Grundsätzlich finde ich es sehr gut, wenn "die Politik" darauf hinarbeitet, dass die Umwelt geschont wird. Dazu gehört auch, möglichst wenig CO2 auszustoßen. Aber wie immer im Leben kann man nicht nur einen Aspekt herausziehen, sondern muss alles ganzheitlich betrachten. Der "pauschale" Ansatz, einem Auto einen "festen" CO2-Ausstoß (gemessen in g/km) ist ohnehin völliger Mumpitz, da der tatsächliche Ausstoß in allererster Linie vom Fahrverhalten abhängt. So braucht mein schönes altes Wohnmobil (Bj 1992 - ich habe übrigens seit 2 Monaten das langersehnte H-Kennzeichen und darf mich seitdem staatlich geprüfter Kulturförderer (so die Bewertung im Gutachten) nennen) bei sparsamer Fahrweise unter 9l Diesel / 100 km. Übertragen auf einen PKW bedeutet dies (zur Vereinfachung: 1 PKW = 1550 kg - mein Wohnmobil = 3100 kg), dass ein gleich umweltfreudlicher PKW nur 4,5l Diesel verbrauchen dürfte. Einen solchen PKW findet man aber selbst unter neuen Autos nicht! Die geforderte Grenze von 95 g/km entspricht entspricht einer Reichweite von 27,9 km/l bzw. einem Verbrauch von 3,6 l/100 km. Das ist m.M.n. völlig weltfremd und geht ohnehin am "Kern" des Problems vorbei. Dies ist die exorbitant häufige Nutzung des PKWs (der i. d. R. für mindestens 4 Personen gebaut ist) durch nur eine einzige beförderte Person und die dadurch verursachten "Kollateralschäden". Wenn man tatsächlich den Verbrauch (oder - was das Gleiche ist - die Emissionen) reduzieren wollte, so würde man z. B. umgehend die Kfz-Steuer abschaffen und Straßenfahrzeuge nur noch nach dem tatsächlichen Verbrauch, d. h. in Form von Mineralölsteuer direkt "an der Tankstelle" besteuern. Außerdem müsste man grundsätzlich die bei der Produktion angefallenen Emissionen ebenfalls berücksichtigen, d. h. in den Gesamtverbrauch einrechnen. Auch dies geschieht natürlich nicht. (Warum bloß?) Die Umstellung der Besteuerungsgrundlage würde zu einer sofortigen drastischen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs führen. In der Folge gäbt es aber einen drastischen Steuereinnahmen-Einbruch, und den wollen unsere Politiker natürlich nicht! Das ist wie in der Schule: Man behauptet einfach, es gäbe einen "Lehrermangel" und schon kommt man mit weniger Lehrpersonal in den Schulen aus. Natürlich arbeiten in den Schulen zu wenige Lehrer, d. h. es ist tatsächlich ein deutlicher Einstellungbedarf vorhanden, um die Schüler angemessen auszubilden. Dass es tausende ausgebildete Lehrer auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt, muss ja niemand wissen. Darüber wird ja auch keine amtliche Statistik geführt! Aber einem Lehrer, den man nicht eingestellt hat, braucht man auch kein Gehalt zu zahlen. Honi soi qui mal y pense! |