Danke @Pelham für die aktuelle Präsentation, welche jedem hier (okay fast jedem) die Fokussierung auf das Wesentliche ermöglichen sollte...
Und gleich heute eine neue Kooperation bei Innovate:
https://www.evotec.com/de/investor-relations/news/...kologie-ein-6341
Hier soll also praktisch die Onkologie-Pipeline (also mehrere Kandidaten) von Dewpoint bis zur IND-Einreichung (Phase I) auf den integrierten Plattformen von Evotec laufen. Evotec bringt das die bekannten Meilensteine aber auch Lizenzgebühren. Hier bei dieser Kooperation geht es explizit darum, die frühen Phasen vor der klinische Forschung schnell zu überbrücken. Dann wird man wohl erst sehen, ob und wie es dann überhaupt gemeinsam weitergeht ab klinische Phase I. Die Markteinführung wird explizit nicht genannt. Da hier explizit nicht Marktreife steht, gehe ich von Lizenzgebühren für Nutzung der Plattformen aus. Der Servicegedanke einer "Shared Economy" mit stabilen Cashflows (aka planbaren Lizenzgebühren) plus Upside-Potenzial durch die gemeinsam erreichten Meilensteine kommt mir hier in den Sinn.
Zur Erinnerung: Das klassische Innovate-Geschäft war eigentlich, dass Evotec eine Upfront-Zahlung erhält und dann Meilensteine bei wichtigen Punkten (erfolgreicher Wechsel der Phasen) bis hin zur Marktreife, wo dann noch Royalties für Evotec warten. Diese Royalties werden manchmal aber auch Lizenzgebühren genannt...
Das passt gut zur aktuellen Präsentation Seite 55, dort wird berichtet dass die Innovate-Pipeline zwar weiter wächst, aber man doch bemerkt, dass die Partner derzeit mehr das Service-Geschäft (Execute) präferieren. Der hohe Kosten-/Wettbewerbs- und Zeitdruck in der Branche führt also dazu, dass sich die potenziellen Partner von Evotec gerade nicht allzu eifrig darum bemühen, nun unbedingt ihre Pipelines langfristig zu verpartnern.
Ein Problem für Evotec? Für Innovate vielleicht, dort wird man damit leben müssen, dass nicht mehr bis zur Marktreife gedacht wird, seitens der Pipeline-Partner, sondern nur noch in einzelnen Phasen wie hier bei Dewpoint... Aber insgesamt hat das Team von Evotec diese veränderten Branchenverhältnisse vorausgesehen. Der Fokus auf das Produktionsgeschäft von Biologika für Dritte und das Angebot der Shared R&D auf den vollintegrierten Plattformen von Evotec, welche Zeitvorteile gegen Bezahlung anbieten, ist zum Wachstumstreiber geworden. Das kommt ja nicht von ungefähr. Seit Jahren kommuniziert Lanthaler dass Evotec das bietet, was die Industrie wirklich benötigt. Zeitvorteile durch spezialisierte Verfahren im Evotec Ökosystem, vollintegrierte Plattformen welche auf riesigen Pateientendatenbanken und nun mittlerweile fast 15 Jahre Erfahrung der Shared Economy basieren und durch KI plus ML beschleunigt werden, sowie nun seit einiger Zeit Produktionsstäten für Biologika, die Kostenvorteile durch Effizienzgewinne/Größenvorteile der vollautomatisierten Produktionsanlagen bieten.
Das alles befeuert das Servicegeschäft -> weg von Innovate hin zu Execute. Und Evotec steht bereit und hat die Körbchen aufgestellt. Dort wartet das Wachstum, dort warten die zukünftigen Erträge. Innovate und der "Eisberg" der wachsenden Pipeline in Klinik und Präklinik verschwindet ja nicht, geht ja alles langfristig weiter, aber wie man auf Seite 12 der Präsi sieht, wird der Eisberg erst Mitte des nächsten Jahrzehnts die Titanic berühren...und ich glaube so bewertet der Markt und zum Beispiel der neue Analyst in Kanada das Unternehmen. Grundsätzlich und langfristig gut, aber kurzfristig viel zu viele Investitionen ... der Kurs zeigt dieses Missverständnis dann natürlich auch an, auf welches dann wiederum die Kursgläubigen anspringen und denken, dass das hier kein Long-Investment wert ist...
Eine grandiose Fehleinschätzung. Und meine Chance. Folie 45 und 58 zeigen was Evotec vorhat - und diese Ziele sind trotz Cyber-Angriff unverändert erreichbar. Das Jahr 2024 wird brutales Wachstum zeigen, EGAL was das Schlafmittel in China oder andere griffige Innovate-Projekte machen (oder nicht machen) - die Ziele werden mit Execute/dem CRO/CDMO-Geschäft erreicht. Nicht mit Innovate.
Das Produktionsgeschäft (Just Evotec Biologics) soll von 37 Millionen negativem EBITDA-Beitrag in 2022 auf ca. 60 Millionen positivem EBITDA-Beitrag in 2025 anwachsen, ob man nun für 2023 hier immer noch von einem negativem Beitrag ausgeht (immerhin wird der JPOD2 in Frankreich gerade gebaut und ist erst 2024 fertig) oder ob schon die Null-Linie erreicht wurde, da JPOD1 mehr einbringt unterm Strich als JPOD2 kostet -> 2024 werden beide JPODs produzieren. Evotec hat dann in kürzester Zeit zwei vollautomatisierte Produktionsanlagen für Biologika auf zwei verschiedenen Kontinenten hochgezogen, Anlagen die größer sind als vergleichbare anderer Anbieter, schneller gebaut wurden und auch noch höchsteffizient arbeiten. Und dies genau im richtigen Zeitfenster in dem die Branche aufgrund von Wettbewerbsdruck schneller und kostengünstiger produzieren muss...
Ihr als Investoren müsst nur 1 und 1 zusammenrechnen. Und das BEVOR der Kurs anspringt, da das auch "der Markt" und der letzte Analyst in Kanada das rafft.
Natürlich ist das immer schön, solche neuen Projekte wie hier mit Dewpoint als Eilmeldung zu lesen und sich dann die wachsende Innovate-Pipeline vorzustellen ... aber das Massengeschäft der Auftragsforschung/Auftragsherstellung mit fremden Eigentum passt in keine einzelne News, die man mal schnell griffig durch die PR schleust und die dann dem geneigten Forumteilnehmer hier die gewünschte Erlösung bringt... Erst in den Quartalsberichten wird man die wachsenden Umsätze im Geschäft mit fremden geistigen Eigentum (von Evotec Basisgeschäft genannt plus Just Evotec Biologics) sehen können.
Morgen ist es soweit. Mal sehen. Ich bin auf mögliche zukunftsbezogene Aussagen zusätzlich gespannt.
Grüße Euer Connaisseur
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