Die Flüchtlingskrise in 2014/15 hat gezeigt, dass es eine Illusion ist, zu glauben, man könne Flüchtlingsströme maßgeblich zurückhalten.
Denn als damals die große Flüchtlingswelle erfolgte, waren es Länder wie Ungarn, welche eine restriktive Flüchtlingspolitik betrieben, dennoch nicht in der Lage waren, Massen an Flüchtlingen draußen halten zu können.
Erst das "Versagen" von Ländern wie Ungarn, aber auch Griechenland, siehe Lampedusa, hat überhaupt zur Flüchtlingsfrage in Dtl. geführt.
Natürlich kann man Grenzwälle und Grenzezäune errichten und die Flüchtlingsströme zumindest einbremsen, was sicherlich auch schon hilfreich ist. Doch die Zahl der Flüchtlinge wird man damit nicht wesentlich drücken können. Denn die Hindernisse, die solche Barrieren darstellen, sind oftmals Nichts gegen die Gründe aus denen Menschen nach Europa flüchten.
Wenn Beispielsweise bedingt durch Krieg, Terror, Fanatismus und auch Klimawandel, die Situation in der Heimat unerträglich ist und keine Perspektive bietet, dann machen sich Menschen auf den Weg nach Europa. Selbst wenn es auch nur geringe Aussicht auf Bleibe gibt, ist allein diese geringe Aussicht es wert genug um es zu versuchen.
Mit anderen Worten, viele Menschen die nach Europa flüchten, haben schlichtweg oftmals nichts mehr zu verlieren.
Und an dieser Stelle kann es irgendwann man brenzlig werden. Denn wenn Menschen nichts mehr zu verlieren haben und keine Perspektive finden, werden islamischer Staat, Al-Qaida, Diktatoren, Zulauf haben, denen Waffen geben und den Terror noch viel mehr nach Europa tragen.
Die Kunst einer guten Flüchtlingspolitik ist meiner Meinung nach daher weder zu restriktiv, noch zu einladend, weil Beides naiv ist.
Auch wäre zu überdenken, ob wir militärisch nicht doch eine stärkere Präsenz im Nahen Osten als Europäer haben sollten. Denn es kann nicht sein, dass die USA die Einzigen sind, die den Huthi-Rebellen im Roten Meer Parolie bieten, während wir als Europäer nur zuschauen. ( oder hab ich da was verpasst? ) |