T41002600 hat es wenigstens versucht zu erklären, wie Geld "entsteht" bzw. in den Umlauf gebracht wird. Doch selbst diese Theorie stimmt mit der Praxis leider nicht überein.
1. die Zentralbanken geben Geld in den Umlauf, indem sie es den Banken verleihen. Dies ist nur begrenzt richtig, denn ohne Henne gibt es nunmal kein Ei!
Richtig ist, dass Banken Geld von den Zentralbanken leihen können, WENN sie eine Mindestreserve/Eigenkapitalanteil zurücklegen müssen. Woher soll am Anfang nun aber dieser Eigenkapitalanteil kommen, wenn noch gar kein Geld im Umlauf ist. D.h. am Anfang bekämen Banken kein Geld von den Zentralbanken, weil sie keinen Eigenkapitalanteil zurücklegen könnten.
Und selbst wenn dem so wäre, dann besteht immer noch das Problem, dass die Banken das Geld unter Zinsen verleihen. Doch wie kann man auf Geld Zinsen zahlen, wenn keine Geldvermehrung stattfindet?
Stelle man sich vor, dass in einer Mini-Welt 10 Leute jeweils 10 Taler für einen Prozentsatz von 10% anlegen würden, würden ein Jahr später 110 Taler existieren. Doch wenn nur 100 Taler ausgegeben werden würden und auch keine 10 Taler hinzugeführt werden würden, wäre ein Zins nicht realisierbar, weil es rein mathematisch unmöglich ist.
Also muss die Zentralbank immer mehr Geld drucken, andernfalls würde das System in schon kurzer Zeit kolabieren.
Ein weiteres Problem ist, dass selbst wenn die Zinsen als Geldmenge zugeführt werden würden, sich das Kapital zunehmend in Richtung der Banken fließen, hinter denen aber im Grunde einer der 10 Privatleute steht. Dies führt dazu, dass von den 10 Leuten immer mehr Leute immer weniger Geld hätten und die "Geldgeber" denen natürlich kein Vertrauen mehr schenken bzw. neue Kredite gewähren wird.
An dieser Stelle MUSS der Staat nun eingreifen und etwas tun, was eigentlich total "unvernünftig" ist im Grunde aber die einzige Möglichkeit darstellt um das Finanzsystem zu erhalten und die Umverteilung von unten nach oben zu kompensieren und die Aufgabe der Privatbanken zu übernehmen, nämlich neues Geld bereitzustellen. Dies wiederum tut der Staat nicht weil er ein Wohltäter sein will, sondern weil nunmal die Privatbanken angesichts der schlechten Verteilung immer weniger Kredite vergeben wollen und das Problem besteht, dass die Privatbanken den Zinseffekt nicht mehr "übernehmen" können und der Staat hier aushelfen muss.
Wer sonst soll die Differenz/Wachstum des Weltgeldvermögens von 10Bio.$ allein in 2009 bezahlen, wenn nicht die Staaten über neue Verschuldung? Etwa die Privatbanken? NEIN!
An dieser Stelle könnte man sich nun die Frage stellen, was passieren würde, wenn das Weltvermögen nicht steigen würde?
Dann würde die tendenziell eher verschuldete Masse die Zinsen der großen Geldvermögen der Oberschicht bezahlen müssen, was letztendlich einer Geldumverteilung im höchsten Maße gleich kommen würde. Das Problem hierbei aber ist, dass es rein mathematisch mit Zinsen gar nicht möglich wäre, die Geldmenge auf einem Level zu halten, es sei denn die Banken müssten keine Zinsen mehr für die Geldausleihe bezahlen.
Des Weiteren besteht das riesige Problem, dass 80% der Weltgeldvermögen in den Händen von 20% der Bevölkerung sind. Wenn nun 80% ihr Geldvermögen mit durchschnittlicher Rendite von sagen wir mal 10% anlegen (was aktuell nicht unüblich ist), so würde es bedeuten, dass innerhalb eines Jahres 80% der Bevölkerung etwa 40% von ihrem Geld abgeben müssten.
Ergebis -> Das System würde binnen weniger Jahre völlig implodieren.
Daher gibt es bei einem System, welches die Umverteilung von unten nach oben nicht begegnet und auf einem gleichen Niveau hält, keine andere Möglichkeit als über neue Schulden das durch die Umverteilung immer schlechter laufende System am Leben zu erhalten, von denen im Grunde nur die Oberschicht profitiert und alle Anderen verlieren.
Des Weiteren ist es Falsch, wenn man anhand der Geldknappheit den Wert misst. Wäre dem so, so wären kleine Währungen Heute deutlich mehr wert, sind sie aber nicht wirklich. Die Verknappungstheorie hat nur Gültigkeit, wenn man eine Angebots/Nachfragesituation für gegeben hält. Diese besteht jedoch nur durch Spekulationen, mit dem Argument der Verknappung oder Vermehrung oder EU-Krise, etc. Denn im Gegensatz zu Gold, Kupfer oder allen anderen Festwerten besteht am "Rohstoff" Geld kein Bedarf, sondern nur am Wert des Geldes. Geld kann daher nicht direkt durch Verknappung wertvoller gemacht werden, weil das Geld als Rohstoff berachtet niemand zum Leben braucht. Geld würde lediglich nur dadurch wertvoller, weil es Leute gäbe, die darauf spekulieren würden. Bei einer Spekulation jedoch gibt es IMMER einen Gewinner und Verlierer und keine Vermehrung, da das Ergebnis immer Null ist.
Was passiert nun, wenn Geld in Rohstoffe flüchtet?
Dazu gibt es morgen die Antwort von mir ;-) |