erst richtig durchgelesen. Ja, wir haben in D. in unserem Grundgesetz die Nazi-Herrschaft und deren Ideologie, den Holocaust und den Nazi-Eroberungskrieg, sowie die Propaganda dafür sowie entsprechende Parteien als Menschheits-Verbrechen definiert - und insofern aus unserer Gesellschaft fundamental ausgeschlossen. Diese Phase der Perversion von Staat und Gesellschaft und Kultur dauerte 12 Jahre, und war derart brutal und katastrophal für die Opfer, aber auch für die Deutschen, und endete mit der totalen Kriegsniederlage, Besetzung, Befreiung, Vertreibung so katastrophal, dass es gegen diese Definition als Menschheitsverbrechen keinen erfolgreichen Widerstand gab. Nur auf dieser radikalen Basis konnte in Deutschland eine offene und freie Gesellschaft neu entstehen, und in den Kreis der Nationen und Völker wieder aufgenommen werden.
Für Länder, die immer noch vom ehemaligen Kolonialismus geprägt sind, oder etwa vom ehemaligen Kommunismus wie Russland und Osteuropa, ist der Abschluss einer solchen sehr viel längeren Epoche viel komplizierter, da er kann nicht in dieser schnellen Radikalität wie in Deutschland erfolgen kann. Das deutsche Modell ist dort sicherlich untauglich.
In den USA fallen mir eher kleine Schritte ein, wahrscheinlich brauchen die noch 100 Jahre, um aus ihrer langen und heute noch soziokulturell und materiell verfestigten Vorgeschichte in eine neue Epoche zu entwachsen. An eine Antidiskriminierungs-Diktatur glaube ich nicht, dann schon eher die Trumpsche Mauer... |