Während die selbsternannten Koryphäen eine Durchhalteparole nach der anderen raushauen, ohne auch nur ansatzweise diese zu begründen, wurden durch den AR Fakten geschaffen, die eine Vertragsverlängerung von Dr. Lohr wahrscheinlich werden lassen.
Aber der Reihe nach:
Das bereinigte Konzernergebnis lag in den Geschäftsjahren zw. 2017 bis 2019 bei 145 Mio Euro, 85 Mio Euro bzw. 78 Mio Euro. Zur Erinnerung, 2017 hat Dr. Lohr den Vorstandsvorsitz übernommen. (Quelle: GB-te der K+S)
Hätte man in diesem Zeitraum Wertberichtigungen durchgeführt, wäre die „Erfolgsbilanz“ / Konzernergebnis von Dr. Lohr wohl deutlich negativ in diesen Jahren geworden und hätte sich gegenüber seinem Vorgänger - der immerhin auch dank seiner Diversifikation in den (Streu-) Salz-Bereich – ,mit Ausnahme von 2016, deutlich 3-stellige Konzernergebnisse abgeliefert hat, noch mehr relativiert worden.
Aber zum Glück waren in diesen Jahren ja keine anpassende Wertberichtigungen nötig; was auch von der beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, vertreten durch den verantwortlichen Wirtschaftsprüfer Christian H. Meyer, testiert wurde. (Quelle: Finance-Magazin 23.02.2022)
Die Wertanpassungen wurden ja erst 2020 notwendig; dann aber extrem Massiv mit rd. 2 Mrd Euro. Es war wahrscheinlich reiner Zufall, dass im selben Jahr die obige US Salzsparte zu Schuldentilgung verkauft werden musste. (Quelle: FAZNET 06.10.2020)
Der damalige verantwortliche Wirtschaftsprüfer von Deloitte, Herr Christian H. Meyer ist zwischenzeitlich nicht mehr bei Deloitte tätig, sondern seit dem 15. März 2023 als Finanzvorstand bei K+s.
Es gibt übrigens noch eine interessante Vorstandserweiterung. Frau Christiane Daske ist seit dem 01. Dezember 2023 in den Vorstand als Arbeitsdirektorin berufen. Ihrer Biografie ist zu entnehmen, dass sie 2017 bis 2019 Referentin des Vorstandsvorsitzenden der K+S AG war. Vorstandsvorsitzender? Wer war das doch gleich? Ah ja, ein gewisser Dr. Lohr.
Auch Frau Daske, deren Qualifikation ich nicht beurteilen kann und will, hat ähnliche wie der frühere CFO Boeckers, vor dieser Tätigkeit keine vergleichsweise Verantwortung in einem internationalen Konzern übernommen.
Womit der Vorstand wieder auf vier Mitglieder aufgewachsen ist:
Neben dem VV Dr. Lohr seine frühere Referentin Frau Daske sowie der frühere Wirtschaftsprüfer Christian H. Meyer (s.o) und Frau Dr. Tröltzsch.
Das wurde freilich 2017 noch gänzlich anders kommuniziert:
Der Vorstand wird auf drei Mitglieder reduziert. „K+S hatte Anfang Oktober angekündigt, seine beiden Geschäftsfelder Kali und Salz miteinander zu verschmelzen und beide Sparten gemeinsam auf Kundengruppen wie die Agrar- und Chemie-Industrie auszurichten. Die neue Führungsstruktur folge nun der Zusammenführung der Geschäftsbereiche und Ausrichtung auf Kundengruppen als auch dem Ziel, Einsparungen zu erreichen, hieß es.“ (Quelle. WiWo vom 28.11.2017)
Fazit: Für mich sind das strategische Entscheidungen, um die Position von Dr. Lohr zu festigen und stehen mit Nichten für Veränderung zu Gunsten der Aktionäre, sondern für ein „weiter so“.
Und wem diese Fakten noch nicht reichen, möge sich die Entlastungsquote aus dem Jahr 2016 ansehen. Die Entastungsquote lag damals für den Vorstand bei 77% und dem AR bei 72%.
Zu Zeiten der „Deutschland AG“ hätte jeder Vorstand / AR mit dieser Quote um seine Demission gebeten. (P.S.: Die jüngeren user mögen googlen, was die „Deutschland AG“ war.)
Wie immer meine persönliche Meinung…. |