Das Buch habe ich seit Langem mal wieder in Händen und ich werde es verschlingen :-) Die Verfilmung ist übrigens erstaunlich gut gelungen, aber leider gibt`s keine DVD.
Die Flucht vor der Realität, vor Krankheit und familiärer Isolation endet für die sechzehnjährige Deborah in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie. Befund: Schizophrenie. Unter dem Pseudonym Hannah Green schildert die Autorin in diesem ermutigenden autobiographischen Roman den mühsamen Kampf des Mädchens um ihre Heilung. Sie gewährt einen Blick in die Alptraumwelt psychotischen Fühlens, in die fragmentarischen Beziehungen, aber auch in die Solidarität unter den Kranken. Sicher wägt sie die Argumente für ein Leben in unserer unvollkommenen Realität ab gegen die Argumente für einen Rückzug in die Sicherheit der Krankheit. Die Heilung schließlich ist überzeugend. Mit ihr wird die Krankheit nicht zu einem Stück abgelehnter Vergangenheit, sondern nachträglich akzeptierter persönlicher Geschichte. Deborah ist gesund, als sie wieder bereit ist, den Herausforderungen der Realität standzuhalten.
»Hannah Green schöpft aus eigenen Erfahrungen in einer Irrenanstalt. Die Geschichte der sechzehnjährigen Deborah Blau ist zum Teil ihre eigene. Sie öffnet den Einblick in eine fremde Welt, vor der Gesunde sich fürchten und auf die sie abwehrend reagieren, weil sie merken, dass die Grenzen zwischen Krankheit und Gesundheit fließend sind. Deborah Blau hat das Glück, in der Klinik eine Ärztin zu finden, die ihr hilft, den Weg zurückzugehen zu den Anfängen und Ursachen ihrer Verstörungen: den Spannungen innerhalb der Familie, den hohen Erwartungen, die in das begabte Kind gesetzt sind, der Außenseiterrolle als Tochter reicher jüdischer Eltern unter Mitschülerinnen, die unverhohlenen Antisemitismus zeigen, der Rivalität der jüngeren Schwestern, der Operation, die nur äußerlich vernarbt ist. Krankheit bedeutet für Deborah Flucht aus einer unerträglichen Wirklichkeit. Sie erfindet für sich eine neue Welt. Nur allmählich und nur mit der liebevollen Führung ihrer Ärztin gelingt es ihr, ohne diese zweite Welt auszukommen.« (»Frankfurter Allgemeine Zeitung«)
Über die Autorin
Hannah Green (eigtl. Joanne Greenberg), 1932 in New York geboren, studierte in Washington, London und Denver. Heute lebt sie, verheiratet mit einem Psychotherapeuten, in Colorado und hat zwei Söhne. |