ist schon einmal ein Pluspunkt, der leider nicht allen Börsianern zu eigen ist. Wer fähig ist, Selbstkritik zu üben, ist fähig zu lernen. Insofern: Chapeau. Der weltweite Schock wegen Dubai ist wohl in erster Linie der Erkenntnis geschuldet, dass auch (reiche Öl-) Prinzen verarmen und plötzlich im löchrigen Wams dastehen können. Ein völlig neues Gefühl für die Welt; zumal man ja mitten in der Krise noch gedacht hat, im reichen Morgenland sei alles anders. Dass die Ölprinzen ihren Reichtum eben aus jenem Saft -und NUR aus dem- bezogen, diese Erkenntnis wurde zu oft ver- drängt. Mit dem Zusammenbruch der Märkte aber, ging auch die Nachfrage nach dem Öl zurück und damit die fast einzige Einnahmequelle der Prinzengarde. Nur logisch und folgerichtig also, wenn es jetzt zu Engpässen kommt. - So weit, so schlecht. Indessen: die knapp 60 Milliarden, die Dubai World an Verbindlichkeiten angehäuft hat, sind in Wahrheit doch ein Klax - verglichen mit dem, was andere angehäuft haben, die -im krassen Gegensatz zu DW- als Sicherheiten nur bunt Bedrucktes vorweisen können, während es bei DW Sachwerte sind. Fazit: Der Markt und die Welt sind geschockt. Aber wohl eher weil sie ihre eigenen Trugbilder in Auflösung sehen; die finanzielle Dimension ist eher überschaubar. Vergessen wir nicht, dass Dubai im Orient liegt, wo 100 oft als 1000 gezählt wird... Insofern möchte ich -das sehe ich auch als Trost inmitten eines schweren Gewitters- an Hans Bernecker erinnern, der zu solchen Ereignissen immer lapidar meint: Schock-Kurse sind Kauf-Kurse. |