Dem "Vater" des Euro, Helmut Kohl.
Dass die Eurozone in einer Transferunion enden würde, in der die Südperipherie-Staaten mit dauerhaften Nullzinsen vor dem Staatsbankrott gerettet werden müssen, hatten ökonomisch kompetente Skeptiker in Grundzügen bereits 1998 vorausgeahnt.
Die Skeptiker wurden damals von den Politikern verlacht. Die Politiker glaubten nämlich an die - ihnen von neoliberalen Lobbyisten und "Beratern" geflüsterte - Voodoo-Lehre der "Konvergenz". Die Konvergenz-Illusion ging so: Wenn die Griechen, Italiener, Spanier, Portugiesen und Iren erst mal eine starke gemeinsame Währung wie den Euro bekommen, dann wird sich in diesen Ländern das Wirtschaftswachstum "ganz von allein" einstellen. LOL.
Die Nullzinspolitik der EZB, die nun die gesamte Eurozone trifft, führt in allen Mitgliedsländern zu einer schleichenden Enteignung der Sparer, da diese trotz mehr als 2 % Inflation (teils künstlich durch QE-Gelddrucken der EZB erzeugt) keine Zinsen mehr erhalten. Und weil demnächst weitere ökonomische Schwachländern wie Rumänien hinzukommen, dürfte es künftig eher noch schlimmer werden.
Das auf die Sparer-Enteignung folgende, noch tragischere Nachspiel wird das große Bankensterben in Europa sein. Es dürfte von den Politikern kosmetisch versteckt werden hinter (Zwangs)-Fusionen, die vordergründig eine Scheinlösung darstellen (z. B. Deuba + Coba). Die Fusion zweier Kranker ergibt freilich noch lange keinen Gesunden.
Auch werden beizeiten Auffangschirme und Rettungsinstanzen mit wohlklingenden Namen wie Europäischer Währungsfonds gegründet, die das Fiasko verbergen sollen. Und zu diesem Fiasko zählt natürlich auch die politische Komponente - nämlich die Einführung der per Maastricht verbotenen Transferunion via Eurobonds, die im Dickicht neuer Gesetze und Institutionen unkenntlich gemacht werden wird.
Dass Bank-Fusionen keine wirkliche Rettung bringen, haben die Spanier bereits schmerzlich erfahren. In der Spätphase der spanischen Immobilienkrise gründeten sie das Auffang-Institut "Bankia" - eine Fusion kleinerer Pleite-Sparkassen, die in der spanischen Immo-Krise zahlungunfähig geworden waren. Bankia wurde ebenfalls großspurig als "Rettung" angekündigt - und mit Staatsgarantie an die Börse gebracht. Die Staatsgarantie konnte allerdings nicht verhindern, dass auch der Kurs von Bankia als L-Chart endete (d.h. auf praktisch Null fiel):
L-Chart von Bankia |
Angehängte Grafik:
hc_2148.jpg (verkleinert auf 53%)

