US-Finanzfirmen verzichten auf Luxus
16.09.2009
Banken und Versicherungen, die in den USA Staatshilfe erhalten haben, haben ihre 'Luxusausgaben' offengelegt
Diese Woche sind Banken und Versicherungen, die in den USA Staatshilfe aus dem TARP-Programm erhalten haben, ihrer Verpflichtung nachgekommen und haben fristgerecht ihre “Luxusausgaben” offengelegt. Zu den Konzernen, die sich etwa zu Firmenfeiern, Bürorenovierungen und Firmenflugzeugen äusserten, zählen Citigroup Inc., Regions Financial Corp. und American International Group Inc.
“Das sind seitenweise Neuregelungen, die Bestandteil des üblichen Geschäftsgebarens der Unternehmen in den letzten 25 Jahren waren”, sagte Frank Glassner, Vorstandsvorsitzender vom Vergütungsberater Veritas Executive Compensation Consultants LLC in San Francisco.
Im Vorjahr hatten unter anderem AIG und die Autokonzerne aus Detroit den Zorn der Politiker und der Öffentlichkeit auf sich gezogen: Manager von General Motors Corp., Ford Motor Co. und Chrysler LLC wurden von Kongressabgeordneten kritisiert, nachdem sie zu Anhörungen mit Firmenjets nach Washington geflogen waren, bei denen es um Staatshilfen ging.
AIG hat inzwischen reagiert und nach eigenen Angaben beispielsweise Firmenfeiern gestrichen - ausgenommen solche, die “Schlüsselmomente in der AIG-Karriere” betreffen. Der Versicherer handelte sich im Vorjahr eine Rüge vom amerikanischen Kongress ein, nachdem das Unternehmen wenige Tage nach Erhalt der ersten Hilfsgelder rund 440.000 Dollar (301.356 Euro) für Mitarbeiter in einem Luxus-Resort in Kalifornien ausgegeben hatte.
Ein heikler Punkt war auch die bis vor kurzem gängige Praxis der Nutzung von Firmenjets für Privatreisen. AIG hat nun jegliche Privatnutzung verboten. Bei SunTrust Banks Inc. ist der eingeschränkte Gebrauch des Firmenjets für private Zwecke lediglich dem Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsratschef vorbehalten. Die Regions Financial Corp. und Chrysler Financial Inc. haben mittlerweile ihren Angestellten auf Kurzstrecken auch Erste-Klasse Flüge gestrichen. Auch Citigroup Chef Vikram Pandit wird den Firmenjet künftig nicht mehr privat nutzen, so die Ankündigung der einst grössten US-Banke am Montag. (Bloomberg) |