Meiner Meinung und Erfahrung nach unterstellt man den jungen Leuten von Heute eine Lebensweise, welche nicht stimmig ist. Das typische Bild junger Leute von Heute besteht da zu 30% Smartphone, 30% Computerspiele, 30% Facebook und 10% Schule. D.h. man nimmt an, dass der gewöhnliche junge Mensch in Dtl. sich den Tag lang im Web sinnlos herumtreibt, sinnlose Nachrichten in Facebook schreibt und permanent irgendwelche Spiele spielt.
In der Realität jedoch ist das Bild geprägt von Pauschalisierung, Vorurteilen und schlichtweg falsch. Das Problem hierbei ist, dass vor allem Mainstreammedien bevorzugt diverse Klischees bedienen und eben Extremfälle versuchen zum Normalfall zu machen. In der Masse betrachtet stelle ich fest, dass es natürlich durchaus Übertreibungen gibt, viele junge Menschen soziale Netzwerke nicht sinnvoll nutzen, es jedoch eine wesentlich größere Zahl gibt, welche Netzwerke sehr wohl mit Bedacht nutzen und eben nicht so bekloppt sind, alle Daten von sich preis zu geben und soziale Netzwerke durchaus auch für sinnvolle Dinge wie Organisation von Projekten, alternativen Ideen, usw. wie z.B.
http://ouishare.net/
nahezu ausschließlich organisiert über soziale Netzwerke wie Facebook.
Des Weiteren sind es gerade junge Menschen, welche nach mehr Nachhaltigkeit und Menschlichkeit und Gemeinwohlsinn innerhalb der Gesellschaft streben und es sind junge Menschen, welche Nachbarschaftshilfen organisieren oder Ressourcen miteinander teilen wollen. Und was aussieht wie eine ständige Spielerei im Netz ist an vielen Stellen eben eine Organisation solcher Ideen. Und wenn ein junger Mensch auf seinem Smartphone klimbert, so ist es eben nicht immer ein Spiel was er spielt oder sinnlose Nachrichten auf Twitter und Facebook, sondern u.a. die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit oder Buchung einer Fahrkarte oder der informative Blick über diverse Sehenswürdigkeiten, usw. Dass die älteren Generationen dies nicht verstehen, liegt eben auch daran, dass sie diese Möglichkeiten gar nicht kennen und sich davor scheuen. Wiederum sieht man ja an Facebook, dass mittlerweile viele ältere Generationen so manchen Vorteil erkennen und diese neumodernen Medien nutzen.
Naja und was die Spielerei und Sinnlosigkeit des Handelns angeht, so werden auch die heute älteren Generationen in ihren jungen Jahren so manche Sinnlosigkeit gemacht haben, welche ihre Eltern nicht nachvollziehen konnten, seien es die sinnlosen Stadtrunden mit dem Moped, Motorrad oder Auto, seien es der Konsum von Drogen oder das Saufen, Abhängen vor der Glotze, Rauchen, Party machen, Mutproben, usw. Solche Spielereien gehören eben vor allem zum jungen Leben dazu und sind per se nicht schädlich und werden sich im Verlaufe des Alters angesichts sich veränderter Bedingungen sowieso verändern. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung, habe ich durchaus auch so manche Zeit vor dem PC sinnlos abgehangen und viel gespielt, was sich jedoch im Laufe des Alters zusehend verliert, weil man hierfür gar keine Zeit mehr findet bzw. die Interessen sich verlagern. Andererseits hätte ich ohne diesen enormen PC-Konsum nicht die informationstechnischen Fähigkeiten, wie ich sie heute besitze und würde Systeme wie Bitcoin vielleicht ebenfalls kritischer betrachten, weil ich das System dahinter nicht so gut verstünde. |