Es zahlt sich m.E. aus, sich das Bewertungsmodell der epizaunkoenige anzuschauen.
Das Papier „EPIstory“ scheint mir ein auf gut recherchierter Basis aufgebautes Konzept aufzuzeigen, wie das operative Geschäft künftig ohne Rausdrängen der Kleinanleger finanziert werden kann. Das hat Zündstoff. Hamilton wird sich hüten, auf solche Argumente ausführlich (nicht nur in Form von oberflächlichen Alternativlos-Slogans) einzugehen – leider fehlen uns die Mittel ihn dahingehend in die Pflicht zunehmen. Eine außerordentliche HV ist mit Bedingungen und Erfordernissen verknüpft, die eine gut und rechtlich-fundiert organisierte, verbindliche Zusammenarbeit vieler Kleinaktionäre erfordern – diese Latte liegt leider sehr hoch. Hier besteht in der eingeschränkten Handlungsfähigkeit tatsächlich ein Nachteil für die mächtig mit Stimmrechten (immer noch ca. 70%) ausgestattete Masse der Free-Float-Aktionäre.
Völlig anders verhält es sich bei der Frage der Andienung – es erfordert kein „Zusammentun“ der Kleinanleger im offiziellen Sinne, um sich dem aktuellen Übernahmewunsch des Bieters entgegenzustellen. Es müssen „nur“ genügend Anleger das vorliegende Angebot ablehnen – das ist Fakt, einzig und allein dieser Umstand ist ausschlaggebend. Es liegt in unserer Hand. Natürlich kann ich als Einzelner nicht wissen, wie viele letztlich andienen werden. Umgekehrt können die Pessimisten auch nur Mutmaßungen anstellen.
@nuuj: ich respektiere deine Haltung und deine Entscheidung. Aber zu manchen Aussagen von dir möchte ich schon Gegenargumente bzw. andere Sichtweisen bringen:
1.) Wie bereits gesagt, liegt es ausschließlich an den Aktionären selbst, ob der Bieter mit seinen Vorstellungen (ohne Nachbesserung des Anbots) durchkommt. Du, nuuj, meinst, es wird „nicht ausreichen, um die Größeren auszuhebeln“. Eigentlich ist es umgekehrt - die „Größeren“ müssen erst uns Kleinanleger mit ihrem dreisten Ansinnen aushebeln.
2.) Es geht m.E. nicht darum, eine Euphorie zu wecken (davor warnt nuuj), sondern um der „Alternativlos“-Lüge sachlich etwas entgegenzuhalten, indem wir im Austausch auch die Möglichkeiten, die die gesamte Epi-Führungsriege stillschweigend links liegen lassen möchte, betrachten und bewerten.
3.) @nuuj („Glaubt hier einer, dass dieses "tolle" Management von Epi was auf die Beine bringt.“): in der mangelnden Begeisterung über das Epi-Management sind wir zwar auf einer Linie, vielleicht aber aus verschiedenen Gründen. Ich sehe das schon differenzierter: das Verhalten der Führungsriege im Zuge des Übernahmeversuches ist m.E. widersprüchlich, unprofessionell und aktionärsfeindlich. In Sachen Vernetzungsarbeit in den USA dürfte Mr. Hamilton schon Potenzial haben (siehe Veteranen-Deal und Gesetzesinitiative) und ich traue ihm auch in der Kernaufgabe, eine brauchbare Erstattung zu erlangen, einiges zu. Und: glaubt hier jemand, dass der CEO mit der derzeitigen Alternativlos-Maske im Falle eines Scheiterns des Plans nicht sofort auf Alternativkonzepte zurückgreifen kann, die schon längst in seiner Schublade liegen ?!
Mr. Hamilton hat einen triftigen Grund für seine Vogel-Strauß-Politik („Kopf in den Sand stecken“), denn er weiß ganz genau: wenn er aus der Deckung seiner auf Andeutungen und Halbwahrheiten beruhenden Taktik der emotionalen Wirkungstreffer (Angstmache, Desinformationspolitik, Ohnmachtsgefühle wecken, …) kommen würde und sich der Frage nach den Alternativen sachlich stellen würde, müsste er sein Alternativlos-Getue und damit seinen Loyalitätsbund mit dem Bieter aufgeben.
Wir Kleinanleger müssen uns nicht wie das Kaninchen vor der Schlange aus Angststarre heraus dem vermeintlich unabwendbaren Schicksal ergeben. Wir haben unseren Verstand und unser Reflexionsvermögen, das uns ALTERNATIVEN zum Kaninchen-vor-der-Schlange-Verhalten ermöglicht! |