„Im aktuellen Geschäftsjahr erwarten wir eine Biomethanproduktion von 750 GWh. Unser klares Ziel ist es, eine jährliche Biomethanmenge von 1.000 GWh zu produzieren. Wir arbeiten unver- ändert mit Hochdruck daran, dieses Ziel zu erreichen. Diese Menge reicht aus, um mehr als 50 Prozent des gesamten CNG-Kraftstoffbedarfs in Deutschland durch Biomethan zu ersetzen“, so VERBIO-Vorstand Prof. Dr. Oliver Lüdtke.
Dank der kontinuierlichen Technologieoptimierung und durch den Zukauf und die Wiederinbe- triebnahme einer Biodiesel-Anlage in Dain City, Ontario, Canada rechnet das Unternehmen auch bei der Biodieselproduktion mit Zuwächsen. „VERBIO verfügt heute an den Standorten Bitterfeld, Schwedt und Dain City in Canada über eine Gesamt-Produktionskapazität von 660.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr“, erläutert Theodor Niesmann, VERBIO-Vorstand für das Biodiesel-Segment. Er ergänzt: „Mit dem Kauf der Anlage in Canada hat VERBIO seine Internationalisierungsstrate- gie im wachsenden nordamerikanischen Biokraftstoffmarkt konsequent fortgesetzt. Dieser Markt hat einen jährlichen Bedarf von ca. 9 Millionen Tonnen Biodiesel. Ein Potenzial, welches wir für VERBIO nutzen möchten. Unser Ziel ist es, auch im nordamerikanischen Biodieselmarkt mit un- serer Technologie die Marktführerschaft zu erreichen.“
Gerade beim Biodiesel bedeuten ca. 660 000 Tonnen eine Steigerung von ca. 40% zum Vorjahr
Was mir auch gefällt (und was ich bis jetzt unterschätzt habe) ist das hier:
Das im letzten Geschäftsjahr übernommene Schweizer Forschungsunternehmen XiMo arbeitet kontinuierlich an der Herstellung eines Katalysators und der Entwicklung industrieller Produkti- onsprozesse, um aus Biodiesel chemische Grundstoffe für die Produktion von Schmierstoffen, Lösungsmitteln, Kunststoffen und Duftstoffen herzustellen. VERBIO strebt an, die Technologie- entwicklung und Marktbearbeitung bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019/2020 soweit voranzutreiben, dass eine Investitionsentscheidung für die Errichtung einer Anlage im industriellen Maßstab getroffen werden kann.
Schmierstoffe etc. dürfen nicht unterschätzt werden. Fuchs Petrolub verdient gutes Geld damit...wäre ja schön, wenn wir ein ganzes Geschäftsfeld mit Biokraftstoffen erschliessen könnten. Und vorallem, was ich immer wieder gesagt habe: Verbio ist extrem von den Preisen für die Produkte abhängig (logisch) und kann diese aber nur beschränkt beeinflussen. Spezialprodukte können hier super gegen die Margen-Abhängigkeit wirken, da diese nicht so preissensibel sind. Ein toller Schritt!
Ansonsten haben wir ja einfach das Wachstum durch Expansion und damit durch Erhöhung der Produktionsmenge. Das ist natürlich bei den aktuellen Produktpreisen leicht verdientes Geld.
Was ich ebenfalls unterschätzt habe:
Vorstandsvorsitzender Claus Sauter zum Jahresergebnis: „Während andere nur lamentieren und auf die Politik schimpfen, haben wir konsequent und konzentriert angefangen, neue Geschäfts- felder aufzubauen und neue Märkte zu erschließen. Mit Stolz können wir sagen: VERBIO ist das einzige Unternehmen weltweit, das es geschafft hat, aus reinem Stroh hocheffizienten Kraftstoff zu produzieren. Konzerne wie DuPont sind daran gescheitert.“
Verbio hat also tatsächlich einen Technologie-Vorsprung und kann sich damit von anderen Anbietern, die einfach aufgrund anderer Standards sehr günstig produzieren können, klar abheben.
Ich habe irgendwie das Gefühl, die Krise vor 2 Jahren war gar nicht so schlecht....Verbio ist dadurch etwas erwacht und scheint nun global ehrgeizig zu sein.
Was Indien betrifft, ist die Vorstellung einfach toll, dass nicht mehr künftig sinnlos Stroh verbrannt wird, sondern man für "Abfall" sogar noch bezahlt wird und das ganze dann zu einem sinnvollen Produkt umgewandelt wird. Hier ist das Potential letztlich gigantisch. Zumal Indien vor diesem Hintergrund auch kein Interesse an Billig-Importen aus Südamerika haben dürfte.
Und dank der Verbio-Technologie ist es anscheinend möglich, fast sämtliche Feld-Abfälle "in den Tank zu kippen", was die Sache natürlich extrem erleichtert. Früher waren andere Hersteller teilweise auf Mais angewiesen, was das Ganze dann schon wieder ökologisch unsinnig werden lies und zum anderen auch ein teurer Spass werden kann.
Alles in allem: Wir werden hier noch viel Spass haben! |