Pressemitteilungen VERBIO und IndianOil unterzeichnen Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beim Bau weiterer Stroh-Biomethan-Anlagen in Indien Kooperation mit dem größten indischen Mineralölkonzern für den Biomethanvertrieb. Absichtserklärung zur Zusammenarbeit für weitere VERBIO Bioraffinerien in Indien unterzeichnet.
Leipzig/Neu Delhi, 11. August 2021. VERBIO treibt die Expansion seiner Biomethanproduktion in Indien voran: Der Bioenergieproduzent hat eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit mit dem führenden indischen Energiekonzern IndianOil Corporation Ltd. unterschrieben. Ziel ist es, die Gründung eines Joint Ventures zu prüfen, um die patentierte Technologie und die langjährige Erfahrung von VERBIO bei der Errichtung und dem Betrieb von Bioraffinerien für die Produktion von Biomethan aus Stroh sowie dessen Vermarktung über das IndianOil-Netzwerk effektiv zu kombinieren. Die Absichtserklärung wurde am 30. Juli 2021 unterzeichnet und legt die Basis für den Aufbau weiterer Stroh-Biomethan-Anlagen durch VERBIO in Indien.
„Eine Win-Win-Situation für den indischen Markt“ Die Absichtserklärung ist für Prof. Dr. Oliver Lüdtke, Vorstand Bioethanol/Biomethan bei VERBIO, die nächste Stufe des Engagements in Indien: „Wir bieten Indien mit unserer Technologie eine Lösung für mehr Klimaschutz, lokale Wertschöpfung und eine größere Unabhängigkeit von teuren Energieimporten. Die engere Zusammenarbeit im IndianOil bündelt unser Know-how bei der Herstellung von BioCNG (compressed biogas) mit der Vertriebserfahrung und der großflächigen Marktabdeckung von IndianOil. Für den indischen Markt ist das eine absolute Win-Win-Situation.“ Im nächsten Schritt evaluieren VERBIO und IndianOil mögliche neue Standorte und die wirtschaftliche Umsetzbarkeit weiterer Bioraffinerien in Indien. Dabei soll der Grundstein für ein indisches Joint Venture der beiden Energieunternehmen gelegt werden.
Biomethan aus Stroh: Riesiges Rohstoffpotenzial, hohe Akzeptanz in der Bevölkerung Sowohl VERBIO als auch IndianOil sind überzeugt von dem großen Skalierungspotenzial der Biomethanproduktion in Indien. „Indien und VERBIO passen einfach wie die Faust aufs Auge. Die Rahmenbedingungen für unsere Technologie könnten nicht besser sein“, zeigt sich Claus Sauter, Vorstandsvorsitzender bei VERBIO, überzeugt. „Überschüssiges Stroh ist hier in gigantischen Mengen verfügbar. Wir sprechen von über 300 Millionen Tonnen jährlich. Außerdem sind in Indien mehr als 3,5 Millionen Fahrzeuge mit CNG-Antrieb zugelassen – das ist die Hälfte des gesamten Fahrzeugbestandes. CNG bzw. BioCNG als Kraftstoff wird bei der Bevölkerung aufgrund seines deutlichen Preisvorteils gegenüber Diesel und Benzin geschätzt. Die indische Regierung hat das Potenzial zur Dekarbonisierung des Verkehrs erkannt “, ergänzt Claus Sauter.
VERBIO nimmt erste Bioraffinerie in Indien in Betrieb Bereits 2016 hat VERBIO eine Tochtergesellschaft in Indien gegründet, um seine an den brandenburgischen Standorten Schwedt und Pinnow entwickelte Stroh-Biomethan-Technologie auf die Gegebenheiten vor Ort anzupassen und den Bau einer ersten Bioraffinerie in Indien vorzubereiten. Neben der Installation der Anlage wurde die Stroherfassung mit den Landwirten organisiert und der Vertrieb des Biomethans über IndianOil aufgebaut. Dies war der Startpunkt der Zusammenarbeit.
In wenigen Wochen geht die erste VERBIO Bioraffinerie mit einer Leistung von 20 Megawatt und einer Kapazität zur Verarbeitung von 100.000 Tonnen Stroh pro Jahr im nordindischen Chandigarh in der Provinz Punjab in Betrieb. Das VERBIO-Team um Geschäftsführer Ashish Kumar arbeitet bereits am Hochfahren der Produktion und der Einrichtung der Logistik für die BioCNG-Vermarktung.
Das Abfackeln des Strohs auf den Feldern verhindern Indien hat ein großes Problem mit Umwelt- und Luftverschmutzung. Nirgends auf der Welt ist die Luftqualität schlechter als in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Weltweit sterben hier die meisten Menschen an chronischen Atemwegserkrankungen. Ein Grund für den gesundheitsschädlichen Smog ist die landwirtschaftliche Praxis des Abbrennens von Stroh auf den Feldern. Die indischen Bauern fahren zwei Ernten im Jahr ein – im April die Weizenernte und im Oktober die Reisernte. In der Zwischenzeit müssen die Felder neu bestellt und das Saatgut ausgebracht werden. Die Zeit ist knapp – das Verbrennen der Strohabfälle ist bisher der schnellste und billigste Weg, um die überschüssige Biomasse zu beseitigen. Die Regierung hat das Abfackeln zwar offiziell längst verboten, doch das Problem löst sich nicht von selbst. VERBIO bietet mit seiner Technologie erstmals eine praktikable Lösung, um das Abfackeln der Felder zu beenden, indem die überschüssige Biomasse für die Produktion eines hochwertigen Energieträgers und klimafreundlichen Kraftstoffs verwendet wird. Das Abbrennen des Reststrohs nach der Ernte verhindert auch die natürliche Humusbildung, der Boden verliert an Fruchtbarkeit. Bei der Biomethan-Herstellung entsteht als Gärrest zusätzlich hochwertiger Humusdünger, der in die Landwirtschaft zurückgeführt wird und dazu beiträgt, die Bodenqualität nachhaltig zu verbessern. |