"Moishe Friedman" ! Aus aktuellem Anlaß ein guter Text aus dem Jahr 2006 zum Thema Iran Connection der Rechtsextremen und Nazis. Die Unterstützung der Holocaust Leugner durch das Mullah Regime und die zwielichtige Rolle mancher jüdischer Antizionisten,die seit Jahren zu dieser Szenerie dazugehören und nun auch bei ARIVA als quasi glaubhafte Zeugen,weil jüdisch (!),auftauchen in der Propaganda gegen Israel. Feine Gesellschaft,muß man schon sagen. Der Artikel ist nach wie vor sehr lesenswert. Anton Maegerle Die iranische Rechtsextremisten-Connection Ersterschienen im Vierteljahresheft Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums (Frankfurt am Main). 2. Quartal 2006, Heft 178. Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad hat seit seinem Amtsantritt im August 2005 in Verbalattacken wiederholt den Holocaust bezweifelt und Israel als "Krebsgeschwür" bezeichnet. Ahmadinedschad und führende Repräsentanten des Gottesstaates haben mehrfach angekündigt eine so genannte "Holocaust-Untersuchung" abhalten zu wollen. "Es ist das erste Mal in der Geschichte der Holocaust-Weltpolitik, daß eine ganze Regierung den jüdischen Holocaust einer freien wissenschaftlichen Prüfung, unterzieht" - jubilierte die in rechtsextremen Kreisen einflussreiche antisemitische Hetzpostille Phoenix. (1) Als "Holocaust-Experten" sind die Namen von einschlägigen Holocaustleugnern im Gespräch. Irans Außenminister Manuchehr Mottaki bezeichnete im Februar 2006 das Urteil gegen den britischen Holocaustleugner David Irving (Jg. 1938) als "westliches Paradox". Der Westen fordere Meinungsfreiheit, praktiziere aber das Gegenteil. "Wir verstehen nicht, warum der Westen so verzweifelt darauf besteht, dieses Verbrechen begangen und genau sechs Millionen getötet zu haben", sagte Mottaki. (2) Irving war zuvor vom Wiener Straflandesgericht zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt worden. Weithin unbekannt ist die Tatsache, dass Rechtsextremisten seit dem Sieg der Islamischen Revolution 1979 enge Kontakte zum Iran pflegen. Gemeinsam sind den religiösen Fundamentalisten im Iran und den Rechtsextremisten unterschiedlichster Couleur Feindbilder wie Antiliberalismus, Antiamerikanismus, Antisemitismus und Antizionismus. Islamisten und Rechtsextremisten pflegen ein ausgeprägtes Freund-Feind-Denken, propagieren die Ideologie der Ungleichheit und lehnen die universalistische Geltung der Menschenrechte und Menschenwürde ab. Hardcore-Neonazi im Iran Eigenbekunden zufolge hält sich im Iran der seit März 2005 flüchtige bayerische Hardcore-Neonazi und fanatische Hitler-Verehrer Gerd Ittner (Jg. 1958) auf. Der selbst wegen seiner extremistischen Ansichten aus der NPD ausgeschlossene Ittner wurde im April 2005 in Abwesenheit vom Landgericht Nürnberg-Fürth u. a. wegen Volksverhetzung zu zwei Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Ittner tauchte zuvor kurz vor dem 18. Verhandlungstag unter und verschwand spurlos. Zum Jahresbeginn 2006 meldete sich Ittner erstmals wieder szenewirksam zu Wort. Ittner, selbst ernannter "Staatsbürger und Sachwalter des Deutschen Reiches" sowie Anhänger des einstigen Rechtsterroristen und späteren NPD-Bundestagskandidaten Manfred Roeder, verbreitete im Februar 2006 über befreundete politische Kreise eine Erklärung im Internet. Den "Kameradinnen, Kameraden und Reichsbürgern" gab er kund, dass er "im politischen Exil im Iran" sei. Dort werde er, so eine interne Mail des "Nationalen Widerstandes Nürnberg", bis zu seiner "Rückkehr ins Reich den Kampf mit unserer Unterstützung weiterführen". Das im "Hartung" (= Januar) von Ittner verfasste mehrseitige Schreiben ist extrem antisemitisch und gewaltverherrlichend. Mitarbeitern von bundesdeutschen Behörden und Institutionen ("Zions bundesdeutsche Bundesknechte") droht der überzeugte Nationalsozialist mit "BRD-Regime-Verbrecher-Prozessen zu Nürnberg": "Die BRD ist vom Deutschen Volk abzuwickeln. Ihre Schergen und Erfüllungsgehilfen sind vor das Reichsgericht zu bringen und unnachsichtig abzuurteilen wegen Landes- und Hochverrates". Lobpreisungen hält Ittner für die iranische Staatsführung bereit, "die übrigens im kleinen Finger mehr Verstand und Format hat als das ganze Lumpenpack des BRD-Regimes in seinen Gipsköpfen". Den "iranischen Gastgebern" seines "politischen Exils" bescheinigt Ittner, dass diese "sehr" auf seine "Sicherheit bedacht" seien: "Dies ist vor allem bei der gegenwärtigen Situation um den Iran, da USrael und Alljuda zum Krieg hetzen, und wegen der bevorstehenden Holocaustkonferenz keine übertriebene Vorsicht. Ihr wisst selber um die Organisation und Skrupellosigkeit des Weltjudentums und seiner Vasallen." (3) Ittner ist nicht der erste Holocaustleugner, der Zuflucht im Iran sucht. Der Schweizer "Revisionist" Jürgen Graf (Jg. 1951), der 1998 wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm zu 15 Monaten Haftstrafe verurteilt wurde und sich der Gefängnisstrafe entzog, hielt sich während seiner Flucht zeitweilig in Teheran auf. Graf, der zwischenzeitlich in Moskau lebt, leitet die Fremdsprachenredaktion der holocaustleugnenden Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung (VffG), die von England aus verschickt werden. Der mehrfach wegen Volksverhetzung zu Haft- bzw. Geldstrafen verurteilte Manfred Roeder (Jg. 1929) war Eigenangaben zufolge bei den offiziellen Staatsfeierlichkeiten nach der Machtübernahme des iranischen Revolutionsführers Ayatollah Khomeini 1979 in der iranischen Hauptstadt dabei. In der antisemitischen Hetzpostille Die Bauernschaft, herausgegeben von Thies Christophersen, vormals SS-Sonderoffizier in Auschwitz, berichtete er per Leserbrief aus Teheran: "Mit unserem Besuch wollen wir unsere Solidarität bekunden mit dem iranischen Kampf gegen alle Großmächte ... Wir haben deshalb das Ziel, eine ähnliche Revolution in Deutschland durchzuführen und alle vom Ausland abhängigen Politiker zum Teufel zu jagen, genau so wie der Schah!" (4) Jan Udo Holey (Jg. 1967; alias "Jan van Helsing") war ab der Mitte der 1990er Jahre der im deutschsprachigen Raum bekannteste Autor, dessen esoterisches Weltbild von rechtsextremer Ideologie, primitivstem Antisemitismus sowie wüstesten Verschwörungsszenarien geprägt war. Helsing schlug die Brücke zwischen den Esoterik-Zirkeln, der extremen Rechten und dem für das Irrationale anfälligen allgemeinen Lesepublikum. Nach der Beschlagnahme seiner antisemitischen Bücher Geheimgesellschaften I + II im März 1996 wurde er von der iranischen Botschaft nach Bonn eingeladen. Vier Stunden, so Holey, habe er sich dort mit einem führenden iranischen Diplomaten unterhalten. (5) Am 1. Mai 2000 bat der österreichische Holocaustleugner Wolfgang Fröhlich, vormals FPÖ-Bezirksrat, den Botschafter der Islamischen Republik Iran in Wien um politisches Asyl. Angaben der Gesellschaft für freie Publizistik (GFP) zufolge, der größten rechtsextremen kulturpolitischen Vereinigung in der Bundesrepublik, wurde das Asyl gewährt. (6) Am 21. Juni 2003 wurde Fröhlich in der Wiener Innenstadt verhaftet und im Februar 2006 wegen NS-Wiederbetätigung zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Enge Kontakte pflegte Fröhlich zu dem Nürnberger Neonazi Ittner. I.R.I.B.: Sprachrohr der Internationale der Holocaustleugner Als ein Sprachrohr der Internationale der Holocaustleugner gilt der staatliche iranische Rundfunksender I.R.I.B. (Islamic Republic of Iran Broadcasting). I.R.I.B. betreibt auch ein deutschsprachiges Auslandsprogramm, bekannt als Radio Iran. Dieses ist in hiesigen rechtsextremen Kreisen sehr beliebt, da auch Antisemiten und Holocaustleugner gern gefragte Interviewpartner sind. Kontaktierbar ist Radio Iran (I.R.I.B.) nicht nur per Postfachadresse in Teheran oder per Internet - eine Dependance unterhalten die Islamisten im Zimmer 1305 im Bundespressehaus in Berlin. Am 7. Februar 2006 führte Radio Iran ein Interview mit dem 1962 zum Islam konvertierten Schweizer "Revisionisten" und Antisemiten Ahmed Huber (Jg. 1927). Huber, der beste Verbindungen sowohl zur Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) als auch zur Muslimbruderschaft unterhält, propagiert die Zusammenarbeit von Islamisten und Rechtsextremisten, da sich beide in ihrer Ablehnung des "Weltjudentums" und der "Amerikanisierung" gleichen würden. (7) Im Frühjahr 2001 wollte Huber zusammen mit dem notorischen Antisemiten Horst Mahler an einem Kongress von Holocaustleugnern teilnehmen, der in einem Viertel der libanesischen Hauptstadt Beirut stattfinden sollte, der von der Hisbollah kontrolliert wird. Die libanesische Regierung verbot das Treffen. Den so genannten Karikaturenstreit bezeichnete Huber im Gespräch mit Radio Islam als "Zeichen eines Krieges gegen den Islam und die Muslime". Dieser führe zu einer "schweren Niederlage für die angloamerikanisch-zionistische Propaganda gegen den Islam und die Muslime". Den "schiitischen Iran unter den sunnitischen Muslimen" lobpreiste Huber "als Bannerträger, als einziges unabhängiges freies Land unter der muslimischen Welt". Gegenüber Radio Teheran beklagte sich Huber über die angeblich im Westen nicht existente Pressefreiheit; diese sei "ein riesiger Schwindel, denn wenn ich als freier Schweizer in der Schweiz beispielsweise einen Artikel schreibe oder in der Öffentlichkeit erkläre, dass die Nazis nicht 6 Millionen Juden ermordet haben, sondern 3 oder 4 Millionen, dann gibt es gegen mich einen Prozess und ich komme ins Gefängnis. Bis zu 3 Jahren Gefängnis drohen mir. Man darf über den Zionismus und den Staat Israel und über den Zweiten Weltkrieg nicht mehr frei seine Meinung äußern. [...] Also die Pressefreiheit existiert nur sehr relativ." (8) In der Hörerpostsendung von Radio Iran wurde am 26. und am 27. März 2006 eine Leserzuschrift des deutschsprachigen finnischen Rechtsextremisten Toivo Kettukangas verlesen, die zuvor bereits per Mail in bundesdeutschen rechtsextremen Kreisen verbreitet wurde. Kettukangas bekennt sich darin als Sympathisant des von ihm "sehr verehrten Dr. Joseph Goebbels" und wärmt die Mär einer "jüdischen Kriegserklärung" an das Deutsche Reich auf. Bewunderung zeigt der Eigenbekunden zufolge studierte Historiker und Germanist Kettukangas für den Neonazi und Hitler-Verehrer Ernst Zündel (Jg. 1939). Gegen Zündel, der sich seit dem 1. März 2005 in Untersuchungshaft befindet, ist vor der 6. Großen Strafkammer des Landgerichts Mannheim ein Strafverfahren anhängig. Zündel wird vorgeworfen, seit Oktober 2000 von Toronto/Kanada und Pigeon Forge/USA aus über eine von ihm verantwortete Internet-Homepage und durch schriftliche Publikationen, insbesondere von ihm verfasste Germania-Rundbriefe, weltweit neonationalsozialistische und antisemitische Propaganda betrieben zu haben, in welcher er unter anderem in pseudo-wissenschaftlicher Art die Massenvernichtung der Juden und die Existenz von Gaskammern im "Dritten Reich" geleugnet habe. Der rechtsextreme Hamburger-Szene-Anwalt Jürgen Rieger, selbst mehrfach wegen Volksverhetzung vorbestraft, kündigte während des laufenden Verfahrens an, die iranische Botschaft einzuschalten und eine internationale Beobachterkommission ins Gericht zu bitten; Rieger im Mannheimer Gerichtssaal: "Im Iran gibt es sehr viel mehr Meinungsfreiheit als in der Bundesrepublik." (9) Der Prozess gegen Zündel, so Kettukangas, sei eine "klare Inquisition", ein "Schautribunal". "Selbst wenn dieser Holocaust stattgefunden hätte", so der Finne, "wären die Juden die einzigen, die sich ihre Toten bezahlen lassen und sie ohne jede moralische Scheu zum Schacherobjekt degradieren. [...] Sicher nicht nur für meinen ethischen Geschmack gibt es aber kaum etwas Verunglimpfenderes und Würdeloseres, als wenn man selbst mit seinen Toten noch Handel treibt - und zwar Zinseszinshandel." Kettukangas weiter: "Ein Finne oder auch ein Deutscher würden sich schämen, mit ihren Toten Schacher zu treiben und andere Menschen wegen deren abweichender Geschichtsauffassung ins Gefängnis werfen zu lassen, nur damit die Kasse stimmt. Deshalb, weil der 'Holocaust' ein riesenhaftes Geschäftsunternehmen ist, wird der Begriff 'Holocaust' auch wie ein eingetragenes Warenzeichen betrachtet." Auf Einladung von "Radio Iran" reiste 1999 der in Schweden lebende Exilmarokkaner Ahmed Rami (Jg. 1946) zu Vortragsreisen nach Teheran, wo er u. a. in der Bilal Moschee sein antisemitisches Gedankengut verbreiten konnte. Rami ist ein Bindeglied zwischen westeuropäischen und arabischen Holocaustleugnern. Im gleichen Jahr war der in Australien lebende gebürtige deutsche Holocaustleugner Frederik Toben (Jg. 1944) in Teheran. Neben Referatsauftritten vor Studenten gab Toben "Radio Iran" ein längeres Interview. Toben ist Leiter des revisionistischen Adelaide Institute, eines der internationalen Zentren revisionistischer Propaganda. Im August 2003 nahm Toben an einer internationalen "Intifada-Konferenz" in Teheran teil. Interviewpartner von Radio Iran waren in den letzten Jahren neben Rami und Toben u. a. die international agierenden Holocaustleugner Irving, Robert Faurisson (Frankreich), Gerd Honsik (Österreich / Spanien), Mark Weber (USA), Ingrid Rimland und ihr Ehemann Ernst Zündel (Kanada). In seinem antisemitischen Hetzblättchen Germania-Rundbrief führte Zündel über die Programmacher von Radio Islam aus: "Wir Deutschen sollten den Iranern dankbar sein für diese Hilfe bei der Befreiung unserer Heimat vom geistigen Joch der Sieger." (10) Im Dezember 2005 bat der in Spanien lebende österreichische Justizflüchtling Honsik (Jg. 1941) den iranischen Botschafter in der Bundesrepublik um Unterstützung für Zündel. Honsik ist Neffe des einstigen Kommandanten im NS-Konzentrationslager Plaszov bei Krakau, Amon Goeth. Der Iran, so Honsik, solle Zündel "einen Rechtsanwalt zur Verfügung stellen", "der das Vertrauen der Iranischen Botschaft genießt, und der neben seinem juristischen Können auch vorhandenes historisches Wissen furchtlos mit einbringt". Honsik ganz pathetisch: "Einem solchen Anwalt könnte auch das wahre Deutschland, das heute keine Stimme hat, vertrauen." (11) Bereits 1986 wandte sich Honsik in einem "Aufruf an die arabische Welt": "Die Entlarvung der Judenvergasung als dem größten Propagandaschwindel der Weltgeschichte und als schwerwiegendstes amerikanisches Nachkriegsverbrechen wäre heute für zwei Nationen von ungeheurer Wichtigkeit! Für das deutsche Volk, um aus der Versklavung zu erwachen, und für die arabische Welt, um Israels Aggressionskraft dort zu erschüttern, wo diese Kraft tatsächlich entspringt. Nämlich in der Sympathie und dem Mitleid, die das verführte amerikanische Volk seinen zionistischen Beherrschern entgegenbringt." Honsik appellierte an die "arabische Welt", uns mit Geld zu unterstützen, damit wir der US-amerikanischen Propagandalüge von der "'Judenvergasung' ein Ende bereiten können". (12) Veröffentlicht wurde der Aufruf, übersetzt, in der kuwaitischen Zeitung al-Balagh. Honsik ist in rechtsextremen Kreisen nicht nur als fanatischer Judenhasser, sondern auch als "General Remers Rollstuhlführer" bekannt. Der zwischenzeitlich verstorbene Generalmajor a. D. Remer war in seiner Funktion als Kommandant des Wachregiments Großdeutschland führend an der Niederschlagung des Aufstandes gegen Hitler vom 20. Juli 1944 beteiligt. Nach einer Verurteilung zu einer 22-monatigen Haftstrafe Ende 1993, u. a. wegen Volksverhetzung, setzte sich der in rechtsextremen Kreisen als NS-Ikone verehrte Remer nach Spanien ab und wurde u. a. von Honsik betreut. Im Februar 2006 verschickte Zündel-Ehefrau Rimland - via Mailingliste - ein Schreiben des französischen Holocaustleugners Robert Faurisson (Jg. 1929). Faurisson, der von Zündel als "größter lebender Revisionist" (13) verehrt wird, wurde in seinem Heimatland mehrfach wegen Holocaustleugnung strafrechtlich belangt. In der Bundesrepublik besteht gegen Faurisson ein Einreiseverbot. Gewidmet hat Faurisson sein Schreiben Hossein Amiri, einem Mitarbeiter der iranischen Nachrichtenagentur Mehr News. Die iranische Nachrichtenagentur hat in den letzten Monaten u. a. Faurisson, dem US-Amerikaner Arthur Butz und dem Kanadier Paul Fromm eine Plattform für ihr holocaustleugnendes Gedankengut gegeben. Faurisson gibt in seinem Schreiben kund, dass er mit dem iranischen Holocaustleugner Amiri, "einem eindrucksvollen Aktivisten des Revisionismus", in regem Austausch stehe. "Revisionismus", so Faurisson, "ist die Atomwaffe der Armen und Schwachen gegen die Große Lüge der Reichen und Mächtigen dieser Welt", den "Holocaust an den Juden" und die Gaskammern, "die weder in Auschwitz noch anderswo existierten". Ausdrücklich lobt Faurisson den iranischen Präsidenten, der sich an die "Vorderfront im Kampf" gegen den "Holocaust-Mythos" geworfen habe. Amiri ist auch Autor der englischsprachigen iranischen Tageszeitung Tehran Times. Am 26. Januar 2005 veröffentlichte Amiri in dieser Zeitung einen Artikel mit dem Titel Lies of the Holocaust Industry, der von "revisionistischen" Kreisen per Mailingliste weiter verbreitet wurde. Darin behauptet Amiri, dass der Holocaust nicht stattgefunden haben könne, da die "ethnische Säuberung durch den Gebrauch von Zyklon B" zu "dieser Zeit nicht möglich" gewesen sei. In der Tehran Times werden immer wieder Artikel über die "zionistische Verschwörung: die Auschwitzlüge" veröffentlicht. Auch hinter den Anschlägen von 11. September 2001 in New York steckt, so die Zeitung, eine "zionistische Verschwörung". Seit den antisemitischen Hetztiraden des iranischen Staatspräsidenten kommen in Tehran Times verstärkt Holocaustleugner zu Wort. Veröffentlicht wurden u. a. einschlägige Interviews, die die iranische Nachrichtenagentur Mehr News zuvor geführt hatte. Unter dem Titel Historiker und Forscher unterstützen die Sichtweise des iranischen Präsidenten zum Holocaust wurden auf der Homepage von Tehran Times eMails von Faurisson und Horst Mahler (Jg. 1936) veröffentlicht. Mahler rief im Januar 2006 die NPD in einem Schreiben, das per Mailinglisten verbreitet wurde, auf, die "Forschungsergebnisse" der "Revisionisten" "im politischen Kampf" bekannt zu machen und endlich die "Zeichen der Zeit" richtig zu deuten: "Oder will Udo Voigt warten, bis der Iran und andere moslemische Länder für uns die Kastanien aus dem Feuer geholt haben werden? " Ingrid Rimland ist Besitzerin und Webmasterin der holocaustleugnenden Internet-Plattform Zundelsite. Rimland wurde als Deutschstämmige in der Ukraine geboren, die ihre Familie 1943 mit der abziehenden Wehrmacht verlassen hat. Von der Bundesrepublik aus ist die Familie zunächst nach Paraguay, dann nach Kanada und 1967 schließlich in die USA ausgewandert. Auf der Zundelsite findet sich seit März 2006 ein Artikel namens Iran hat die Nummer der USA des US-amerikanischen Holocaustleugners Arthur Butz. Butz lobt die holocaustleugnenden Ausführungen von Ahmadinedschad, die "in ihrem Scharfblick fabelhaft" seien: "Im heutigen Iran haben wir einen mächtigen Feind einiger westlicher Tendenzen, denen sich alle kräftig entgegenstellen sollten, denen 'Freiheit' mehr als ein bloßes Schlagwort gilt. [...] Der Iran hat unsere Nummer, und er gibt sie anderen weiter." (14) "Oberrabiner" Moishe Friedman in Isfahan Am 20. März berichtete "Radio Teheran" über eine zweitägige Konferenz zum Thema Global Conference on Constructive Interaction among Divine Religions: A Framework for International Order, die zuvor am 18. und 19. März in der iranischen Stadt Isfahan stattgefunden hatte. Einer der Redner der Veranstaltung war der selbst ernannte Oberrabbiner der orthodoxen jüdischen Gemeinde in Österreich Moishe Friedman (Jg. 1972) aus Wien. Friedman unterhält Kontakte zu rechtsextremen Kreisen: als Interviewpartner stand er rechtsextremen Postillen wie National-Zeitung (DVU), Der Eckart oder Zur Zeit, dem österreichischen Schwesterblatt der Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit, zur Verfügung. Die Rede von Friedman wurde im deutschsprachigen Raum zuerst auf der Homepage der Palästinensischen Gemeinde in Österreich veröffentlicht und kurze Zeit darauf von dem Wiener Islamisten, Khomeini-Sympathisanten und Rechtsextremisten Robert Schwarzbauer (alias "Martin Schwarz") über seinen eMail-Verteiler namens eisernekrone verbreitet. Friedman stellte sich in Isfahan einleitend als "langjährigen wahren Freund der Islamischen Republik des Iran und als Oberrabiner der strenggläubigen antizionistischen jüdischen Gemeinde von Wien" vor. Er bezichtigte den Zionismus, den Ersten und Zweiten Weltkrieg "herbeigeführt" zu haben, "mit dem Ziel eine neue gottlose Weltordnung zu verwirklichen und insbesondere die Weltwirtschaft zu beherrschen". Die "größten Verbrecher der Welt", so Friedman, seien das "zionistische Regime und seine geistesverwandten internationalen Organisationen". Weiter erklärte Friedman: "Der Mut und die Opferbereitschaft, mit der sich der Iran anläßlich dieser niederträchtigen, glaubensverachtenden Karikaturen für den Propheten Mohammed eingesetzt hat, verdient große Anerkennung. Nicht zuletzt diese Glaubensstärke der iranischen Führung veranlaßt die gottlosen Mächte, den Iran als angeblichen Feind der freien Welt - und in Wahrheit Feind ihrer verbrecherischen politischen Bestrebungen - zu brandmarken." Zu den gewalttätigen Übergriffen auf westliche Botschaften anlässlich des "Karikaturenstreites" erklärte Friedman: "Die friedlichen Demonstranten, die sich für den Propheten Mohammed einsetzten und in verschiedenen Ländern durch fremde Undercover-Sicherheitsagenten kaltblütig ermordet wurden, betrachte ich als heilige Märtyrer". Friedman betonte, dass die "orthodoxen antizionistischen Juden" das "größte Interesse" daran haben, "daß die Tabuisierung des Holocausts und seine politische Ausschlachtung zu Ende geht und die wahren Hintergründe des Holocausts vor der Weltöffentlichkeit ausgeleuchtet werden". "Dann", so Friedman, "wird sich zeigen, daß die Zionisten einen großen Teil der Verantwortung für den Holocaust tragen, daß sie nicht nur versucht haben, ihn zu verhindern, sondern ihn im Gegenteil sogar provoziert haben und selbst das größte Interesse an dem Massenmord an dem frommen osteuropäischen Judentum hatten." Solidarität mit dem Iran Das NPD-Parteiorgan Deutsche Stimme stufte den Iran im April 2006 als "das längst demokratischste Land der Region" ein. Der Iran, so die Deutsche Stimme, gilt als "letzter regionaler Verbündeter von Staaten und Organisationen", "die den Kampf gegen Israel führen: Der Libanon, Syrien, die Hisbollah und palästinensische Gruppen, die ohne Unterstützung eine vielfach schwerere Position gegen Israel haben würden". (15) Autor dieser Zeilen ist Mansur Khan (Jg. 1965), zugleich Buchautor des geschichtsrevisionistischen Verlagskomplexes Grabert/Hohenrain (Tübingen). Khan ist einer der Referenten des diesjährigen Kongresses des Deutsche Stimme Verlages (Riesa / Sachsen) der NPD. Der so genannte "4. Freiheitliche Kongress" unter dem Motto Von Nürnberg bis Bagdad - Völkerrecht statt Siegerwillkür soll an einem unbekannten Ort vom 9. bis 11. Juni 2006 in Süddeutschland stattfinden. Als Redner sind neben Khan u. a. Herbert Schweiger, ehemals SS-Untersturmführer der Division "Leibstandarte Adolf Hitler", der Ritterkreuzträger Hajo Herrmann, einst Jagd- und Kampfflieger des Zweiten Weltkrieges und Inspekteur der deutschen Luftverteidigung, Luca Romagnoli, Europaparlamentarier und Parteivorsitzender der neofaschistischen italienischen Partei Fiamma Tricolore, Nick Griffin, Parteivorsitzender der rechtsextremen englischen British National Party (BNP), Olaf Rose, Vorstandsmitglied der rechtsextremen Gesellschaft für freie Publizistik (GFP), und Harald Neubauer, Mitherausgeber der rechtsextremen Monatszeitschrift Nation & Europa sowie Eigentümer des Nation-Europa-Verlages (Coburg), angekündigt. Am 11. Juni 2006 trifft die Nationalmannschaft des Iran in ihrem ersten Gruppenspiel der Fußballweltmeisterschaft in Nürnberg auf die Auswahl Mexikos. Unter dem Titel Willkommen und viel Erfolg im Frankenstadion veröffentlichten der NPD-Kreisverband Nürnberger Land und die NPD-Nachbarverbände im April 2006 eine Erklärung. Der iranische Präsident wird darin als "einer der wenigen verbliebenen, aufrechten Staatschefs" charakterisiert, "denen die Freiheit ihrer Länder und Völker noch am Herzen liegt, und die sich dem Einheitsbrei der sich globalisierenden Wirtschaft noch nicht unterwerfen". "Seiner Standhaftigkeit", so die Nationaldemokraten, "gilt unsere hohe Verehrung - wir und unsere Volksgenossen haben sich ja leider schon zu sehr dem American Way of Life unterworfen und die eigenen Traditionen und kulturellen Eigenschaften den US-Konzernen McDonalds und Unilever geopfert." .... weiterlesen www.doew.at/thema/re_iran/maegerle.html ----------- "Ein Deutscher ist ein Mensch,der keine Lüge aussprechen kann, ohne sie selbst zu glauben"(Theodor W. Adorno) |