über eine mentale Hintertreppe?
Ich wähle als Beispiel mal nen fiktiven Biergarten... musst du ja nicht lesen, wenn du nicht willst! Ich hab schonml gesagt, ich meine es nur gut!!!
Ergo... Und los gehts:
Grob vereinfachte Herangehensweise zum Verständnis einer fiktiven Marktkapitalisierung:
Ich setze als bekannt voraus, dass die Marktkapitalisierung = Anzahl der Aktien im Umlauf x Kurs je Aktie ist.
Ebenfalls wichtig zu wissen, dass im Unterschied zur Bewertung in der Bilanz bzw. im Jahresabschluss, die ja eher substanzorientiert ist, die Bewertung durch die Börse eher spekulativ von der jeweils aktuellen Gewinn- und Zukunftseinschätzung der Händler im Ein- und Verkauf abhängt.
Machen wir ein supervereinfachtes Beispiel anhand des Ausschanks von gefüllten Biergläsern. Das Beispiel hinkt zwar etwas, aber es geht ja schließlich auch nur ums simple Grundverständnis um zu verstehen, wie man einen Wert (MK) fiktiv durch einen Preis (Kurs) hochtreiben kann ohne den fiktiv gestiegenen Mehrwert mit einem adäquaten Aufpreis auch wirklich zahlen zu müssen...
Stell dir vor, du hättest einen Biergarten dessen Gesamtwert unzulässig auf 10.000 volle 50l-Bierfässer reduziert wäre. Stell dir weiter vor, du würdest deren Inhalt in 0,5l Humpen meistbietend verkaufen wollen.
In unserem (hinkenden) Beispiel sollen die Bierhumpen für Aktien stehen, d. heißt, eigentlich errechnet sich die Marktkapitalisierung wie folgt: MK = Anzahl der Aktien x Kurspreis
In unserem hinkenden Beispiel heißt es nun: MK = Anzahl der Bierhumpen x Preis
Wie wir rechnerisch schnell ermittelt haben, könnten wir pro Fass 100 Bier-Humpen verkaufen.
Macht bei 10.000 Fässern 10.000 x 100 Bier-Humpen = 1 Mio Bier-Humpen Diese 1 Mio Bier-Humpen stehen in unserem Beispiel also sinngemäß für 1 Mio Aktien...!
Stell dir nun vor, du würdest die ersten Gläser für 5€ anbieten und die Gäste würden am Anfang auch 5€ pro Bier bezahlen (wollen)...
Das würde in unserem (hinkenden) Beispiel einer Markkapitalisierung MK = 1 Mio Bierhumpen x 5€ = 5 Mio€ entsprechen!
Stell dir weiter vor, es käme nun ein flauer Montag, dazu noch schlechtes Wetter, sprich das Bier ließe sich plötzlich nicht mehr so gut verkaufen.
Einige deiner Gäste könntest du aber damit locken, dir ein paar Biere zu einem Super- Dumpingpreis von 3€ abzunehmen...
Obwohl nur wenige Bierhumpen (Umsatz) den Besitzer gewechselt haben, bleibt die Formel für die Marktkapitalisierung gleich: MK = 1 Mio Bierhumpen x Preis Rechnerisch würde die aktuelle MK nun nur noch = 1 Mio Bierhumpen x 3€ = 3 Mio€ betragen.
Um im Beispiel zu bleiben, scheint am darauffolgenden Dienstag die Sonne und die Bierlaune (Marktstimmung) hätte sich erheblich aufgehellt: Du würdest die Gunst der Stunde nutzen und die Biere würden dir am nächsten Tag sogar für 6€ abgenommen... wegen der Superstimmung könnte es sogar sein, dass dir das Bier, obwohl 100% teurer als am Tag zuvor aus den Händen gerissen würde?!
Allerdings errechnet sich die Marktkapitalisierung auch in diesem Fall völlig unabhängig vom Tagesumsatz! Rechnerisch würde die aktuelle MK nun sogar = 1 Mio Bierhumpen x 6€ = 6 Mio€ betragen.
Das heißt, in unserem fiktiv gewählten Beispiel wären die Schwankungen (Volatilität) der Markkapitalisierungen an diesen drei Tagen enorm.
Im Berechnungsbeispiel 3 (Dienstag) hat sich ggü. Montag die MK von 3 Mio€ sogar auf 6 Mio€ erhöht. Dabei dürfte klar geworden sein, dass in deinem fiktiven Biergarten an diesem Schönwetter-Dienstag nicht zwingend für 3 Mio€ Bier verkonsumiert wurde...
Vielleicht wird nun klar, warum für eine beispielhafte Zunahme der Bitcoin-Marktkapitalisierung um 120 Mrd. USD, keine zusätzlichen 120 Mrd. USD Fiatgeld in den Bitcoinmarkt gepumpt werden müssen, sondern ein Bruchteil der Summe bereits reicht um die MK zu erreichen!!! Im Gegenteil, wie Motox ja auch bereits betont hat, je weniger Angebot vorhanden ist, desto weniger kapital wird benötigt.
Da reicht ein Bruchteil dieser Summe schon aus um die MK in diese Höhe zu treiben!
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