"Wir bieten Freenet eine Alternative" United-Internet-Chef Ralph Dommermuth geht ohne große Illusionen in die neuen Verhandlungen um Freenets DSL-Geschäft. Für eine Gesamtübernahme würde er höchstens 12,80 Euro pro Aktie zahlen, sagte er boerse.ARD.de. boerse.ARD.de: Herr Dommermuth, United Internet hat einen neuen Anlauf im Poker um Freenet gestartet. Was macht Sie zuversichtlich, dass die Übernahme nach den geplatzten Gesprächen Ende 2007 diesmal klappt? Dommermuth: Ich bin nicht zuversichtlich. Die Gespräche sind ergebnisoffen. Wir bieten Freenet eine Alternative zu Debitel. Wenn aber das Management von Freenet den Deal mit dem Debitel-Besitzer Permira bevorzugt, müssten wir das akzeptieren. boerse.ARD.de: In Medien war zu hören, dass ein Preis von bis zu 17 Euro je Aktie für Freenet gezahlt werden müsste. Dommermuth: Solch eine Größenordnung halte ich für übertrieben. Wir wären höchstens bereit, 20 Prozent Aufschlag auf den Schlusskurs vom Donnerstag zu zahlen – also bis 12,80 Euro je Aktie. boerse.ARD.de: Damit kämen Sie deutlich billiger weg als Ende 2007… Dommermuth: Ja, bei den letzten Verhandlungsgesprächen lag der Kurs bei 18 Euro. Hätte United Internet diesen Preis gezahlt, würde ich jetzt viel Kritik zu hören bekommen. boerse.ARD.de: Was machen Sie, wenn Sie bei Freenet leer ausgehen? Dommermuth: Die Welt geht nicht unter, wenn Freenet Debitel kauft und das DSL-Geschäft nicht an United Internet veräußert wird. Ich warne aber vor einem solchen Szenario. Ein Deal mit Permira würde eine Aktionärsstruktur schaffen, in der es nur noch Verkäufer gibt. Falls Freenet mit Debitel zusammengeht, werden wir Freenet nicht übernehmen. boerse.ARD.de: United Internet hat im vierten Quartal im DSL-Geschäft enttäuscht. Hat sich das Geschäft im ersten Quartal verbessert? Dommermuth: Wir sind bei DSL immer noch die Besten. Kein anderes Unternehmen wächst stärker als wir in diesem Bereich. Wir hätten gerne im vierten Quartal mehr DSL-Neukunden gewonnen, aber der Dezember hat uns negativ überrascht. Wir sind 2008 gut gestartet. Im ersten Quartal haben wir 110.000 DSL-Neukunden verbucht. Das ist das beste erste Quartal, das wir im DSL-Geschäft je hatten. boerse.ARD.de: Mit wie vielen DSL-Neukunden rechnen Sie 2008? Dommermuth: Da wollen wir wegen den schlechten Erfahrungen von 2007 keine Prognose wagen. boerse.ARD.de: Sie haben vor kurzem vorgeschlagen, dass Aufsichtsräte an den Pranger gestellt werden sollten, wenn sie den Vorstandschefs zu hohe Vergütungen gewährt haben. Sind also die Aufsichtsräte schuld an den hohen Vorstandsgehältern? Dommermuth: Wenn es in Zukunft wieder Diskussionen um Vorstandsgehälter gibt, sollten nicht nur die Manager, sondern auch die Aufsichtsräte in der ersten Reihe stehen. Das habe ich vorgeschlagen. Man sollte auch mal die andere Seite beleuchten! boerse.ARD.de: Was halten Sie als jüngster deutscher Milliardär von der Liechtenstein-Affäre? Dommermuth: Ich frage mich, wie kann man nur so blöd sein, für eine Million Euro sein ganzes Lebenswerk zu zerstören. Ich jedenfalls lege mein Geld nicht im Ausland an und zahle korrekt die Steuern. boerse.ARD.de: Wie reagieren Sie auf die kommende Abgeltungssteuer? Dommermuth: Darüber habe ich mich bisher gar nicht beschäftigt. Ich habe zu viele andere Dinge, um die ich mich kümmern muss. Entscheidend ist letztlich, wie viel Geld man verdient und nicht wie viel man an Steuern spart… Das Gespräch führte Notker Blechner. Anmerkung Also 18€ + 20% von damals wären sagen wir 23€ gewesen. Nur haben sich die Zeiten geändert. Die meisten kleineren Werte wurden abgestraft. 50% minus keine seltenheit. Also ist Freenet nach momentaner geamtmarktlage 9€ Wert. Auf die 9€ gibt es einen Aufschlag. Und so steht der Preis fest. Man kann doch nicht einfach ignorieren das an den Börsen Weltweit ein anderes Spiel gespielt wird. Also liegt Dommi gar nicht weit weg mit seinen 12,80€. Und die wird es bestimmt nicht in Bar geben. Somit haben auch die Ferenetproleten die möglichkeit, falls es an der Börse mal wieder besser läuft ihr investment in trockene tücher zu bekommen. |