Hallo Freunde :-)
zunächst möchte ich auf wahnalarm eingehen:
Der Einstandskurs ist für meine Entscheidung völlig irrelevant. Entscheidend sind für mich die Opportunitätskosten. Wenn ich 2010 bei etwa 8 Euro einsteige, der Gewinn pro Aktie bei 0,90 Euro und die Dividende bei 0,8 Euro liegt, dann ist das ein Spitzeninvestment. Ein KGV von 8,8 und eine Dividendenredite von 10%.
Wenn der Kurs dann bis 2015 auf 31 Euro steigt, ist das ein Kusgewinn von 287% und damit (ohne die hohe Dividende!) eine Jahresrendite von über 23 %. Der Gewinn pro Aktie wird für die nächsten Jahre bei um die 2 Euro liegen. Die Dividende bei etwa 1,65 Euro. Das ist nur noch ein KGV von 15,5 und "nur" noch eine Dividendenrendite von 5,3 %. Das Investment ist damit wesentlich unattraktiver geworden, was nicht heißen soll, dass es unattraktiv ist. Ich halte Freenet immer noch für eine sehr attraktive Geldanlage für Anleger, die nicht auf große Kurssprünge hoffen, sondern sich mit einer regelmäßigen Premiumdividende begnügen, dafür aber auch ein recht sicheres Investment haben.
Der Kurs ist bisher so rasant gestiegen, weil auch die Gewinne rasant gestiegen sind. Von 0,80 Euro in 2010 über 1,40 Euro in 2012 und 1,90 in 2014. Die Gewinnsteigerungen fallen in den Prognosen jedoch nicht mehr so hoch aus wie bisher. Daher sehe ich wenig fundamental begründetes Kurspotential nach oben und gehe davon aus, dass der Kurs die nächsten Jahr um den aktuellen Wert schwanken wird. Wie gesagt, eine sehr gute Anlagealterantive zu Unternehmensanleihen. Geringes Risiko und hohe regelmäßige Ausschüttungen.
Wenn ich dann noch in Freenet investiert bleibe, obwohl es andere unterbewertete Aktien gibt, würde ich die dortigen Chancen verschenken. Mein Einstiegskurs bei Freenet ist für diese Entscheidung völlig irrelevant.
Schloss Wachenheim hat zugegebenermaßen eine geringere Dividendenrendite. 0,40 Euro bei einem Kurs von rund 14 Euro sind nur 2,85% Dividendenrendite. Aber ich brauche hier nicht zu erklären, dass nicht die Dividentenredite, sondern der Gewinn pro Aktie der entscheidende Wert ist. Ob der Gewinn ausgeschüttet wird und dann vom Kurs abgeht oder im Unternehmen bleibt und mittel- bis langfristig den Kurswert steigert, ist letztlich für den mittel- bis langfristigen Investor egal.
Ich erwarte bei Schloss Wachenheim wie bei Freenet keine großen Steigerungen bei den Gewinnen. Das ist kein Star, sondern eine Cash-Cow. Die Aktie ist jedoch unterbewertet. Der Buchwert liegt bei 17,36 Euro der Kurs bei rund 14 Euro (mein Einstiegskurs bei 13,30 Euro). Bei einem Gewinn pro Aktie von 1,30 Euro - 1,40 Euro liegt das KGV bei 10 bis 10,8 - also wesentlich besser als bei Freenet. Deshalb halte ich das Kurssteigerungspotential hier einfach für höher.
Schloss Wachenberg ist daher mein neues Hauptinvestment. Einen Teil der Freenetgewinne habe ich jedoch auch in BMW investiert. Hier liegt der für die nächsten Jahre prognostizierte Gewinn zwischen 9 und 10 Euro bei einem aktuellen Kurs von rund 93 Euro ist das ein KGV von 9,3 - 10,33. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt hier zwar höher als 1, ist aber wesentlich niedriger als bei Freenet.
Weiterhin bin ich bei EVN investiert. Aktueller Kurs 9,93 Euro. Prognostizierter Gewinn pro Aktie liegt für die nächsten Jahre bei 0,87 Euro pro Aktie. Der Buchwert liegt bei 13,45 Euro. Damit haben wir ein KGV von 11,41 und ein sehr günstiges KBV. Zudem kann mit Schadensersatz in Höhe von 600 Millionen gerechnet werden, da EVN gerade einen Rechtsstreit (Stichwort: Kraftwerk Duisburg-Walsum) mit Hitachi bzw. das Versicherungskonsortium unter Führung der Allianz führt und das Landgericht Essen die Forderung bereits als begründet eingestuft hat, ohne einen konkreten Betrag zu nennen. Die Dividendenrendite liegt hier übrigens bei 4,2 Prozent.
Weniger gut läuft mein Investment bei Greiffenberger. Hier habe ich ich aber auch nicht wirklich viel investiert. Deshalb lasse ich die erstmal laufen. Für 2016 ist hier ein KGV von 8,4 prognostiziert. Da könnte es ja auch wieder ganz schnell aufwärts gehen. |