Ganz so habe ich das jetzt aber nicht gemeint andy. Schlechte Nachrichten sind das nicht, aber das Problem ist halt, wenn Jinko zu einem Solarkraftwerksbetreiber wird mit doch sehr ambitionierten Zielen, dann muss man genügend Cash haben um diese Kraftwerke auch vorfinanzieren zu können und auch mit Eigenkapital ausstatten zu können. Damit kommt zwangsläufig Unsicherheit in die Jinko-Aktien rein, denn Jinko müsste im kommenden Jahr alleine aus dem Cash Flow heraus 300 MW an Kraftwerkskapazitäten vorfinanzieren und am Ende die Kraftwerke mit Eigenkapital unterlegen. Selbst wenn 75% an Fremdkapital bereit gestellt würde, müsste Jinko immer noch so rd. 95 Mio. $ alleine für die geplanten Solarkraftwerke an Cash im kommenden Jahr aufbringen. Peanuts sind das mal ganz sicher nicht.
Mit den chinesischen Einspeisevergütungen von 0,16 $/kWh inkl. den klasse Sonneneinstrahlwerten (60% höher wie in Deutschland) kann man richtig gutes Geld verdienen als Kraftwerkebetreiber, denn Solar verursacht halt mal keine hohe Betriebskosten.
Bis Ende 2013 wird Jinko über 208 MW an Solarkraftwerkskapazitäten haben. Damit wird Jinko einen Umsatz von rd. 45 Mio. $ generieren mit einem Nettogewinn von knapp 19 Mio. $ (Betriebskosten 9%, Abschreibung auf 20 Jahre ergibt auf Umsatz im Jahr 29% an Kosten, Zinsaufwendungen bei Zinssatz von 7% und 75% Fremdkapital ergeben 14% vom Umsatz an Kosten, Steuerkosten 7% vom Umsatz). Der Cash Flow würde im Jahr rd. 32 Mio. $ betragen. Damit könnte Jinko in 8 Jahren das Fremdkapital für diese Solarkraftwerke komplett tilgen, wenn man denn wollte.
Man sieht an dieser kleinen Rechnung von mir, dass das Betreibergeschäft von Solarkraftwerken in China ein hochprofitables Geschäft ist. Die EBITA-Marge würde bei dieser Rechnung satte 71% betragen !!!
Das Problem dabei ist, erstens müssen diese Kraftwerke vorfinanziert werden und zweitens wird man erst so in 2 Jahren die hohe Profitabilität bei der eigene Stromerzeugung beim Jinko-Ergebnis so richtig erkennen können. Vorher tappt man ein wenig im Dunkeln und vorher werden auch Kosten verursacht, die erst später Gewinne generieren.
Die Zahlen habe ich aus zwei sehr interessanten Artikel von SolarPVInvestor:
http://solarpvinvestor.com/spvi-news/...inkosolars-new-power-strategy ("JinkoSolar’s New Power Strategy")
http://solarpvinvestor.com/spvi-news/...ss-models-#!prettyPhoto[0]/0/ ("Profit Profiles of Different Project Business Models -part II JinkoSolar")
Der Autor dieser beiden Artikel erklärt die neue Strategie bzw. den Ausbau des Jinko-Geschäftsmodell richtig gut mit Zahlenbeispiele, Tabellen und Grafiken. Wie jedoch Jinko das alles finanzieren möchte, das lässt der Autor auch offen.
Solange sich Jinko über die Kraftwerksfinanzierung bedeckt hält, solange wird es wohl leider diese Unsicherheiten geben. Zumal ja so ein Geschäftsmodell relativ neu ist in der Solarbranche, denn First Solar, aber auch Canadian Solar beginnen erst ihre Solarkraftwerke zu bauen, wenn die Finanzierung komplett steht mit Eigenkapital- und Fremdkapitalgeber.
An und für sich ist diese Jinko-Strategie sehr clever ausgedacht und auf Sicht von 2, 3 Jahren für die Aktionäre wohl von großem Vorteil. First Mover und das ist Jinko zweifelsohne im chinesischen Solarkraftwerksgeschäft können immer hervorragend von einem Markt profitieren. Da aber ein solches Geschäftsmodell neu ist in de Solarbranche, jeder über die hohe Verschuldung der Solarunternehmen spricht/klagt, Jinko damit sehr viel Cash bindet, was man vielleicht in 2014 braucht und es so gut wie unmöglich abzuschätzen ist wie die Jinko-Gewinngenerierung im kommenden Jahr aussehen wird/kann, gibt es halt mal sehr viele unbekannte Variable in diesem neuen Jinko-Spiel. So was mag die Börse normalerweise überhaupt nicht. Sollte aber Jinko daher kommen, dass man z.B. für ein Solarkraftwerk einen Käufer gefunden hat, dann würde das alles wieder ganz anders aussehen und auf einmal würde es einige unbekannte Variablen weniger geben.
Das Tief vom Dienstag mit 16,58 $ sollte schon halten, denn sonst könnte es wirklich sehr problematisch werden. Bei 16,63 $ waren wir vorher schon. Wollte eigentlich bis zu 21/22 $ drin bleiben, da dann eine sehr dicke Widerstandszone kommt, aber leider hat mir diese KE einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt stehe ich da und weiß nicht was ich tun soll. Zwar habe ich dicke Gewinne gemacht seit meinem Neueinstieg Ende Juni bei 7,80 $, aber die sollten ja auch nicht unbedingt weg schmelzen wie die Butter an der Sonne. Zumal ich durch die satten Gewinne jetzt sehr dick in Jinko investiert bin. Charttechnisch könnte es bis 12,60 $ runter gehen. Hier verläuft die mittelfristige Trendlinie (Beginn Anfang April) und die in den USA sehr beachtete 50-Tageslinie. Wobei ich aber nicht glaube, dass es so weiter runter gehen kann, außer der Gesamtmarkt bricht ein, denn dafür ist Jinko fundamental viel zu gut und die ganze Solarbranche scheint aufgrund der hohen Nachfrage und der stabilen Modulpreise in einem richtig guten und wohl auch nachhaltigen Aufschwung zu sein. |