Dein Statement: “Eine Kapitalerhöhung ist alleine schon wegen dem Kursniveau absoluter Schwachsinn.”
Da wäre ich vorsichtig. Es sollte keiner glauben, dass wir hier über eine normale KE spekulieren, bei der Geld eingenommen werden soll, um damit Schadensersatzansprüche der Alt-Aktionäre zu befriedigen. No way, dafür ist das Kursniveau doch viel zu niedrig und ich erkenne nicht, dass sich das vor Lösung der Klageansprüche ändern könnte. Das ist ein Zirkelbezug, sodass ich eine “normale” KE ausschließe.
Gerade der spekulative Moment, dass nach Klagelösung der SH-Kurs sprunghaft steigen kann, ist doch sowohl für SH (Reduzierung der erforderlichen Geldleistungen) als auch für Alt-Aktionäre (akzeptieren nur eine geringe Entschädigung in Geld und eine geringe geldwerte Leistung in Aktien zum aktuellen Zeitwert [darum gibt/gab es Kräfte, die den Kurs so stark haben sinken lassen und passen immer noch tagtäglich auf, dass kurz vor der Einigung, der Kurs nicht steigt], wobei jetzt leider zum Nachteil der Neu-Aktionäre ein signifikante Aktienmenge zur Befriedigung benötigt wird).
Mein Resümee: Das Alt-Aktionärsklageproblem wird zeitnah (wahrscheinlich 6 Monate nach Festlegung des Tilp Musterklägers) zu einem für SH tragbaren Vergleich führen. Der Vergleich beinhaltet für meine Spekulation eine erhebliche Verwässerung (das ist die wahre Entschädigung für Alt-Aktionäre). Als Aktionär sind sie sich des hohen Anlagerisikos bei SH auch bewusst und im Gegensatz zu normalen Gläubigern auch eher bereit, eine Kompensation über SH-Aktien zu akzeptieren.
Und leider ist es in diesem Szenario wahrscheinlich, dass je niedriger der aktuelle SH Kurs ist, desto größer ist die Chance, dass das SH Top-Management die Lösung so schafft wie beschrieben.
Ich denke, ich muss nicht noch hervorheben, dass es hierbei zu einer signifikanten Umverteilung zwischen Alt- und Neuaktionär kommen wird. Aber das Gute ist, dass ein solches Szenario im Kurs schon längst eingepreist ist.
Und was sagen die Gläubiger? Der normale Gläubiger (nur Kreditgeber) würde immer die Variante begrüßen, bei der am wenigsten Cash verbraucht wird. Der Gläubiger (der auch heute schon Aktien besitzt) würde drauf drängen, nur so wenig neue SH Aktien auszugeben wie nötig. Vll sind ja gerade die HF, die die Darlehen aufgekauft haben und auch Shareholder sind, in the Long run die besten Freunde der Neu-Aktionäre, denn nur diese Interessengruppe kann neben dem SH Management einer zu starken Verwässerung Einhalt gebieten.
Schaut mal von dieser Blickrichtung auf den Kurs. Für mich wäre das beschriebene Szenario der triftige Grund, warum der Aktienkurs weder steigen kann noch wird! Ein steigender Kurs (so pervers es klingt) zum jetzigen Zeitpunkt könnten alle Einigungsbemühungen konterkarieren. |