"Ich würde es so formulieren: durch den tiefen Schwerpunkt zwischen den Rädern schlägt sich der Kona bergauf besser als andere Autos mit Frontantrieb.
Wobei manche fossilen Frontantriebler dank des schweren Motors sehr frontlastig sind und damit auch eine relativ gute Traktion haben. Nur übersteuern die halt ziemlich stark. Und die Leistungsentfaltung ist im Vergleich zu einem BEV halt unterirdisch schlecht."
Richtig, auch bei der dynamischen Radlastverteilung ist ein frontgetriebener BEV wegen des niedrigen Schwerpunkts überlegen. Beim Heckantrieb ist es genau andersherum, wobei natürlich auch die statische Radlastverteilung auch mit reinspielt. Mit einem Verbrennungsmotor vorne drin können höchstens 50:50 erreicht werden (z.B. aktueller BMW M340i). Ein Mittelmotorsportwagen hat bei Heckantrieb gerne 55-60% auf der Hinterachse. Die dynamische Radlastverteilung nimmt übrigens mit einem niedrigeren Schwerpunkt (bis er auf Höhe der Achsen wäre) ab, was die gute Traktion beim BEV erklärt.
Die Teslazahlen sind wirklich überraschend gut - ein tolles Ergebnis und gibt den Tesla-Verlust-Rufern sicherlich zu denken. Zugegeben ist die ganze Sache auch nicht ganz durchsichtig, wenn die Investitionen dermaßen hoch sind und Quartalsbilanzen oft einen falschen Eindruck geben. Auch dieses Mal trau ich dem Braten noch nicht so ganz, aber es ist auf jeden Fall eine positive Überraschung - keine Frage! Etwas enttäuschend ist das "Auf die Bremse treten" beim Roadster. Natürlich ist das Model Y eine gute und wichtige Sache, aber es erfindet das Rad eben nicht neu bzw. hebt die E-Mobilität nicht auf eine neue Stufe wie es der Roadster mit >1000km Reichweite tun könnte. Für jemanden der dem Treiben einerseits neutral interessiert zusieht, andererseits in der Branche arbeitet und von der Elektrifizierung (ja, sowas gibt es auch in D) beruflich profitiert gibt so ein Technologieträger einen deutlich tieferen Blick in die mittelfristige Zukunft der E-Mobilität. Das Thema Reichweite wird mMn entscheidend sein, bei welchem Anteil E-Mobilität mittelfristig eine Art Sättigung eintritt. Elektrofans sehen das natürlich bei nahezu 100%, die Gegenseite vielleicht bei 10%. Die Frage ist für Tesla essenziell. Jetzt mag man gerne sagen dass so gut wie niemand eine Reichweite von 1000km braucht. Absolut richtig, nur sagen Studien eben auch, dass selbst Kunden mit einem durchschnittlichen km-Pensum von 35km am Tag die Reichweite von Elektroautos zum größten Teil als Problem sehen. Ist nicht rational, aber das sind Kundenentscheidungen halt auch nicht unbedingt. Daher bin ich ebenso gespannt ob sich die "Übergangslösung" PHEV eher zur vorübergehender Ergänzung oder echter Konkurrent zum BEV entwickeln wird. Für den Arbeitsweg von 40km reicht das Ding rein elektrisch. Man schleppt zwar mit dem Verbrenner unnötigen Ballast mit aber das tut man bei der Fahrt mit einem 100kWh Akku auch (mal abgesehen davon dass ein großer Akku zyklenfester ist). Die Effizienz bei PHEV ist zwar schlechter, dafür der ökologische Rucksack der Herstellung viel kleiner (Bei 100% EE hätten quasi beide eine hervorragende Bilanz). Insgesamt ist schon klar, welche Lösung auf mittel- bis langfristig die technisch "bessere" ist. Ich wollte mit dem Beispiel nur klar machen dass vielleicht nicht alles schon so vorgezeichnet ist wie es die Hardliner auf beiden Seiten teilweise sehen. Und da könnte so etwas wie der Roadster schon einiges bewegen, sofern seine Specs überhaupt in der näheren Zukunft machbar sind. |