Das ist eben ein klassischer Irrtum: für Tesla zählt nur eines - verkaufen sie genügend Model X, um über den gesamten Produktzyklus Gewinn zu machen? Und wie entwickeln sich die Verkaufszahlen über die Zeit.
Um das zu beurteilen reicht ein Blick in die Geschäftsberichte.
Für euch: für Tesla zählt nicht, ob Daimler 3% mehr oder 3% weniger verkauft hat, auch nicht bei Porsche, VW, BMW ... genausowenig wie der berühmte Sack Reis in China.
Was aber auffällig ist, ist, dass Daimer und Co nun irgendwie (wer hat gepetzt?) gemerkt haben, dass ihnen durch Tesla und der eigenen Trägheit Gefahr droht, und nun überstürzen sie sich mit Ankündigungen, dass auch sie bald Pendants zum Model S und Model X haben werden - so in 3-5 Jahren.
Die bringen dann die technischen Eigenschaften des Tesla Model S und X des Jahres 2015/2016 mit. Ja, ja - der Hase bemüht sich, aber die Schildkröte ist dann schon wieder weiter. In 3-5 Jahren dürfte Tesla schon ganz andere Marken erreichen. ;-)
Wenn also jemand reagiert, dann reagiert nicht Tesla auf den Rest, sonders andersherum.
PS: Dieses ständige vergleichen mit vielen anderen Konzernen, Funktion x dort, Funktion y hier, ist von Grund auf unseriös - mal ein Beispiel.
Das iPhone bietet ein sehr gutes Gesamtpaket, das aus sehr guter Hardware, einem sehr guten Servie, und einem überlegten Ökosystem (iOS Betriebssystem, Apps, Services wie Musik, Apple Pay etc.) besteht.
In den Medien werden ständig "iPhone Killer" erwähnt, die das iPhone in EINER Funktion schlagen - z.B. besseres Display, oder bessere Akkulaufzeit, oder größer/schmaler. Nur: das sind dann eben diverse Konkurrenzprodukte verschiedener Hersteller, die jeweils EINE oder vielleicht auch mal zwei bessere Eigenschaften mitbringen, und sonst zumeist deutlich schlechter sind.
Man vergleicht also das iPhone mit der Gesamtheit 'besserer' Funktionen diverser Smartphones - und unterschlägt dabei, dass es kein Android Smartphone gibt, dass all diese 'besseren' Funktionen in einem (!) Gerät vereint. Schlimmer noch: die vielen Nachteile werden nicht aufsummiert.
Daher ist ein solcher Vergleich unseriös. Vergleicht man einzelne Smartphones, so stellt man fest, dass das iPhone ein sehr gutes Gesamtpaket abliefert, und es gibt kaum Wettbewerber, die insgesamt besser sind. Samsung bietet von der Hardware Seite her ähnlich 'gute' Geräte - aber da schlagen die massiven Nachteile von Android (Sicherheit, Kontrolle, werbebasiertes OS, kein langer Support, Service mäßig bis gar nicht vorhanden) voll zu. Und damit sind diese Geräte wieder aussen vor.
Ähnliches erlebt man in den Automedien beim VW Golf seit Jahrzehnten - alles 'Golf-Killer' und ständig wird beim Golf die Funktion x kritisiert, die beim Konkurrenzauto x doch besser sei.
Nun: der Golf ist dennoch eines der meistverkauften Autos, und das eben deswegen, weil er ein sehr gutes Gesamtpaket darstellt UND weil er über die Zeit ohne große Experimente weiterentwickelt wird - keine Experimente. Jeder Käufer weiß von Beginn an, was er kriegt.
Und nun geht das Spiel mit den Tesla Autos los: der eine Kommentator vergleicht das Model X mit dem Golf, der andere die Verkaufszahlen mit einem Daimler SUV, ein Dritter wird als nächstes die Reichweite vergleichen, oder Zuladung, Größe, etc.
Fakt ist aber - wie beim iPhone und beim VW Gold - alle Wettbewerber, die nun E-Autos in dieser Preiskategorie anbieten wollen (in 3-5 Jahren), orientieren sich an den Tesla Modellen. Tesla definiert die Hürden, die die anderen überspringen, und an denen sie sich messen lassen müssen.
Das Wort 'Tesla-Killer' taucht immer häufiger in den Medien auf, und das ist für Tesla ein gutes Zeichen. Solange alle Konkurrenzmodelle diesen Titel kriegen, so lange ist Tesla vorneweg, der Trendsetter, das Platin Modell unter den Gold- bis Blechkisten. ;-)
Cheers.
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