Wenn ich mir so manchen Beitrag vor allem von zaphod durchlese, so lese ich regelmäßig etwas von Zwang, Einklagen, Regulierung, Überwachung, usw.
Ich weiß nicht, wie es manch Anderen hier geht, doch ich komme mir dabei vor wie in der DDR, denn all diese Dinge stehen im klaren Widerspruch zu einer Marktwirtschaft und erinnern sehr viel stärker an eine Planwirtschaft. Und wenn man sich mal den Geldmarkt anschaut, so gibt es allein in Dtl. etwa 2000 Banken, welche im Grunde nahezu die gleichen Leistungen anbieten. Ich kenne keinen anderen Industriezweig, bei dem ein Markt eine solche Vielzahl an Wettbewerbern mit sehr ähnlichen Angebot zulässt.
http://bankenverband.de/downloads/service/...twicklung_bankanzahl.pdf
Es zeigt ziemlich deutlich, wie das Geldwesen den marktwirtschaftlichen Prinzipien nahezu ausgenommen und durch das Geldmonopol geschützt werden.
Meiner Meinung nach ist dies der falsche Weg, das Geldmonopol aufrecht zu erhalten, denn gerade das Geldmonopol ist einer der Hauptgründe, weshalb wir die heutigen Schuldenprobleme haben. Würde Geld sich einem Wettbewerb unterziehen und das Geldmonopol aufgehoben, so könnten diverse Überschuldungssituationen nicht dauerhaft bestehen oder durch Aussetzen diverser Mechanismen oder staatliche Eingriffe gerettet werden. Des Weiteren hätte ein Währungswettbewerb zudem den Vorteil, dass es eben nicht mehr zu "too big to fail" kommt, d.h. die Abhängigkeiten sinken und Unternehmen sowie jeder Mensch sich von schlechten Währungen distanzieren und besseren Währungen annähern kann.
Hierbei bieten Coins eine wesentliche Verbesserung, denn erstmals gibt es einen freien Wettbewerb und dies geht soweit, dass die Menschen selbst Währungen initiieren können.
Natürlich ist es korrekt, dass man Euro akzeptieren muss, wiederum ist fraglich, inwieweit es mit den Freiheitsrechten vereinbar ist. Es wäre historisch betrachtet nicht das erste mal, dass man diverse Gesetze abschafft und den Grad der Freiheit erhöht. Ferner lässt sich dieses Problem umgehen, indem ein Händler eben auf Coins satte Rabatte gewährt, so dass das Bezahlen mit Euro nicht lohnenswert ist. Als Privatperson hingegen besteht keine Akzeptanzpflicht, lediglich interessiert hier ein möglicher geldwerter Vorteil, welcher eine Abführung der Steuer notwendig macht.
Und was die Zukunft anbelangt, da wäre ich mir bezüglich Euro und Bitcoin nicht so sicher, denn der Euro und die Eurozone selbst hat seit geraumer Zeit ihre finanziellen Problemchen und andere klassische Währungsräume sehen da nicht wesentlich besser aus. Der Fall Zypern hat ja bereits gezeigt, wie sicher die Bürgschaft hinter dem Euro ist, nämlich nur so stark, wie die Politik und Gesellschaft es zulässt. Wenn eine Mehrheit der Meinung ist, dass man Banken nicht mehr retten sollte, sich dies dann auch in der Politik durchsetzt, dann wird aus der lieben Bürgschaft und Vergemeinschaftung ein gemeinschaftlicher Arschtritt und Totalverlust.
Insofern gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten,
Szenario A, die Regierungen und Politik schafft es weiterhin die expansive Schuldenpolitik inkl. Bankenrettung und Austerität legitimiert zu bekommen, was jedoch zu immer größeren Belastungen bei der Masse führen wird. In diesem Szenario wäre der Euro weiterhin relativ sicher.
Szenario B, die Regierungen und Politik schaffen es nicht mehr, die expansive Schuldenpolitik legitimiert zu bekommen, dann werden Banken reihenweise abgewickelt und wird das Modell Zypern auch in Dtl. Schule machen und so manches Guthaben enteignen.
D.h. die Bürgschaft hinter dem Euro ist so stark wie das europäische Volk bzw. die Völker hinter dieser Rettungspolitik stehen.
Daher würde ich auf den Euro nicht wetten, denn die scheinbare Unerschütterlichkeit des Konstruktes ist nicht grenzenlos, erst recht nicht in den heutigen Zeiten.
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