beinharten Anarchisten oder Umstürzler, sondern in erster Linie Selbstdarsteller wie dieser Qanon-Winnetou mit Fellmütze und Hörnern. Sie wollten Selfies in den Zimmern von Pelosi, Selfies vor dem Bild der Kapitol-Sturms von 200 Jahren, Selfies, wie Sie Abgeordnetendokumente in die Luft werfen. Das war alles mehr oder weniger Klamauk.
D.h. sie sind Kinder dieser Zeit, für die die virtuelle Realität bei Facebook und Instagram, wo sie ihre Trophäenschüsse aus dem Kapitol veröffentlichen, mehr zählt als die faktisch schnöde Realität im Kapitol. Denn bei Facebook winkt ihnen innerhalb ihrer Peer Groups Heldenstatus, basierend auf ebendiesen Fotos, während im realen Besatzerleben nur Prügel von Polizisten, Handschellen und Bußgelder drohen.
Was die Meute jedenfalls NICHT wollte war, mit Waffengewalt ins Plenum einzudringen und dort eine Änderung des Wahlergebnisses oder gar einen politischen Umsturz zu erzwingen.
Diese Gemengelage war wohl auch den Sicherheitskräften klar. Sie schossen erst, als eine Demonstrantin die Scheibe einer Innentür zerschlug und durchklettern wollte. Es gab also ein gestaffeltes Reaktions-Management mit einem deutlichen "bis hierhin und nicht weiter". Die Frau starb. Das reichte den restlichen Winnetous zur Abschreckung, und eine Märtyererin hatten sie damit gleich auch noch. |