Wegen bürokratischer Hürden nach dem Brexit-Vollzug haben zahlreiche schottische Fischer den Export in die Europäische Union gestoppt. Sie beklagen eine tagelange Verzögerung der Lieferzeiten und eine erhebliche Erhöhung der Kosten.
Trotz des Handelsabkommens mit der EU mache die Einführung von Gesundheitszertifikaten, Zollerklärungen und anderen Dokumentationsformalitäten die Geschäfte unrentabel, kritisierten Fischexporteure. In der ersten Arbeitswoche nach dem britischen Austritt aus dem europäischen Binnenmarkt zum Jahreswechsel hätten Lieferungen, die bisher einen Tag gedauert hätten, drei oder mehr Tage benötigt, wenn sie überhaupt angekommen seien. Mehrfach sei nicht sicher nachvollziehbar gewesen, wo sich die Fracht befunden habe.
Der Handelsverband SB Fish riet den Fischern deswegen dazu, auf den Fang für Exportlieferungen zu verzichten. „Wir liefern ein frisches Produkt, und die Kunden erwarten, es frisch zu bekommen, also kaufen sie nicht. Es ist eine Katastrophe“, sagte Verbandsvertreter Santiago Buesa der Nachrichtenagentur Reuters. Vor allem der Handel mit Lebensmitteln, Nutztieren und frischen Fleisch- und Fischprodukten ist von den bürokratischen Brexit-Hürden betroffen.
red, ORF.at/Agenturen |