Manchmal ist es eine sehr schwere Angelegenheit, wenn man eine Idee weiterverfolgt um deren Inhalt zu überprüfen. Ausgehend von dem Gedanken, dass und ob sich die amerikanischen Anleihenaufkäufe auf die Aktienmärkte auswirken und man diese Auswirkung berechnen kann, habe ich versucht ein erkennbares Muster zu entdecken und danach die Berechnungen anzustellen. Das Ergebnis ist zweigeteilt. Ein Teil ist die Ferststellung, dass exakte Berechnungen nicht möglich sind, der andere Teil ist die Feststellung, dass sich bestimmte Schemata immer gleichbleibend verhalten, obwohl man eigentlich Änderungen erwarten würde. Ich möchte nicht im einzelnen auf meine Berechnungen eingehen, dafür habe ich einfach zuviele falsche Rechenschritte verworfen. Geblieben jedoch ist, dass die zu berechnenden Faktoren erstens gleichbleibend sind, und dass der entscheidende Faktor nicht das Geld ist, was man eigentlich meinen müsste, sondern der Faktor Zeit. Meine Berechnungen gingen so weit, dass ich festgestellt habe, dass es die zeitlichen Umstände sind, die den Fluss des Geldes mehr bestimmen als seine Menge. Ursache dafür ist die Eigenart jeder Haushaltsführung, dass überall ständing wiederkehrende Leistungen zu besorgen sind, die regelmässig die Richtung des Geldstromes verändern und dabei unterschiedlich lange die eine oder die andere Richtung beibehalten. Zum Beispiel müssen monatlich Löhne/Gehälter, Mieten, Anleihentilgungsraten usw. bezahlt werden, wozu immer zuvor Anleihen aufgenommen werden müssen. Das findet aber immer nur zu Beginn des laufenden Monats bzw. am Ende des Vormonats statt. Damit ist jedoch auch der Zeitpunkt festgelegt, wann die Fed überhaupt zurückkaufen kann, nämlich erst wenn die Anleihen vom Markt gekauft worden sind. Dann kehrt das Kapital zu den Anlegern zurück bis es am nächsten Monat wieder benötigt wird. Das ist der Zeitraum in dem früher die Anleihen und das Kapital angelegt waren und nicht verwendet werden konnten, jetzt aber zur anderweitigen Anlage zur Verfügung steht. Gleichzeitig werden ständig ältere Anleihen bedient und können auch wieder angelegt werden. Auf den ersten Blick mag der Unterschied klein sein, aber er summiert sich. Es ist die Summe aus den Zinsgewinnen der zurückgekauften Anleihen in Verbindung mit den ca. 1 bis 3 Wochen der zwischenzeitlichen Aktieninvestition. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Aktien natürlich nicht sofort wieder verkauft werden, wenn der nächste Monat ansteht, sondern durch Veränderung des Anlageverhaltens als Aktien verbleiben. Es reicht bereits aus, wenn die Großanleger den Anteil der Anleihen etwas vermindern und ebenso die Cashquote. Die Eingänge der nächsten Anleihentilgung werden für den entsprechenden Ausgleich benutzt. Hochgerechnet ergeben sich bei 1100 Milliarden Dollar Neuverschuldung in 2013 etwa 90 bis 110 Milliarden Dollar pro Monat Volumen. Davon werden maximal 2% Zinsgewinn erwirtschaftet, die 25 bis 75% (= 1 bis 3 Wochen pro Monat) der Zeit als zusätzliches Kapital in die Märkte fliessen. Dabei habe ich die älteren Anleihen, die höher verzinst werden und nicht auf dem Markt der Fed zum Rückkauf angeboten werden, nicht berücksichtigt. Das macht etwa 450 Mio. bis 1500 Mio. Dollar monatlich, die zusätzlich in die Aktienmärkte fliessen können. Soweit meine theoretischen Berechnungen, die um den nicht bekannten Faktor der Anlagenquote ergänzt werden muss. Nicht alles Geld, das verfügbar ist wird sofort angelegt. Es zeigt aber, dass die Aktienmärkte aufgepumpt werden ohne dass eine Blase entsteht, denn die Investitionen sind langfristiger Natur und bevorzugen fundamental starke Werte. Für Interessierte empfehle ich den Chart des Dow zu betrachten, wo man jetzt schon genau die Marke erkennen kann, ab der nachgekauft wird. Tiefere Werte sind ohne einen 12. September kaum denkbar. Damit wird sich langfristig das Verhältnis innerhalb aller Aktienanleger zugunsten der langfristigen Anleger verschieben und nach und nach für eine Verminderung des Aktienangebotes sorgen. Je länger dieser Zustand anhält, desto schneller und steiler wird der Anstieg auf dem Aktienmarkt werden. Der Zustand ändert sich, wenn mindestens einer von zwei Faktoren eintritt. Entweder die Amis sparen im Haushalt oder die Fed beendet ihre Aufkäufe. Man kann jetzt schon sagen, dass für Dezember und Januar der Zustand erhalten bleibt, danach kommt es auf den Haushalt der Amis an. Bis dahin sehe ich zwei bis vier Prozent Indexwachstum. Hält der Zustand länger an, so wird sich der Anstieg nach der Jahresmitte 2014 beschleunigen. Alles Gute Der Chartlord |