Die Entkoppelung der USA (und eigentlich ist das auch der Wunsch der EU) von China ist sicherlich ein Faktor. Die Frage ist, ob Malaysia in dem Fall schon weit genug entkoppelt wäre. Ich könnte mir vorstellen, dass man verstärkt die Produktion auf - sagen wir mal - "sicheren" Boden holen möchte. Also USA, EU und einige wenige "vertrauenswürdige Länder wie die Schweiz :o) Dann wäre allerdings Kulim aktuell die ungünstigere Variante. Wären die div. digital acts etwas früher in's Spiel gekommen, wäre ich nicht überrascht, wenn AT&S sein neues Werk (=Kulim) nicht doch woanders gebaut hätte.
In Bezug auf China habe ich allerdings den schon öfter ausgeführten Standpunkt, dass die "NICHT USA Sphärische Welt" an Konsumenten, also China, Russland, Iran, Arabische Staaten, Afrikanische Staaten etc... ein beachtlicher Markt an Konsumenten ist, sodass es nicht schadet, vor Ort zu sein. Die Frage ist, ob und wann AT&S einen (weiteren) Standort benötigt, der auch in einer Trump / Biden Administration unverdächtig ist. Sollte ein solcher noch errichtet werden müssen, wirds eng und sehr spannend.
Die Finanzierungsbeteiligung durch Kunden /Auftraggeber finde ich immer noch für ein gutes Finanzierungskonzept. Und zwar für alle Beteiligten. Ich gebe Dir schon Recht, Bargaininvest, dass die Möglichkeit besteht, dass INTEL auch bei anderen Produzenten ein ähnliches Konzept fahren könnte. Das würde nicht nur die eigene Versorgungssicherheit erhöhen, sondern auch den Wettbewerb beleben (was dann für AT&S eine weitere Herausforderung wäre). Immerhin hätte sich INTEL und AMD dann aber entschieden, nicht etwa selbst eine vergleichbare eigene Produktion hochzufahren. Hier könnte das Know How eine Schwelle sein, die für AT&S spricht.
Zu Handbuchs Posting bzgl. APPLE glaube ich in den letzten Tagen gelesen zu haben, dass APPLE für seine Margensteigerung in China einigen Rabatt geben muss. (Tesla ist's ja auch so ergangen). Das wird bei Apple den Kostendruck erhöhen - und da hoffe ich, dass der nicht weitergegeben wird.
@KeinBörsenguru: Den Vertrauensverlust in's Management, der scheint sich bei einigen Leuten hier im Forum zu manifestieren. Mir geht's ja leider auch so. Es bleibt uns nichts andres übrig, als das nun einmal zu akzeptieren. In der Hoffnung, dass die Zahlen besser werden.
Zur KE: ich kann mir ja fast nicht vorstellen, dass die zu dem aktuellen Kurs noch durchgeht. Allerdings müsste da ja wohl der Aufsichtsrat noch zustimmen - und das kann ich mir noch weniger vorstellen (sonst wäre nicht nur das Vertrauen ins Management weg, sondern auch in den Aufsichtsrat). Insoferne ist der Vertrauensverlust ins Management in seinen Folgen bzgl. KE begrenzt. AT&S wird wohl nicht umhin kommen, eines Tage etwas Verständliches kommunizieren zu müssen. aber das haben wir schon diskutiert, möcht ich nicht mehr wiederholen.
Ein Wort zum Abschluss: Nach der aktuellen Situation bei möglichen Kanzlerkandidaten in Österreich, kann man jedenfalls davon ausgehen, dass auch via Beteiligung der ÖBAG, jedenfalls Gusenbauer nicht Aufsichtsratsvorsitzender wird.
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