Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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25.08.14 15:22
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74139 Postings, 6296 Tage FillorkillLumpi wollte von Dir wissen,

was daraus folgt, dass die Aussicht auf einen militärischen Erfolg der Junta bei glatt 0 liegt - eben weil der Gegner das Backing Russlands hat (wie du ja selbst ständig betonst). Als Antwort hören wir von Dir immer wieder dieselbe empörte Skandalisierung dieses russischen Backings, als ob der ewige Finger auf Putin eine Antwort darauf wäre. Was hindert Dich, die nach Absage an das Appeasement einzig logische Konsequenz auszusprechen: Natokrieg gegen Russland
-----------
"History that repeats itself turns to farce. Farce that repeats itself turns to history."

25.08.14 16:43
1

80400 Postings, 7789 Tage Anti Lemming# 447

Die Berechnungen des "Basic Accounting" beziehen sich auf die Veränderungen innerhalb eines Jahres, nicht jedoch auf die Bestandsverschuldung.

Außerdem gibt es Mittel und Wege, die Berechnungen stark zu beeinflussen. Im reichsten Land der Welt, Norwegen, bleiben z. B. die 508 Milliarden Euro im norwegischen Staatsfonds "außerbilanziell":

"Vermutlich werden die sozialen Folgen der Globalisierung des Finanzkapitals in den reichen Ölförderländern in besonderem Masse spürbar. Industriekultur wird durch Kulturindustrie ersetzt. Das Glücksrad löst das Zahnrad als ökonomische Triebkraft ab. Ein entindustrialisiertes Zentrum steht gegen eine produktive Peripherie. Der norwegische Ölfonds ist auf schwindelerregende 440 Milliarden Franken angewachsen, die gemäss Ökonomenweisheit nicht in die nationale Ökonomie einfliessen dürfen. Der absurde staatliche Reichtum schafft einen fruchtbaren Boden für populistische Rhetorik: «Im reichsten Land der Welt müsste es doch möglich sein . . . (alle möglichen guten Werke zu tun).» "

www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/...aermung-1.689352

A.L.: Norwegen hat gerade mal 5,02 Millionen Einwohner, ähnlich wie der Großraum Berlin. 2012 lag das Anlagevermögen des Norwegischen Pensionsfonds bei 508 Milliarden Euro.

http://de.wikipedia.org/wiki/Staatlicher_Pensionsfonds_(Norwegen)

Würde man die Mittel des Norwegischen Ölfonds gleichmäßig auf die Einwohner Norwegens aufteilen, erhielte jeder Norweger:

508 Mrd. Euro = 508.000 Millionen Euro / 5,02 Millionen Einwohner =
97.700 Euro.

Alles "außerbilanziell".


 

25.08.14 17:54
1

16574 Postings, 5324 Tage zaphod42Kann man so nicht sagen

"
was daraus folgt, dass die Aussicht auf einen militärischen Erfolg der Junta bei glatt 0 liegt - eben weil der Gegner das Backing Russlands hat"

denn die demokratisch gewählte Regierung der Ukraine hat das Backing des Westens und der hat deutlich mehr Power als Russland. Wenn er denn mal will. aber daran arbeitet Putin ja fleißig selbst. Immerhin denken die Amis schon über einen Drohneneinsatz nach - und dem hätten die Russen nichts entgegen zu setzen, denn Drohen zerstören russische Panzer rund um die Uhr sehr zuverlässig.

Die Ukrainer gewinnen also den Krieg nur dadurch, dass sie solange durchhalten bis der Westen eingreift. Die Hemmschwelle sinkt von Tag zu Tag ein wenig.  

25.08.14 18:24
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11283 Postings, 4595 Tage SternzeichenVon welche demokrtische gewählte Regierung

redest sie den! Es gibt zur Zeit nur eine einzige Person die in der Ukraine demokratisch gewählt ist. Alles andere ist eine angewählte Übergangsregierung.

Und es wird auch keine Drohnenkrieg geben den das könnte die andere Seite genauso machen wenn sie nur wollte.

Vielmehr ist zu beobachten das immer weniger westliche Politiker den Mund noch aufmachen. Selbst Merkel und die GroKo haben der Ukraine sehr deutlich gesagt wie der Weg aussehen wird damit die Ukraine überhaupt noch überleben kann.

Der West hat viel Zeit verplempert um über Putin zu reden anstatt mit ihm zu reden. Putin hat auch nicht gestern berichtet in Franz. Guyana die Rakete falsche gesteuert wie der Focus so was behauptet. Und unsere westlichen Politiker rennt gerade die Zeit davon den der Winter steht bereits in den Startlöcher.  Entweder die Ukraine frisst den Föderation Vorschlag oder sie bricht für immer auseinander das sagen auch unser deutsche Politiker. Der Westen muss sich jetzt sehr schnell um ihre eigen Erdölförderung im Nahen Osten kümmern die kurz vor der Einnahme durch den Kalifen Staat stehen. Und das Frackinggas aus der Ukraine  das es nur theoretisch gibt rückt erst einmal in den Hintergrund was auch bereits in der Presse langsam vollzogen wird.

Und die Krim das kann die Ukraine sich von der backe putzen das war ihr eigenes Opfer der blutigen Revolution.

Außerdem die Aktien laufen weiterhin gut und Gold stagniert.

Sternzeichen  

25.08.14 18:59
1

16574 Postings, 5324 Tage zaphod42Für beide Seiten

geht es um wesentlich mehr als ein paar ukrainische Felder. Die Russen wollen die ganze Ukraine zum Vasallen machen und brachen dafür ein Faustpfand. Der Westen will Putin an seiner Grenze stoppen um weitere Destabiliserungen in Osteuropa zu verhindern.

Daher schliddern beide Seiten in einen Stellvertreterkrieg hinein, wobei die Russen bereits selbst involviert sind (US-Soldaten wurden noch nicht gesichtet, aber sicher bald Drohnen).

Solange Putin weitermacht wird es keinen Dialog mit ihm geben. Der Westen hat sich für Sanktionen entschieden und diese Strategie wird weitergehen. Man hat es oft genug im Guten versucht.

Auch für Putin geht es um alles. Versagt seine imperialistische Politik kann er in Russland seinen Hut nehmen. Er weiß das und MUSS daher weiter eskalieren, denn ein zurück gibt es für ihn nicht.  

25.08.14 19:44
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14478 Postings, 4990 Tage Zanoni1#447

Fill, auf Deiner Lieblingsseite, pragcap gibt es mittlerweile eine sehr gelunge und äußerst gelunge kritische Untersuchung der MMT. Das Paper stammt von Cullen Roche und umfasst ganze 73 Seiten.

Meine eigenen Kritikpunkte und Argumente finde ich dort dann auch weitestgehend wieder, nur eben noch wesentlich detailierter ausgeführt:

http://pragcap.com/wp-content/uploads/2014/03/...-Monetary-Theory.pdf

"As we know by now, MMT is designed around the state theory of money, intends to “bring the state back to centre stage” and believes the monetary system exists to move resources from private to public domain. We’ve touched on the many reasons why these views are extreme or misguided. But it’s important to touch on another powerful visual tool that MMT often uses to promote this view – Wynne Godley’s sectoral balances.

The sectoral balances is a view of the economy through the relationship of flows. It is
generally presented with a private, public and foreign sector view and broken down using the following GDP equation:
GDP = C + I + G + (X – M)

MMT alters this equation to show how the sectors net to zero:
(S – I) + (G – T) + (X – M) = 0

MMT will present this to show how the government’s spending is the non+government’s
saving. Generally something like this:
(S – I)= + (G – T) + (X – M)

They will then present this chart to present this
view of the world: (unten im Anhang)

"This is a powerful visual and accounting based presentation of the economy and its various components. Unfortunately, it is limited in what it really tells us. MMT uses a 3 sector SFB model that offers an ex+post snapshot of economic activity. The view is intended to provide a static government centric view of the impact of deficit spending on the economy with the implication that government spending is crucial to economic growth. While it’s true that deficit spending can facilitate private sector growth in va
rious ways, it’s also important to maintain perspective here. The 3 sector view completely obscures the private sector interrelationships and the complexity and importance of these relationships. This is crucial in understanding the
monetary system because the growth of the economy is driven primarily by these private sector transactions.

MMT will often use a closed economy example to show that (S-I) = (G-T). In other words,
they show that government spending IS private sector saving. Viewing the closed economy through the (S – I) = (G – T) lens completely ignores the reality of the world wh
ich is S = I + (G-T) + (X – M). The private sector does not only expand through government spending or trade. It grows its real wealth through S primarily by  maximizing Investment. Looking at the sectoral balances through (S+I) treats investment just like consumption. This is a fundamental error as investment creates wealth. MMTers do this to promote their fiscalist agenda and provide a government centric view of the world. They will often claim it is the centerpiece of their “accounting consistent framework”, but their presentation of it is deeply misleading andinaccurate.

MMT often uses the sectoral balances equation to proclaim things like “Without a
government deficit, there would be no private saving. Or with a current account deficit and budget surplus the private sector experiences a ”net loss”
Similarly, Bill Mitchell has stated “It is not possible for the private sector to save
overall with a current account deficit and a budget surplus. Some households or firms might be saving but as a sector that is not possible.

These statements are categorically false and used to rationalize policy approaches in MMT that may or may not be productive, but contribute to budget deficits. More importantly, these kinds of statements are based on a completely confused alternative perspective of private saving.

Much of the confusion in this discussion comes from MMT changing another
definition. In the MMT world net saving is (S+I). But in the rest of the accounting and economics world net saving is as the OECD defines it. ”Net saving is net disposable income less final consumption expenditure.”
The OECD definition comes from the United Nations system of national accounts, and is consistent with the BEA definition too. It’s also consistent with every economic
school apart from MMT. For all these economists, saving is “income less consumption”, and for the private sector this is “S”. This is in contrast to the MMT definition of saving as “income less spending”, which is S+I. The economist or layperson who learns this from an MMT economist will come away not understanding that the economy is built on a stock of financial assets, not astock of government net financial assets, which is
the primary takeaway from understanding the net finanical assets are created through government spending. This is not to imply that netfinancial assets don’t matter, but the MMT view again tries to create a government centric view of the world where NFA matters most when the reality is that the stock of assets built up by the private sector far outweighs NFA in terms of balance sheet importance and real economic
importance.

If you took this definition to an extreme you could build thousands of different “net” views of the economy. For instance, the corporate sector creates net financial assets for the non+corporate sector. The non+bank financial sector creates net financial assets for the non+bank financial sector. These sorts of private sector assets play an infinitely more important role in the overall health of the economy than government bonds do, but
you won’t hear that version in MMT texts because it distracts from their government centric portrayal of the system. The MMT view results in a deeply flawed view of the world in which there is essentially no difference between Investment and Consumption. By treating all investment and consumption as “spending”, MMT makes a fundamental error and arrives at the conclusion that we have toincrease G+T, to increase S. If instead, we recognize that wealth is increased primarily by I, and S can be increased by I, then we arrive at a whole different list of policy recommendations and a much more realistic view of the world which focuses on the fact that the private sector is the
creator of most of the stock of financial assets that matter most to the economy."

Auch die anderen Keyelements der MMT werden dabei sehr genau untersucht. Eine äußerst lesenswerte Kritik, die die diversen Widersprüche und Merkwürdigkeiten der MMT wirklich gut auf den Punkt bringt.


 
Angehängte Grafik:
unbenannt.jpg (verkleinert auf 95%) vergrößern
unbenannt.jpg

25.08.14 20:04
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16574 Postings, 5324 Tage zaphod42Geldtheorie ist doch brotlose Kunst

noch dazu eine gefährliche weil sie die Determiniertheit des Chaos vorgaukelt und zu falschen Entscheidungen der (Notenbank)Politik führt.
Wolfgang Münchau über Fehler in Prognosen der Ökonomen - SPIEGEL ONLINE
Fast immer daneben, fast immer zu optimistisch: Die meisten Konjunkturprognosen sind Lachnummern. Ökonomen wissen nicht mit Dynamischen Systemen umzugehen. Höchste Zeit, sie zu ersetzen.
 

25.08.14 20:19

14478 Postings, 4990 Tage Zanoni1p.s.

man tausche oben das zweite "gelungen" im ersten Satz gegen ein anderes positives Attribut seiner Wahl.

;)  

25.08.14 21:02
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79561 Postings, 9441 Tage KickyFranzösische Regierung zurückgetreten

Offenbar im Streit um regierungskritische Äußerungen von Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg hat Frankreichs Premierminister Manuel Valls den Rücktritt seiner Regierung eingereicht. Staatschef François Hollande beauftragte Valls am Montag umgehend damit, eine neue Regierung zu bilden, wie der Elysée-Palast mitteilte. Die neue Regierungsmannschaft soll am Dienstag vorgestellt werden.
http://www.afp.com/de/node/2760369

mehr dazu hier:http://en.ria.ru/world/20140825/192324240/...issolves-Government.html
The news comes after French Industrial Renewal Minister Arnaud Montebourg criticized the country’s economic direction and ally Germany at a socialists’ meeting on Sunday, saying that austerity measures carried out since the economic crisis of 2008 were crippling the euro zone’s economies.

France’s economy has been stagnant in 2014 and the country remains under pressure by the European Union to get it finances in order. According to the IFOP poll released on Sunday, Prime Minister Manuel Valls saw his approval rating drop to a new low of 36 percent and Hollande with a result of 17 percent, down one point from last month, remained the most unpopular president in France in more than half a century.

Und Hollande liess man im Regen stehen
Als ob die Regierungskrise in Paris nicht genug wäre, hat Frankreichs Präsident François Hollande für einen wenig glamourösen Auftritt im Regen Spott und Häme auf Twitter hinnehmen müssen. Der bei einer Rede in strömenden Regen triefnass gewordene Staatschef sehe aus, als habe er an dem so genannten Ice Bucket Challenge teilgenommen, hieß es in zahlreichen Kommentaren im Kurznachrichtendienst.

Die "Ice Bucket Challenge" soll auf die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam machen. Wer nominiert wird, muss sich einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf schütten, ein Video davon ins Internet stellen und darf dann drei weitere Kandidaten benennen.

"François Hollandes Ice Bucket, der zehn Minuten lang dauert, ist unglaublich", schrieb ein Nutzer. "Niemand hat ihn nominiert, aber er hat die Herausforderung so oder so angenommen", schrieb ein anderer. Hollande habe in seiner Präsidentschaft nicht in allem versagt, urteilte ein weiterer Nutzer: "Er hat den Ice Bucket Challenge gewonnen."

Garniert wurden die Kommentare mit Fotos des Staatschefs, der am Montag an der Nordwestküste Frankreichs eine Rede unter freiem Himmel hielt. Dabei regnete es so stark, dass Hollandes Mantel klatschnass war und der Präsident kaum mehr etwas durch seine Brille sehen konnte. Wieso niemand einen Regenschirm über ihn hielt, war nicht bekannt.http://www.afp.com/de/node/2761960  

25.08.14 21:21
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79561 Postings, 9441 Tage KickyTreffen v.Poroschenko u.Putin:Darum geht es wirkli

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und Russlands Staatschef Wladimir Putin planen für Dienstag ein Treffen in Minsk. Das klingt nach Entspannung, doch ein Ende des Kriegs in der Ostukraine ist nicht in Sicht.....

  Das von den Rebellen gehaltene Gebiet macht gerade mal ein Prozent des gesamten ukrainischen Territoriums aus. Selbst wenn man die Provinzen Donezk und Luhansk als Ganzes berücksichtigt - also jene Gebiete, deren Bevölkerungen sich im Mai mehrheitlich für eine Autonomie aussprachen -, kommt man lediglich auf neun Prozent des Landes, wo es Widerstand gegen die Regierung gibt. Das wird in Deutschland meist vergessen.

   Diese Größenordnung sollte man sich vor Augen halten, wenn man wie Sigmar Gabriel eine "Föderalisierung" der Ukraine fordert. Ja, vermutlich 70 Prozent der Bevölkerung beider Provinzen haben im Mai für eine Autonomie ihrer Gebiete gestimmt, verlässliche Zahlen gibt es nicht. Aber dieses Referendum hat wenig mit dem bewaffneten Aufstand zu tun, den die militanten Separatisten im Frühjahr begannen und der dann einen Krieg ausgelöst hat. Die Rebellen sickerten erst nach dem Referendum in die Städte ein, sie sind nicht die Interessenvertreter der Bevölkerung. Das zeigt sich daran, dass nur wenige Donezker und Luhansker ihren Aufrufen folgten, in ihre sogenannte Volkswehr einzutreten. Die Rebellen führen einen Krieg, der keine "Volkserhebung" ist, wie sie behaupten, dieser Krieg wurde mit russischer Hilfe dorthingetragen.


   Dezentralisierung und mehr Autonomie für die Gebiete Donezk und Luhansk sind ein vernünftiges Ziel, Kiew hat das versprochen. Eine Föderalisierung - also die weitgehende Abkopplung der Gebiete - macht schon deswegen keinen Sinn, weil auch jene Behauptung der Rebellen nicht stimmt, wonach die Ukraine bislang vom Donbass gestützt und finanziert worden ist. Es ist eine Legende, die sich aber auch in Donezk hartnäckig hält. Ex-Staatschef Wiktor Janukowytsch, der ebenfalls aus dieser Gegend stammt, hat sie fleißig genährt. In Wirklichkeit subventioniert Kiew schon seit Jahren die unrentablen Bergwerke des Donezkbeckens. Allein käme die Ostukraine also nie zurecht. Eine Föderalisierung käme lediglich Russland zupass - es könnte die Region weiter als Unruheherd gegen die Kiewer Regierung nutzen.

   Die Krim mag auf absehbare Zeit verloren sein, für das nationale Selbstverständnis bleibt sie unverzichtbar.....

Die EU fordert einen Waffenstillstand um jeden Preis, Moskau natürlich auch. Darauf wird sich Kiew erst einlassen, wenn die Grenze zu Russland geschlossen ist - also keine russischen Freiwilligen und keine russischen Waffen mehr in die Ostukraine gebracht werden. Der Krieg ist in den letzten Tagen immer heftiger geworden. Die ukrainische Armee erleidet Niederlage um Niederlage, während die Rebellen auf wundersame Weise einer zahlenmäßigen Übermacht standhalten. Das wäre ohne russische Unterstützung nicht möglich. Ließe sich Poroschenko auf einen erneuten Waffenstillstand ein, könnten die Rebellen wieder Atem schöpfen, ihre Kräfte umgruppieren und sich mit weiteren russischen Waffen versorgen - denn etwa hundert Kilometer der Grenze zu Russland sind noch immer unter ihrer Kontrolle. Russland lehnt eine Abschottung der Grenze bisher ab. Hier zeigt sich die Schlüsselrolle des Westens: Kann er Putin in diesem Punkt nicht zum Einlenken bewegen, wird der Krieg bis zum Winter weitergehen.

Das wichtigste Zeichen für Moskau hat Poroschenko gegeben: Die Ukraine drängt nicht in die Nato, sondern strebt möglicherweise einen neutralen Status an. Mehr kann Putin von Kiew jetzt kaum erwarten. Denn eines muss Russlands Präsident erkennen: Er hat zwar die Krim gewonnen, die restliche Ukraine aber verloren. Der Krieg im Osten hat die Ukrainer zusammengeschweißt und das erzeugt, was ihnen bisher weitgehend fehlte: ein ukrainisches Nationalgefühl. In Charkiw und in Dnipropetrowsk, zwei Großstädten, die früher einen engen Bezug zu Russland hatten, sind jetzt überall die ukrainischen Farben zu sehen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/...-nicht-beenden-a-987912.html  

25.08.14 21:24
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79561 Postings, 9441 Tage KickyDraghi auf dünnem Eis

http://www.nzz.ch/meinung/mario-draghi-auf-duennem-eis-1.18370044

Es ist der Traum jeder Regierung: Agieren ohne Budgetbeschränkung. In einer Welt, in der die Zentralbank die Schulden des Staates finanziert, indem sie dessen Schuldverschreibungen unbegrenzt aufkauft, wird dieser Traum vorübergehend wahr. Die Politik kann dann ihre Ausgaben beliebig steigern, denn sie ist nicht mehr an ein festes Budget gebunden. Letzteres ist aufgeweicht durch die Notenbank, die ohne Limite Staatspapiere aufkauft und damit Zentralbankgeld in den Wirtschaftskreislauf pumpt. Im Wissen um diese Verlockung für die Politik ist die Unabhängigkeit der Zentralbank in vielen Industriestaaten gesetzlich verankert, so dass der Finanzminister bei Engpässen nicht einfach beim Notenbankchef anklopfen kann.

Umso mehr erstaunt es, dass nun ausgerechnet der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, die USA und Japan anscheinend als grosse Vorbilder erwähnt, weil dort die Notenbanken mit ihren Käufen von Staatspapieren als Sicherheitsnetz für die Staatsfinanzen wirkten. In seiner Rede an der Konferenz von Jackson Hole hat er die monetäre Finanzierung der Staatshaushalte durch diese beiden Zentralbanken als Grund dafür genannt, dass die Finanzmärkte der amerikanischen und der japanischen Finanzpolitik nie das Vertrauen entzogen hätten, während viele europäische Regierungen unter ebendiesem Vertrauensverlust litten.
Die Stützungskäufe durch die Notenbanken hätten es den Amerikanern und den Japanern erlaubt, die Haushaltskonsolidierung nach hinten zu verschieben.

Draghi wünscht sich, dass die Fiskalpolitik auch in der Euro-Zone wieder einen grösseren Handlungsspielraum erlangt. Doch damit begibt er sich auf dünnes Eis...
Will er Staatsanleihen der Euro-Zone kaufen, damit die europäische Politik die Haushaltskonsolidierung ebenfalls zeitlich weiter in die Zukunft schieben kann und dadurch kurzfristig handlungsfähiger, sprich: ausgabefreudiger wird? Draghi betont, nur innerhalb seines Mandats agieren zu wollen. Doch das EZB-Mandat heisst Preisstabilität. Ist sie bedroht, soll er, ja muss er handeln. In allen anderen Fällen aber nicht, schon gar nicht, um den Regierungen Schulden abzunehmen. Das Verbot der monetären Staatsfinanzierung ist eine Errungenschaft. Draghi sollte es nicht leichtfertig zur Disposition stellen.
 

25.08.14 21:49
1

80400 Postings, 7789 Tage Anti Lemming# 460

Der SPON-Artikel ist Nato-Geschwafel und Oligarchenverherrlichung. Erkennt man schon am "gut analysiert" vom Chinesen.  

25.08.14 21:56
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80400 Postings, 7789 Tage Anti Lemming# 461

ist im ersten Teil Goldman-Geschwafel, mit dem Draghis Geldflutungen schöngeredet werden sollen. Dazu ist Draghi aber gesetzlich überhaupt nicht ermächtigt (was der Artikel am Ende auch bestätigt).

Die gewünschte Euro-Flutung würde vor allem den Interessen Amerikas dienen. Sie dient nicht - wie behauptet wird - dazu, der Eurozone zu helfen, sondern den Euro als Hauptkonkurrenten für den US-Dollar kaputt zu machen. Wall Street ist bereits massiv short Euro:

www.welt.de/finanzen/article131587891/...den-auf-Europas-Abstieg.html
 

25.08.14 22:00
1

16574 Postings, 5324 Tage zaphod42Hätte nie gedacht

dass der Spiegel mal zum Hass-Objekt des altlinken St. Paulianers werden würde...

Auf der Reeeeperbahn nachts um halb eins, ob du'n Mädel hast oder auch keins, bimmelbimmel...  

25.08.14 22:14
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16574 Postings, 5324 Tage zaphod42Eine "Junta" die sich selbst entmachtet?

Dieses Rätsel gilt es zu lösen. Dein Einsatz, fillinski. Oder der von Hans Albers.
Ukraine: Poroschenko löst Parlament auf - Neuwahlen im Oktober - SPIEGEL ONLINE
Am 26. Oktober gibt es Neuwahlen in der Ukraine: Präsident Poroschenko hat per Dekret das Parlament vorzeitig aufgelöst. Er sagt: "Das ist Teil meines Friedensplans."
 

25.08.14 22:17
2

24088 Postings, 8692 Tage lehna#62 Nana AL....

vor 75 Jahren teilten sich Hitler/ Stalin Mittel/ Osteuropa.
Heute ist die damalige Beute alle in die EU geflüchtet. Vom Raubgut blieb Putin quasi nur noch die Ukraine.
Voll deprimierend für Putin ,dass jetz die letzten Vasallen auch noch fortlaufen wollen....



 

25.08.14 22:21
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24088 Postings, 8692 Tage lehna#63 AAAAAAL nochma:

Wirf die Shorts, werd Optimist, werd Bulle.
Es ist nicht zu spät-- es ist nie zu spät.
Die Mundwinkel gehen wieder nach oben und die Welt wird sich auch für dich wieder drehn....

 

25.08.14 22:24
3

24088 Postings, 8692 Tage lehna#65 Ohje zaph....

Neuwahlen in der Ukraine.
Das wird Wladimir und den KGB Romantikern hier gar nicht schmecken.
Aber mit etwas Glück werden das die Desperatos im Osten verhindern, gell Gustl...  

25.08.14 22:25
4

16574 Postings, 5324 Tage zaphod42Bald

ist Königsberg eine russische Enklave in der EU und NATO. Wenn die dann auch auf den Separatisten-Trip kommen hat Putin ein Problem.  

25.08.14 22:28
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16574 Postings, 5324 Tage zaphod42#68

Es wird ihnen nicht schmecken weil es das Märchen von der illegalen Junta widerlegt.

Ja, dieses Tage seit März sind ein einziger Schmerz für die Russenfreunde hier. Wie muss man sich mit IQ über Knäckebrot fühlen wenn man Tag für Tag mehr merkt, dass man von RIA.RU vera..t wird? Die Leute mit IQ unter Knäckbrot sind ja die einzigen die es noch nicht geschnallt haben.  

25.08.14 22:37
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24088 Postings, 8692 Tage lehna#70 Die Ideologen....

stecken nun in der Mausefalle.
Die Natogesteuerte Nazijunta in Kiew will Wahlen. Kann mir vorstellen, dass diese Unverschämtheit die Moskautreuen hier voll aufwirbelt.
Guuustl--- übernehmen...

 

25.08.14 22:38
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4041 Postings, 5241 Tage lifeguardwerde bulle?

wers wissen will, der ist long auf russische aktien.

was heisst bulle bzw bär? irgendwo gehts immer abwärts, irgendwas ist ebenso immer gerade billig. bullish bedeutet gar nichts ohne nennung des betreffenden marktes oder wertes sowie des zeitrahmens der investition.

alles ist relativ, nicht?
.
.
.
also ich finds irgendwie doppelt befriedigend, mit russischen werten geld zu machen, ihr etwa nicht? :-)  

25.08.14 22:45
1

4041 Postings, 5241 Tage lifeguardmuss nachbessern

beim lesen meines posts hab ich leider bemerkt, das die ironie nicht so durchkommt. liegt wohl an der flasche pauillac. (die ist übrigens toll, hoch leben die franzosen).

also: macht doch spass, mit aktien der ach so böösen kommunisten geld zu verdienen, oder?

nur darum gehts doch, ums geldverdienen. oder ist hier jemand, der wirklich die welt verbessern will?  

25.08.14 22:54
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24088 Postings, 8692 Tage lehna#72 "Werd Bulle"....

war natürlich im Moment etwas zynisch an Kumpel AL gerichtet. Sorry AL.
Aktuell halt ich 40 Prozent Cash für richtig...
Denn:
1. Putin betrachtet wohl die Ostukraine als sein Eigentum, der Schwelbrand wird deshalb mit Sauerstoff versorgt. Verpuffungen sind also jederzeit möglich.
2. Wir steuern auf die Durchfallmonate Sept/ Oktober zu.
3. Beim US- Taktgeber riechts streng nach Doppeltop...



 

25.08.14 22:58

4041 Postings, 5241 Tage lifeguarddraghi

im september will draghi mit seinen massnahmen starten und hunderte milliarden in die märkte/banken/oder so ähnlich pumpen. wie kann man da in europa nicht bullish sein?

und september ist bald.  

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