Natürlich wird die Fed das so machen. Die Fed ist zwar formal privat, faktisch aber staatlich, denn für ihre auf inzwischen über 6 Billionen aufgeblasene Bilanz haftet der US-Steuerzahler.
Dank dieser raffiniert verschleiernden Konstruktion ist es möglich, dass der US-Staat sich bei sich selbst verschulden kann.
Ohne die QE-Aufkäufe der Fed müsste die US-Regierung die 3 Billionen an frischen Dollars, die sie aktuell und akut für die Coronakrisen-Konjunkturstützung benötigt, an reale Investoren verkaufen. Das waren in der Vergangenheit vor allem Ausländer, oft auch Zentralbanken anderer Staaten wie China und Japan. Tatsächlich haben China und Japan aber selber Corona-Konjunkturprogramme am Laufen: Und da diese beiden Exportnationen aktuell deutlich weniger als sonst exportierten, gibt es auch nicht genügend Handelsbilanzüberschuss-Dollars zum Aufkauf von US-Staatsanleihen (UST).
Daher wäre die massive US-Neuverschuldung ohne QE nicht oder nur zu sehr viel ungünstigeren Konditionen (höhere Langlaufrenditen) möglich. Von den via QE gedrückten Langlaufzinsen profitieren auch die Regierungen der Staaten selbst. Sie können sich (auf Kosten der Sparer) zu lachhaften Konditionen neu verschulden. Das ist mMn nach sogar die (inoffzielle) Hauptmotivation für QE. "Wir brauchen Konjunkturprogramme, und irgendwo muss das Geld ja herkommen."
Trump könnte mit seiner Schuldzuweisungs-Kampagne gegen China erreichen, dass China sich als "Wiedergutmachung" intern noch stärker verschuldet, um mehr UST zu kaufen. Das wäre allerdings recht einseitig, denn die ganze Welt ist von der Corona-Krise betroffen. |