es ist aber nicht so, dass man einfach Geld in die Hand nimmt, die alten Abwehrleute rausschmeisst und teurere nachkauft und dann ist alles gut. Man könnte auch mit dem Kader des BVB den Bus vorm Tor parken und dann steht die Null auch. Es bleibt aber die Frage, ob es sinnvoll ist so zu spielen. Und da lautet die Antwort ganz klar: "Nein!" Man hätte dann die Situation, dass sich beide Manschaften hinten einigeln und der Ball 90 Minuten unberührt auf dem Mittelkreis liegt. 16 der 17 Gegner in der Liga würden diesen Nichtangriffspakt sofort unterschreiben. Daran erkennt man, dass dies für den BVB ein schlechter Deal wäre, schon weil man dann unter 40 Punkte holen würde.
Wer viele Punkte holen will, muss nunmal mehr Tore schiessen als der Gegner und dafür muss man ein gewisses Risiko eingehen. Es ist immer ein Handel, wenn man als Team X Meter vorrückt, hat man im Schnitt 3 Chancen mehr, lässt dafür aber auch eine Chance mehr zu. Und dann gibt es eben Spiele, wo es blöde läuft und der Gegner aus dieser einen Chance das Tor macht und man seine eigenen drei Chancen nicht genutzt bekommt. Trotzdem muss man diesen Handel eingehen.
Bayern geht diesen Handel auch ein. Die stehen auch sehr hoch. Der Unterschied - neben Neuer - ist, dass Bayern die erfahrenen Akteure auf dem Feld hat, die besser auch mal das Tempo rausnehmen können und dadurch selber besser defensiv stehen können. Der BVB-Kader kann halt nur Vollgas, das ist nicht immer sinnvoll. Wenn Auba den Ball hat, schießt er drauf. Wenn Reus den Ball hat, schießt er drauf, dito Schürrle. Oder Dembele/Mor dribbelt sich fest. Da ergeben sich sehr viele Situationen, in denen der Gegner den Ball bekommt und umschalten kann, während die Abwehr noch hoch und verteilt.
Die Bayern haben da mehr Ruhe drin und dadurch weniger gegnerische Chancen. Oder der Aufbau hakt, da die Abwehr leider nicht Weltklasse ist. Aber Weltklasse wächst nciht auf Bäumen und kostet halt auch wieder. Die erste Wahl hat nun mal England und die Geldschmeißclubs, Dortmund bekommt nur das, was denen nicht gut genug ist.
Der neue Trainer kann versuchen durch ein denfesiveres System mehr Ruhe hinein zu bekommen und muss dafür dann den Offensivkraftverlust austarieren. Oder man lebt einfach damit, dass der BVB 3 zu 1 gewinnt und nicht 1 zu 0.
Aus übergeordneten Gesichtspunkten, nämlich der Wertentwicklung des Kaders ist es schlauer, wenn sich die offensiven voll zeigen können, weil man da die Talente hat und die Offensivleute auch mehr Geld reinbringen, wenn man sie verkauft. Ausserdem ist es für den Zuschauer spannender, wenn man den Ball nicht nur im Mittelfeld hin und her schiebt, sondern lieber mehr gefährliche Szenen hat. Insbesondere, wenn man im Ausland Fuß fassen will, sollte das Spiel schon nach was aussehen. Das folgende mal als Sinnbild für schlechten Fußball (die letzten 30 Sekunden sind überflüssig):
https://www.youtube.com/watch?v=3VF2YCdxzJA
Bayern spielt zur Not diesen Ergebnisfußball, der BVB reißt einen da doch mehr mit, weil einfach mehr los ist. Die epochalen Mannschaften, z.B. Ajax zu seiner Zeit, Barca unter Cruyff, Brasilien in den 60ern, oder Spanien bis 2010 waren aber immer die, die sich den Ball und das Feld einfach genommen haben, nicht die Absicherer.
Ganz allgemein könnte die nöcshte Saison wieder eine mit 80 Punkten werden. Da ist Platz 2 wirklich zu machen, der Meistertitel darf auch gerne bei rausspringen. Man hat wie in Tuchels erster Saison keine Abgänge von Schlüsselspielern, aber den Kader verstärkt und die Spieler werden erfahrener. Danach werden wieder 2 bis 3 Schlüssel verkauft und man hat wieder eine Saison wie die letzte. |