Stellen wir uns mal einfach mathematisch vor, man könnte das erwartete Wachstum der Post für 2017 von 7,5% einfach linear auf alle Bereiche so hochrechnen, dann würde das für den PeP-Bereich (und genauso für den Expressbereich) bedeuten, dass auch entsprechend 7,5% mehr Fahrzeuge benötigt werden. Bei bislang 30 000 in Deutschland eingesetzten Autos macht das 2250 Stück mehr. Bisher musste die Post diese Fahrzeuge bei Drittanbietern kaufen. Verwendet wurden unter anderem der Sprinter von Benz.
Der kostet einschließlich der 19% Mehrwertsteuer in seiner einfachsten Ausführung 36.687,70 ab Werk. Setzt man die 23.000 für die eigene Produktion dagegen so ergibt das die Einsparsumme von 13.687,70 pro Stück und 30.797.325,00 für die 2250 Stück. Dazu kommt alles was die verringerten Betriebskosten ausmacht. Dazu kommt aber auch weiter die Anzahl von Fahrzeugen, die aus dem Altbestand ersetzt werden müssen, was bei 30 000 Stück eben auch etliche Hundert jährlich sind. Dazu kommt dann noch der Anteil, der ausländischen Autos, der hier nirgends erwähnt wird, außer in der Tatsache, dass der Vorstand eben den gesamten Fuhrpark umstellen will - weltweit.
Die Preise anderer Modelle von anderen Anbietern sind sehr vergleichbar. Der Preis der Works liegt dagegen für den Verkauf in der Grundversion bei eben 2-3 tausend günstiger (ab Werk). Dazu die posteigenen Erweiterungsmöglichkeiten, die nicht jeder andere Anbieter (eigentlich keiner) anbietet, wie die Kühlwagenkomponenten.
Selbst wenn man das nicht so linear hochrechnen darf, ist die Größenordnung der Einsparung beachtlich. Und geht man ins Detail, so stellt man fest, dass das Wachstum der Post im PeP-Bereich (und im Expressbereich auch) konzernweit über den durchschnittlichen 7,5% liegt (=10-12%). Noch ist es zu früh daraus die zukünftige Marge zu errechnen, weil der Benzineranteil nicht herausgerechnet werden kann, aber es muss jedem klar sein, dass alleine die verminderte Anschaffung richtig Geld einspart.
Je mehr Works im Betrieb sind desto stärker wird sich das auf den Markt auswirken. Bei den geplanten Lebensmittellieferungen wird es anfangen. Die werden schon frühzeitig auf Elektrokühlwagen ein/umgestellt. Noch kann man zu dem geplanten Volumen nichts aussagen, aber sollte beachten dass Amazon da nicht kleckert sondern klotzt. Die umfangreichen Vorbereitungen sprechen eine deutliche Sprache, die die Post verstanden hat, und eben auch selbst die Produktionskapazitäten ausbaut.
Ein Aspekt wurde bislang noch nirgends erwähnt. Bislang geht die Post seriös von 7,5% Wachstum aus. Das jedoch beinhaltet weder den Verkauf der Streetscooter noch die flächendeckende Erweiterung auf die Lebensmittellieferungen. Das wird erst noch nach und nach dazu addiert werden müssen. Und das natürlich Jahr für Jahr, denn wenn alles klappt, bleibt dieses Wachstum lange Zeit erhalten.
Damit kann sich jeder selbst die Frage beantworten, was der Work bringt. Zugleich aber auch die Frage, was ein Verkauf der Firma Streetscooter bringt. Außer ein paar Kröten nur die Rückkehr zu den hohen Anschaffungspreisen jedes Jahr.
Alles Gute
Der Chartlord |