Es ist nicht einfach, Chefredakteur des Stern zu werden, dazu muss man schon was drauf haben. Maier hatte zuvor Meriten erworben, indem er die strauchelnde "Berliner Zeitung" umkrempelte und wieder auf Auflage brachte.
Das Betriebsklima beim Stern ist seit jeher angespannt, konkurrenzbetont und "bissig" (beim Spiegel übrigens auch). Seit Henri Nannens Abgang wurden beim Stern 13 Chefredakteure verschlissen. Maiers Vorgänger Funk waren ein Menschenverachter, der beinhart durchregierte. Maier war daher anfangs als Alternative hochwillkommen. Er versuchte, beim Stern neue Konzepte umzusetzen. Die hatte der Stern, einst Gewinnlokomotive von Gruner + Jahr, auch dringend nötig, da er stark an Auflage und Anzeigen verloren hatte. Maier ist dabei aber am erstarrten Apparat des Stern aufgelaufen. Hinzu kamen einige strategische Fehler und Fehleinschätzungen, die verhinderten, dass der Stern die Wende hinbekam. Das reicht schon, um einen Chefredakteur abzusägen. Ansonsten kann ich in Maiers Vita nicht viel Negatives finden.
Im Übrigen fällt an den Deutschen Wirtschaftsnachrichten auf, dass sie redaktionell professionell gemacht sind, auch wenn Vielen hier die politische Richtung nicht gefällt. |