Mal wieder die Medien und der Skandal
Die Medien verwenden diesen Wechsel im Aufsichtsrat, um weitere Unsicherheit zu säen und dem „Skandal“ um Wirecard eine weitere Nuance hinzuzufügen.
Auch der neueste Artikel des Handelsblatts ist da keine Ausnahme. So heißt es dort:
„Dennoch ist unklar, warum es nun – kurz vor dem Ende der regulären Amtszeit und zu einem so heiklen Zeitpunkt – zum plötzlichen Wechsel an der Aufsichtsratsspitze gekommen ist“.
Diese dramatisierende Aussage ist deshalb besonders interessant, weil das Handelsblatt im Juni 2019 noch folgendes schrieb:
„Für ihn soll Thomas Eichelmann nachrücken. Der 54-Jährige war bis zum vergangenen Jahr Chef der Beteiligungsgesellschaft Aton und zwischen 2007 und 2009 Finanz- und Personalvorstand der Deutschen Börse. Da in einem Jahr auch Aufsichtsratschef Wulf Matthias sein Amt zur Verfügung stellt, gilt es als denkbar, dass Eichelmann dann den Vorsitz im Aufsichtsgremium übernimmt.“
Sicherlich, dieser Wechsel findet 5 Monate vor dem Ende der regulären Amtszeit statt. Aber ist dies wirklich so ungewöhnlich nach einer 12-jährigen Amtszeit?
Muss man deshalb den gleichen Sachverhalt völlig gegenteilig darstellen und ist solch eine Vorgehensweise wirklich neutraler, konstruktiver Journalismus? Eine alternative Meinung
Als Aktionär stellt man sich nun verständlicherweise die Frage, ob dieser Wechsel so spektakulär, unvorhersagbar und negativ ist, wie ihn das Handelsblatt darstellt.
Unter anderen Umständen, ohne den sogenannten „Skandal“ im Hintergrund, wäre eine solche Meldung wahrscheinlich kaum eine Zeile wert gewesen und nicht mehr als ein Nebensatz im täglichen Hin und Her der Führungsspitzen deutscher Konzerne.
Nun hat die Presse abermals die Gelegenheit, dem Drama um Wirecard einen weiteren Akt hinzuzufügen. Eine positive Interpretation:
Dieser Wechsel ist nur konsequent, hatte doch Eichelmann bereits zuvor die Aufsicht über die wichtige KPMG Sonderprüfung übernommen Eichelmann ist wesentlich jünger als Matthias. Ein altersbedingter Wechsel erscheint nicht nur logisch, sondern konsequent zu sein Auch hatte Wulf Matthias im Rahmen der Ankündigung der KPMG Sonderprüfung keine gute Figur gemacht. „Am Freitag hatte das „Manager Magazin“ entgegen Matthias‘ Aussagen berichtet, dass Wirecard wegen der Vorwürfe gegen das Unternehmen einen Sonderprüfer beauftragen werde“ Neben dem Ausbau der Compliance Abteilung war eine Stärkung und ein Wandel innerhalb des Aufsichtsrats einer der Eckpfeiler der Strategie von Wirecard, um dem Singapur Problem zu begegnen
Letztendlich möchte ich persönlich davor warnen, sich von der Unsicherheit anstecken zu lassen, die manche Zeitungen wieder einmal verbreiten wollen.
Besser den eigenen Kopf benutzen und die Fakten betrachten. |