Der Iran verfolgt eine langfristige Strategie, mit der er sich als Ordnungsmacht in Nahost etablieren will und zugleich seine militärische Aufstellung resp. "Tiefe des Raumes" verbessern kann. Im Libanon ist das schon gelungen. In Syrien stehen die Schiiten in gewisser Konkurrenz zu Assad, der bisher den Viel-Religionen-Staat integrierte. Sie haben es vorgezogen, sich mit Assad zu verbünden, weil - und solange- Assad von Russland gehalten wird.
Sollte aber Russland von Assad abrücken (was schon durch Billigung eines amerikanischen Militärschlages erfolgen könnte) , stünde sofort die Ablösung Assads auf dem Programm. Er würde zum unkalkulierbaren Risiko für den Iran. Die zahlreichen religiösen Minderheiten hätten dann nur noch die Wahl, zu fliehen (nach Europa....) - oder aber sich den Schiiten anzuschließen. In letzterem Fall würde, nach aller Erfahrung, die sunnitische Rebellion zerschlagen werden. Israel bekäme dann die Militärmacht des Irans direkt an seine Grenze.
Die Unterstützung der Golfstaaten für die Dschihadisten wiederum richtet sich direkt gegen Assad mit dem Ziel, diesen aus dem Amt zu jagen. Sie haben mit Assad noch eine Rechnung offen, da sein Vater 1982 in einem Massaker 20.000 Sunniten (mindestens) dahinmetzeln ließ. Einen weitergehenden Plan haben sie nicht.
Das Kalkül besteht aber darin, dass die USA weder eine de-facto Übernahme Syriens durch den Iran zulassen noch die (christliche) Minderheit und andere Minderheiten in Syrien schutzlos lassen können. Was bedeutet, dass die USA Truppen in Syrien stationieren MÜSSEN. Als Einstieg in dieses Engagement würde sich der "begrenzte Militärschlag" anbieten - sofern er nicht nur ein lächerliches (und folgenloses) Alibi-Bombardement syrischer Militäreinrichtungen beinhaltet.
Ab einem massiven Einstieg der USA liefe der Plot wie in bewährter Weise im Irak weiter: Assad nun weg , die Schiiten tauchen erst einmal ab, und die (sunnitischen) Dschihadisten bekommen reichlich US-Zielscheiben für ihre Sprengfallen. Man darf gespannt sein, wie lange die USA das dann durchhalten. Ziehen die USA wieder ab, fällt nicht nur Syrien an den Iran - sondern dann ist die gesamte arabische Halbinsel "dran".
Zynisch gesagt: "Es wird noch viel zu lachen geben" (über die Dummheit des Westens).
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