Natürlich gibt es Unterschiede zwischen der FDP und der AfD, vergleicht man deren Wahlprogramme so wird das auch sehr schnell deutlich. Im Gegensatz zur FDP ist die AFD in erster Linie auch keine klassisch liberale sondern eine klassisch konservative Partei, mit wirtschaftsliberalen Einschlag.
Das Problem sehe ich auch nicht darin, dass man sich gegen die AfD abgrenzt, noch nicht einmal darin, dass man eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließen möchte (auch wenn ich mir hier mehr Pragmatismus wünschen würde) sondern in der unerträglichen Maßlosigkeit der Anti–AfD–Rethorik, die dort aufgefahren wird und das defizitäre Verständnis von demokratischen Grundsätzen, das dort ersichtlich wird.
Und dass man mit dieser drastischen Ausgrenzung nicht einverstanden ist, darf man dann auch ruhig mal an der Wahlurne zum Ausdruck bringen.
Übergeordnet bleibt meine politische Heimat bei der FDP und ich hege auch nach wie vor große Achtung und Sympathie für Christian Lundner. Seinen Kotau nach Thüringen halte ich jedoch in dieser Form für völlig unangracht, und er schießt dabei in einer Art und Weise gegen die AfD die so m.E. nicht mehr in Ordnung ist.
Ich habe für die Hamburgwahl mal den Wahlomat benutzt, meine Übereinstimmung mit der FDP liegt bei über 70%, mit der AfD bei über 69% und mit der CDU über 66% und mit der SPD immerhin noch über 50%, mit Grünen und Linkspartei dann etwa bei 35%.
Auch daraus kann ich für mich ablesen, dass es für CDU und FDP größere Schnittmengen mit der AfD gäbe, bei denen man in konstruktiver Weise miteinander zusammenarbeiten könnte. Sie könnten miteinander einen weitaus größeren Teil ihrer Programme umsetzen, als dies wohl in einer Koalition oder Zusammenarbeit mit SPD, Grünen oder Linkspartei möglich wäre.
Andererseits könnten SPD, Grüne und Linkspartei gemeinsam einen weitaus größeren Teil ihrer Wahlprogramme umsetzen, als dies in einer großen Koalition oder auch in einer Jamika–Koaltion möglich wäre.
Meines Erachtens wäre man auf beiden Seiten der politischen Landschaft auch gut beraten, sich auch in entsprechender Weise zu orientieren.
@ Yurx Ich finde, Du hast oben völlig recht. Die AfD sehe ich dann aber auch keinesfalls als eine Art Heilsbringer an, jedoch als legitime politische Kraft, mit deren Wahlprogramm ich momentan von allen Parteien immerhin am zweitmeisten anfangen kann. Was ich mr wünsche ist, dass eine normale Zusammenarbeit zwischen ihr und den anderen Parteien möglich wird.
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