"Trotz Differenzen zeigen sich die Teilnehmer entschlossen, die Zockerei in den Banken und an den Börsen zu beenden.
Kurz vor Beginn des Gipfels kam Post aus Rom. Adressiert war der Brief zwar an den britischen Premier, aber der darin enthaltene Appell war unüberhörbar an alle Damen und Herren gerichtet, die sich gestern in London einfanden. Benedikt XVI. schrieb nämlich, dass der Weg aus der Krise nur gemeinsam gefunden werden könne und dass "nationaler Egoismus" jetzt unbedingt vermieden werden müsse!
Benedikts Wort in Gottes Ohr, möchte man sagen, denn von Einigkeit konnte im Vorfeld dieses Megatreffens ja nicht gerade die Rede sein. Egal, ob es um Konjunkturpakete, Steueroasen oder Protektionismus ging - immer zeigte einer auf den anderen. Bis zum letzten Moment. "Ich denke, es gibt Länder, die die Bedeutung einer fiskalischen Mobilisierung verstehen, und es gibt andere Länder, die das nicht verstehen", dozierte Japans Ministerpräsident Taro Aso in der gestrigen Ausgabe der "Financial Times" und zielte damit auf die Deutschen, die ja immerhin 80 Milliarden Euro zur Sicherung ihres Arbeitsmarktes und zur Belebung der Binnennachfrage ausgelobt haben. Was der Mann aus dem Land der aufgehenden Sonne offenkundig dürftig findet. Warum, das versteht man allerdings nicht ganz, denn er selbst hat ja bisher nur 95 Milliarden lockergemacht, obwohl es bekanntlich 128 Millionen Japaner gibt und nur 82 Millionen Deutsche. Pi mal Daumen hätte Herr Aso also schon mal 120 Milliarden Euro herausrücken müssen. Mindestens
......In dem man dringend die Lecks stopfen muss, wenn man nicht riskieren will, gemeinsam unterzugehen
Bleibt noch nachzutragen, dass Afrika auch in London wieder dramatisch unterrepräsentiert ist. Nur die Südafrikaner sitzen mit am Tisch. Rom ist das nicht entgangen. Papst Benedikt XVI., der gerade erst von seiner Reise durch Kamerun und Angola zurückgekehrt ist, hat die Gipfel-Teilnehmer in seinem Brief gemahnt, sich vor Augen zu halten, dass diejenigen, deren Stimme am wenigsten politisches Gewicht habe, am schwersten von der Krise betroffen seien, für die sie nicht verantwortlich seien.
http://www.abendblatt.de/daten/2009/04/02/1108520.html ----------- "Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht." |