Richtig ist: Ein Endrutschsieg der Rechten ist ausgeblieben, allerdings sind die EU-Kritiker auf ca. 20% angestiegen. National wählten die Leute sehr unterschiedlich, was kein einheitliches Bild ergab.
Einheitlich war nur, dass die Sozen und Konservativen abgewatscht wurden. Der Trend geht also europaweit weg von den ehemaligen Volksparteien, die Zersplitterung wird größer.
In den bevölkerungsreichen Ländern UK, I und F kamen die EU-Skeptiker auf die Mehrheit. In den Ländern wo sie (mit)regieren (Italien, Ungarn, Polen, Österreich) wurden die Regierung krass bestätigt (Orban kam sogar auf über 50%). In Frankreich siegte LePen.
Deutschland geht mit Grün einen Sonderweg. Europaweit spielt Grün quasi keine Rolle. FPÖ und AfD blieben unter den Erwartungen. Bei der FPÖ ist der Grund klar.
Die AfD litt sicher unter dem Strache-Skandal. Die Probleme sind da aber auch hausgemacht, weil die Forderungen zu radikal sind. Die Abschaffung der EU ist auch unter AfD-Wählern schlecht vermittelbar. Zudem gab es intern Querelen und Spendenskandale.Die AfD muss sich bis zur BT-Wahl verbessern, sonst wird sie weiter bei 10% bleiben.
Erfolge hatte die AfD in Bremen (6% in tiefroten Bremen sind ein Erfolg), aber vor allem im Osten teils stärkste Partei. In Sachsen im Herbst wird die AfDmöglicherweise den MP stellen können, in Görlitz erstmals den Oberbürgermeister.
Unterm Strich kann von einem "Ende desvölkischen Sommers" (fill) gerade europaweit keine Rede sein, im Gegenteil. Es gab lediglich keinen Erdrutschsieg wie befürchtet oder erhofft.
Die "aktuellenUmfragen" zum Maßstab zu machen ist nich ganz korrekt weil die Wahlbeteiligung unter 50% blieb und es keine 5%-Hürde gab. Viele EU-Skeptiker blieben diesmal zuhause oder haben eben eine andere Splitterpartei gewählt (insgesamt phänomenale 15%). Wichtig ist: Die Regierungsparteien haben deutlich verloren. Ob sich der Grüne Sieg bei der BT-Wahl umsetzen läßst bleibt abzuwarten. Bei der EU-Wahl geht es ja um nichts, da wählten die CDU/SPD-Wähler den grünen Protest. Bei der BT-Wahl geht es jedoch um den Kurs der Politik also um das konkrete Leben der Leute. Ob sie dann noch Grün wählen, da wäre ich skeptisch. |