Es gibt die Äußerungen der Presse, dass Marsalek große Teile der Gelder aus WDI mittels überteuerter Gelder aus dem Konzern gezogen hat. Wenn ich das der Presse glauben soll, muss ich davon ausgehen, dass der Konzern diese Gelder verdient hat, also profitabel war. Einen profitablen Konzern mit einem Produkt, einem Markt und über Jahre aufgebauten und gefestigten Strukturen zu kaufen macht prinzipiell Sinn. Wenn es einen solchen Konzern, wie im Fall WDI auch noch zum Schnäppchenpreis von 48 Mio gibt, dann macht es noch mehr Sinn. Fällig gestellte Darlehen kann man durch neue Darlehen ablösen. Man muss einem Darlehensgeber nur entsprechend das Geschäftsmodell erklären und ein paar Nachweise erbringen. Es gibt auch außerhalb der westlichen Welt Darlehensgeber, welche u.U. nur auf Wirtschaftlichkeit abstellen.
Marsalek kennt den Konzern, kennt das Geschäftsmodell und das Potenzial, kennt die Zahlen und Bilanzen und hat Kontakte. Vermutlich hat er auch einen Faibel für komplexe Strukturen. Insofern könnte er über Beteiligungsgesellschaften den Konzern bzw. die Aktien aufkaufen (die 50 Mio sollte er schon aus der Portokasse aufbringen können). Wenn er die gesamten Treuhandkonten leer geräumt hat, könnte er auch die Darlehen bedienen, ansonsten muss er sich eben eine Bank suchen. Ein paar Kontakte im asiatischen Raum sollte er schon haben. Er kann alternativ auch einen Fonds gründen und finanzieren, der zusätzliche Sicherheiten stellt. Ein paar investierende Oligarchen sollten sich dafür schon finden.
Prinzipiell also alles machbar. Ich denke, dass Geld das kleinere Übel ist. Das lässt sich prinzipiell drucken.
Wichtiger als gedrucktes Geld ist es, ein Produkt, technologisches KnowHow, ein Geschäftsmodell, einen Markt, qualifizierte Mitarbeiter und eingespielte Strukturen zu haben. WDI hatte das bis zum 18.06.2020
Man hätte das nicht zerschlagen dürfen und könnte es, wenn der Zeitraum zwischen Zerschlagung und Restrukturierung nicht zu lang ist, auch wiederbeleben.
Also, gedrucktes Geld ist ein zu lösendes Problem. Der Wille muss vorhanden sein. Marsalek und / oder MB auch könnten diesen Willen prinzipiell haben.
Man wird sie aber nicht lassen, weil man sich politisch oder durch äußeren Druck darauf festgelegt hat.
Es wird jemanden geben (der Staat oder die Zerstörer) der die Aktien step by step über kleine gesteuerte Gesellschaften aufkauft, so dass ein williger Investor vermutlich keine Chance hat in den Konzern einzusteigen und diesen zu restrukturieren.
Wenn genügend Aktien eingesammelt sind, wird der Konzern mit dem „werthaltigen und so geheimen Geschäft“ vermutlich delistet, die restlichen Aktionäre rausgedrückt und das Geschäft außerhalb des Aktienmarktes weiter geführt.
Das ist alles rechtsstaatlich. Aber nicht anständig. Es ist eine staatlich gestützte oder geförderte Enteignung.
Wenn es politische oder sonstige strategische Gründe dafür geben sollte, die man dem Froschhirn des Kleinanlegers nicht offenbaren will, dann sollte man ihn wenigstens entschädigen.
Man hat hunderttausende Anleger vorsätzlich durch staatlich gesteuerten Betrug um einen Teil ihrer eigenverantwortlich angelegten Altersvorsorge gebracht.
Diese Leute werden das nicht vergessen und sich entsprechend positionieren.
|