Ich finde gut, dass wir beide unseren Strategie erfolgreich folgen.
Deine besteht darin, bei fallenden Kursen auszusteigen, um Verluste zu begrenzen (kaum ein erfahrener Börsianer wird dagegen Einwände erheben).
Meine besteht darin, Aktien zu kaufen, die bereits so weit gefallen sind, dass es für Alt-Aktionäre keinen Sinn mehr macht, Verluste zu begrenzen. Das ist bei Alstom der Fall. Viele Altaktionäre sind bei 30, 20, 10 oder 5 Euro eingestiegen. Für die macht es nun kaum noch einen Unterschied, ob sie für 0,90 E oder für 0,60 E verkaufen. Selbst wenn Alstom auf Null ginge, erhöhte sich für einen 30-Euro-Käufer der Verlust nur nur um 3 % - nämlich von 97 % auf 100 %. Deshalb verlieren auch Shortseller nach unten hin immer mehr Macht: Irgendwann folgt auf die Angst, auf die sie bauen, Resignation. Dann verkauft einfach keiner mehr, und sie müssen sich zwangsweise eindecken.
Das mach ich natürlich nur bei Aktien, die Chancen auf ein Comeback haben, wie Alstom (Einmal-Effekte, mind. 20 % Staatsanteil nach KE)
Hätte ich bei 0,70 Euro "Verluste begrenzt", wäre ich jetzt jedenfalls der Dumme. Ich breche deswegen nicht in "Triumph-Geheul" aus, sondern konstatiere nur, dass der Ausstieg bei 0,70 E aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen wäre.
Zur Meldung mit den Bankenkrediten: Offenbar gab es gestern die verbindlichen Vertragsabschlüsse, während es zuvor nur mündliche Erklärungen gegeben hatte. Das ist so ähnlich wie mit der EU: Sarkozy feierte seinen Sieg bereits, als Monti grünes Licht gegeben hatte. Verbindlich werden die Vereinbarungen aber erst nach der offiziellen EU-Absegnung am 7. Juli 2004.
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