Silver15 für deinen informativen Beitrag #39327 MyOwnBoss für deinen Beitrag #39330, der mir aus der Seele gesprochen hat und dem ich nur noch Folgendes hinzufügen will.
Dass die Boulevardpresse mit möglichst reisserischen Schlagzeilen ihre Auflagen erhöhen will, ist die eine Sache, die ich in gewisser (wirtschaftlicher) Weise noch nachvollziehen kann. Aber dass guter, unabhängiger, ausgewogener, kritischer "Qualitätsjournalismus" bei uns immer mehr auf dem Rückzug ist, bereitet mir nicht erst seit der Ukraine-Krise immer mehr Sorge, da damit eine tragende Säule unserer Demokratie immer mehr verloren geht.
Meines Erachtens fehlt es in Deutschland an einer echten "Streitkultur", sich mit Argumenten des "Gegners" über Parteigrenzen hinaus begrifflich auseinander zu setzen. Dazu gehört eben auch das Zuhören und das Verstehen der Gegenseite, nicht das Teilen der anderen Meinung! Anstatt die Argumente aufzugreifen und diese durch Gegenargumente ggf. zu entkräften oder (in seltenen Fällen) auch mal einer Meinung zuzustimmen, wählt man den scheinbar bequemeren Weg, den "Gegner" sofort in die linke oder rechte oder was auch immer für eine "Schublade" zu stecken und damit den "Gegner" mundtot zu machen ("halts Maul", "dann geh doch zu deinen Freunden", "Putin-Versteher", "neben dir will ich nicht sitzen/stehen" etc. etc. ).
Mir tun in diesem sinnlosen Krieg die "einfachen Leute" unendlich leid, die sowohl auf der ukrainischen als auch auf der russischen Seite ihr Leben oder ihr ganzes Hab und Gut verloren haben bzw. noch verlieren werden nur wegen der "Interessen" einiger weniger "Großkopferten" wie man bei uns in Bayern sagt...
Was nun neben den berechtigten Sanktionen zählt, ist, so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren:
" Ich bin manchmal entsetzt über den Schlauberger Ton in den deutschen Medien, die immer gleich die Diplomatie verurteilen. Lieber verhandle ich 100 Stunden umsonst, als dass ich eine Minute schieße. “ (von Sigmar Gabriel, ehemaliger Vizekanzler und von Januar 2017 bis März 2018 Chef des Auswärtigen Amtes)
|