"Was genau sind denn Deine Vorwürfe ggü Kirsten, die die wirtschaftliche Lage von Adler beeinflussen könnten? Und welche Auswirkungen wären das?"
Kirsten hat im Grunde zwei Optionen gehabt: 1. Adler neu aufstellen und weiterführen: Dazu benötigt man einen Wirtschaftsprüfer, der die Bilanzen prüft. Denn ohne geprüfte Bilanz, kommt kein neues Kapital in das Unternehmen (welches auf lange Sicht notwendig ist). Das hätte in diesem Fall oberste Priorität. Passiert ist wenig. Somit schätze ich auch, dass Kirsten nicht das Ziel verfolgt Adler weiter zu führen, sonst hätte er auch "wirklich aufräumen" müssen.
2. Adler abverkaufen und die Insolvenz schicken: Mittlerweile rechne ich damit, dass alle Anstrengungen dahin gehen, dass alle Immobilien verkauft werden. Das hätte vielleicht in einer guten Wirtschaftslage auch funktioniert. Aber mit steigenden Zinsen, sehe ich auch die nötigen Erträge ausbleiben. Operativ wird in dieser Phase eher Geld verbrannt. Viel Arbeitsleistung muss aufgewendet werden, um entsprechende Erträge zu generieren. Zum Teil wurden wieder externe Personen/Unternehmen mit dem Verkauf der Immobilie beauftragt. Das kann sich jetzt natürlich noch über 1-2 Jahre hinausziehen. Wie viel dann wirklich überbleibt weiß wahrscheinlich keiner. Aber selbst wenn etwas übrig bleibt, braucht man einen langen Atem.
Aus meiner Sicht ist auch Szenario 2 durch das Handeln von Kirsten logischer. Hätte er der KPMG alles offen gelegt, so wäre alles lückenlos aufgelöst worden und es gäbe eine geprüfte Bilanz. Nachdem er diese Strategie nicht verfolgt hat, legt es die Vermutung nahe, dass Adler noch die eine oder andere Leiche im Keller versteckt hält. Das lässt mich zu dem Entschluss kommen, dass Kirsten auf Zeit spielt, um noch möglichst viele Immobilien zu einem möglichst hohen Preis zu verkaufen, bevor im Insolvenzfall die Immobilien mit deutlichem Abschlag verkauft werden. |