Ich sehe das Ende von Adler folgendermaßen: Die Versagung des Vermerks ist der worst case. Da lässt sich auch nichts mehr reparieren. Wenn der Vermerk eingeschränkt worden wäre, hätte man an den Punkten, wegen derer er eingeschränkt worden wäre, ansetzen und nacharbeiten können. Aber eine Versagung bedeutet, dass die Einwendungen "umfassend" sind. In etwa solche Formulierungen sind üblich: - keine positive Gesamtaussage zur Rechnungslegung möglich - der Abschluss vermittelt kein unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft - der Lagebericht gibt insgesamt keine zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung nicht zutreffend dar. Damit ist der Abschluss komplett im Eimer. Es sind auf Monate hinaus keinerlei Bankkredite mehr möglich (von neuen Anleihen gar nicht zu reden). Bestehende Bankkredite können möglicherweise fällig gestellt werden.Nur Forderungen, die dinglich über Hypotheken gesichert sind, sind safe. Alles andere steht im Feuer. Adler kann nicht einfach so weiter machen, als wäre nichts gewesen. Meiner Ansicht nach kommt im Mai ein Insolvenzantrag. Nicht unbedingt wegen Überschuldung, aber wegen (drohender) Zahlungsunfähigkeit. Es gibt hierbei ja noch mehrere Abstufungen. Insolvenzplan oder Insolvenz in Eigenverwaltung. Das bedeutet nicht, dass die Bondholder am Ende des Tages leer ausgehen. Die Aktionäre aber schon. |