Irgendein Schlaumeier hat mal die Regel aufgestellt, dass der Staat in guten Zeiten sparen und in schlechten über Kredite investieren soll. Ich halte das für ausgemachten Schwachsinn. Erstens hält sich sowieso keiner daran, denn wenn die Konjunktur wieder brummt, kommen die Bittsteller aus allen Löchern gekrochen, und das Geld wird mit noch volleren Händen zum Fenster hinausgeworfen. Zweitens, und das ist der entscheidende Punkt, ist die Rendite einer Investition immer die Zielgöße für den entspr. Kredit. D.h. wenn ich einen Kredit zum Zinssatz x aufnehme und etwas damit finanziere, muss die Rendite zwangsläufig höher sein als der Zinssatz. Das ist im Staatswesen bis auf sehr wenige, meist kurzfristige Ausnahmen theoretisch und auch praktisch unmöglich.
Deshalb mein Vorschlag: Dem Staat muß ab sofort verboten werden, auch nur einen Cent an neuen Krediten aufzunehmen. Die Ausgaben haben sich daran zu orientieren, was an Steuern reinkommt, und basta. Den Politikern obliegt es dann zu entscheiden, wie sie es verteilen.
Wenn wir warten bis die Konjunktur mal wieder richtig läuft, um unsere Schulden abzutragen und die jährlichen Zinszahlungen zu reduzieren, dann warten wir bis zum Sanktnimmerleinstag. Deshalb lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. |