Ich kann ja schon verstehen, dass man die "kleinen" Geschädigten vor den großen Konzernen in solchen Belangen "schützen" will. Zumindest muss man ja eine Chance haben.
Ich denke, dass es nahezu unmöglich sein wird, zu beweisen woher man die Krebserkrankung hat. Ich bin mir sicher, dass die meisten der Kläger nicht nur Glyphosat einsetzen, sondern auch andere ebenso gefährliche Mittel um Ungeziefer loszuwerden oder den Pilzbefall zu bekämpfen. Ganz abgesehen davon, dass man auch an Krebs sterben kann, ohne auch nur eines dieser Mittel zu verwenden (wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß). Wenn man nun feststellt, dass es einen kausalen Zusammenhang zu geben scheint (ob das wirklich so ist, sei mal dahingestellt), dann kann ich das Verlangen auf eine Wiedergutmachung rein menschlich gesehen schon verstehen. Und ich denke, dass das sehr, sehr schwer ist, hier irgendwie gerecht zu urteilen. Dennoch denke ich, dass es so, wie im Fall von Glyphosat, auch nicht gehen kann. Dass man einfach Recht bekommt, weil man auf die Tränendrüse drückt und das war es dann. Ohne Beweise wird dann eventuell ein Unternehmen dem Erdboden gleich gemacht. So kann es eigentlich auch nicht sein.
Eventuell wäre ein Entschädigungsfond ganz allgemeiner Art von sämtlichen Unternehme in diesem Sektor sinnvoll. Abhängig vom Umsatz wird hierüber eine Stiftung angelegt, die Krebskranken Patienten hilft - Finanziell und auch in anderer Weise. Das würde vielleicht eher etwas bringen. Aber auch hier wird es Missbrauch geben. Ich finde, dass das ein schwieriges Thema ist. Und es ist wahnsinnig schwer, hier ein gerechtes Urteil zu finden. Es ist sicher auch nicht gerade gerechtigkeitsfördernd, dass es in den USA diese Anwalts-Industrie gibt, die nur von möglichste hohen Schadenersatzsummen lebet und dafür sogar Unsummen für Werbung ausgibt. |