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Die Bundesregierung ist an die europäische Impfstoffinitiative gebunden: Die Brüsseler Kommission verhandelt für die ganze EU mit den Herstellern. Die Dosen werden dabei nach dem Bevölkerungsschlüssel der EU verteilt. Je mehr Einwohner, desto mehr bekommt ein Land.
Einige Verhandlungen ziehen sich dagegen seit Monaten hin, auch mit Biontech und Pfizer. Spahn ist ungeduldig, das kann er im Gespräch kaum verbergen. Aus bestehenden Verträgen der EU stehen Deutschland rechnerisch bislang mindestens 150 Millionen Dosen zu, die als monatliche Teillieferungen erwartet werden, sobald sie verfügbar sind.
Weitere Millionen Dosen sollen unabhängig von der EU über Biontech und Curevac kommen, garantiert durch die Hunderte Millionen Euro an Fördergeldern für die beiden Unternehmen. Es ist eine Wette auf den Erfolg.
»Wir sichern uns deutlich mehr Impfstoff, als wir brauchen werden«, sagt Spahn. Wenn etwas übrig bleibe, könne immer noch an andere Länder weiterverkauft oder an arme Nationen gespendet werden. »Aber Impfstoffentwicklung ist viel zu komplex, als dass wir nur auf einen Kandidaten setzen können. Wir brauchen Alternativen.« Vor allem eines will die Bundesregierung unbedingt vermeiden: Nur auf ein Pferd zu setzen, das vielleicht doch noch kurz vor der Ziellinie zusammenbricht.
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