... wie sehr er auf seinem Stuhl klebt. Verantwortung zu tragen heißt für ihn, seinen Vertrag zu erfüllen, ohne dabei die Ziele seines Mandats überzubewerten. Ich habe keine Ahnung, wie mit ihm an der Spitze des Aufsichtsrats nach 6,5 erfolglosen Jahren nun 3,5 gute Jahre folgen sollten? Weite Teile der aktuellen Führungselite sieht nicht mehr den Erfolg und Fortbestand des Unternehmens, sondern das Füllen des eigenen Geldbeutels als primäres Ziel an. Solange man auch im Falle eines Totalversagens sein Geld kassiert, wird man mehr Energie in die Rechtfertigung und Vertuschung seiner Fehler als in erfolgreiches Handeln im Sinne des Unternehmens investieren.
Schuld an der Underperformance der Deutschen Bank sind ja nun die Medien und die Justiz, die man angeblich (!?) beide nicht kritisieren darf, und die daraus entstandenen Folgen. Zu späte Investitionen in neue Technologien, ständige Strategiewechsel als Ergbnis erfolgloser vorangegangener Strategien, eine mangelhafte Unternehmenskommunikation (z. B. um angeblich unberechtigter Medienschelte zu begegnen), schlechte Ergebnisse am laufenden Band und durch staatliche Institutionen auf der ganzen Welt mehrfach nachgewiesene Defizite bei Compliance, Integrität und Risikomanagement sind selbstredent nicht einer ungenügenden Aufsicht, sondern der unfairen Behandlung durch die Medien und der Justiz zu erklären. Auch die ganzen Strafen waren und sind somit offenbar vollkommen ungerechtfertigt, ebenso wie die ganzen Vergleiche, für die man (offenbar freiwillig?) Millionen von Dollars und Euros auf den Tisch gelegt hat. Natürlich sind auch die Märkte schuld für die jüngste Performance, da ja alle Banken massiv korrigiert haben. Die meisten dieser anderen Banken hatten zuvor jedoch neue Höchststände an den Börsen erreicht und sind zum größten Teil mit mindestens dem einfachen Buchwert bewertet, auch nach der Korrektur, während die Deutsche Bank mit weniger als 1/4 ihres Kurswertes bewertet wird!
So viel zum Thema "Verantwortung übernehmen" á la Dr. Achleitner. Oje, oje ... |