Welche Aktie von den zwei die beste/bessere ist bzw. welche am besten performen könnte ist reine Ansichtssache benz und wann der beste Einstiegspunkt ist für Long das ist in dieser doch recht schwierigen Börsenfase eigenlich unmöglich einzuschätzen.
Die neue Gamesa-Guidance für 2017 ist gut ohne Frage, aber wenn man die mit der 2017er Nordex-Guidance vergleicht, dann sind die vom Wachstum her gesehen doch recht ähnlich.
Gamesa will ihren Absatz bis 2017 um 900 bis 1.200 MW bzw. um 35 bis 46% gg. 2014 steigern. Heißt dann, dass in 2017 in etwa ein Umsatz von 3,8 Mrd. € raus kommen sollte. Wäre zu 2014 ein Plus von 1 Mrd. € bzw. ein Umsatzwachstum von um die 36%. Der operative Gewinn soll sich verdoppeln und damit würde das EBIT in 2017 bei 362 Mio. € liegen und der Nettogewinn in etwa bei 252 Mio. € (+ 174% zu 2014) bzw. der Gewinn je Aktie bei 0,90 €. Nimmt man die Nordexplanungen für 2017 her, dann würde in etwa ein sehr ähnliches Wachstum raus kommen: Umsatz + 18%, wobei Nordex ihr 2017er Umsatzziel schon in diesem Jahr wohl packen wird, EBIT 157 Mio. € bzw. + 101% gg. 2014 und das würde in etwa ein Nettogewinn von 100 Mio. € bedeuten (+ 156% gg. 2014) bzw. ein Gewinn je Aktie von 1,24 €. Viel schenken tun sich die 2017er Planungen von Gamesa und Nordex nun wirklich nicht.
Nimmt die Bilanzen her von Gamesa und Nordex, dann unterscheiden die sich auch nicht großartig. Gamesa wie auch Nordex sind finanziell richtig gut ausgestattet, beide verfügen über einen Nettocash (Gamesa über 138 Mio. €/Nordex über 228 Mio. € - Ende 2014) und die Eigenkapiatalquote liegt bei Gamesa bei 32% und bei Nordex bei 30%. Also auch bilanziell schenken sich beide so gut wie nichts.
Auch von der Bewertungsseite sind Gamesa und Nordex eng beieinander, wenn man die 2017er Planzahlen zu Grunde legt. Gamesa hätte nach den oben erwähnten Zahlen aktuell ein 2017er KGV von 15,7, ein cashbereinigtes 2017er KGV von 13,9 (Nettocash nach Analystenschätzung in 2017 von 464 Mio. € bzw. 1,66 € je Aktie), ein EV/EBITA-Multiple von 6,7 und ein 2017er KUV von 1,02. Bei Nordex würde das folgendermaßen aussehen:
2017er KGV: 16,8 cashbereinigtes 2017er KGV: 12,7 (Nettocash in 2017e von 409 Mio. € bzw. 5,05 € je Aktie) EV/EBITA-Multiple: 6,0 2017er KUV: 0,80
Nimmt man die 2017er Planzahlen als Grundlage her zur Aktienbewertung, dann wäre Nordex sogar etwas günstiger als Gamesa aktuell bewertet.
Ich sehe bei Nordex den Vorteil, dass die EBIT-Marge nun wirklich noch richtig ausbaufähig ist, während bei Gamesa viel mehr als 8% wohl nicht gehen werden. Ich rechne damit, dass Nordex ab Q3, wenn die Rotorblattproduktion in Rostock zu 100% ausgelastet werden kann (ca. 700 Rotorblätter im Jahr und somit rd. 30% die benötigt werden) die EBIT-Marge die 6% erreichen wird und dann wird man auch sehen bzw. abschätzen können welche Skaleneffekte es beim operativen Gewinn durch einen Quartalsumsatz > 450 Mio. € sich ergeben bzw. ergeben können. Ich denke danach sind wir alle ein wenig schlauer und wenn in Q3 Nordex nicht liefert bezüglich EBIT-Marge dann könnte das kurstechnisch ein Problem werden. Diese Gefahr sehe ich bei Gamesa nicht, denn Gamesa hätte schon im letzten Jahr eine EBIT-Marge > 7% gehabt, wenn man keine Währungsverluste ausweisen hätte müssen. Außerdem sehe ich bei Nordex riesige Chancen im kommenden Jahr mit der neuen N131. Das sind für mich die Hauptgründe benz warum ich Nordex eher favorisiere als Gamesa.
Wie gesagt benz ist schwierig und man muss das dann schon für sich selber entscheiden oder rein nach dem Bauchgefühl gehen. Aber ohne Frage Gamesa hat ganz klar Vorteile gg. Nordex, so ist Gamesa in Asien und vor allem in Indien mittlerweile richtig unterwegs und Indien ist ein absoluter Wachstumsmarkt. Das Risiko das ich bei Gamesa sehe ist das Offshoregeschäft. Ist ein sehr riskantes Ding und da haben sich schon einige daran verschluckt und Offshore kann ganz schnell ein Jahresergebnis kaputt machen.
In den letzten Tagen sind ja leider ein paar schlecht News für Onshore-Wind gekommen. So wird Stakraft die geplanten 1 GW an Onshore in Norwegen definitiv nicht umsetzen, weil sie aufgrund der Strompreise in Norwegen nicht mehr rentabel sein sollen. Großbritannien will ab April 2016 Onhshore-Wind nicht mehr fördern. Solche schlechte Branchennews hatten wir schon lange nicht mehr.
Ich bin ja erst mit den ersten Posis rein bei Nordex, Vestas und GFT benz. Warum habe ich ja gestern ausführlich geschrieben, weil es offenbar oder vielleicht ja nun doch nicht zu einem nach meinem Dafürhalten guten Kompromiss bei der Griechenlandfrage kommt. Werde ja noch zwei weitere Posis folgen bis ich dann wieder voll investiert bin. Wann weiß ich noch nicht, wird sich je nach Newslage über Griechenland entscheiden und spätestens am Dienstag wird es da wohl zu einer definitiven Entscheidung kommen so wie es derzeit aussieht. Da meine Trades der letzten Tage, vor allem mit dem Dow Jones, fast zu 100% geklappt haben ist dazu meine Risikoaversion gesunken (mit schönen Gewinnen tut man sich einfacher wieder auf Long zu investieren) und das war auch mit ein Grund für den Wiedereinstieg. Wobei das Traden dann schon ein sehr mühevolles Geschäft ist. Da lässt sich mit ordentlichen Long Posis bei gut laufenden Aktien bei weitem mehr verdienen wie mit Daytrading, da man ja da mit deutlich niedrigeren Summen agiert wie bei Longspositionen und man halt beim Daytrading halt auch mal draufzahlt. Nun ja die Ariva Daytrader sind aber dann schon die besten Daytrader auf der Welt, wenn man denn alles so glauben will was hier viele Poster so erzählen.
benz bist du eigentlich noch in Hypoport drin ? Ist die einzigste deutsche Aktie in der ich drin geblieben bin, da bei Hypoport das Handelsvolumina recht gering ist und somit ein Ausstieg und/oder ein Wiedereinstieg halt recht schwierig ist. Bis vorher habe ich mich darüber geärgert, denn aus ehemals 48% Gewinn vor zwei Wochen waren es gestern "nur" noch 22%, aber dann kam die klasse News von heute. Mit der Hypoprt-Aktie können wir mit aller größter Wahrscheinlichkeit weiter noch sehr viel Freude haben benz, denn ich kenne nur wenige Unternehmen die ein solch gut skalierbares Geschäftsmodell haben wie Hypoport und gerade mal mit 150 Mio. € an der Börse bewertet wird.
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