Mr.Fresh das kann man durchaus so sehen. Ein ähnliches Szenario hatten wir aber im Dezember bei Kursen von um die 15,20 € auch.
Jedoch glaube ich mittlerweile nicht mehr, dass die Produktionskapazitäten bzw. die Rotorblattfertigungskapazitäten das Problem ist, denn sonst hätte Nordex wohl nicht eine Umsatzprognose zwischen 1,9 bis 2,1 Mrd. € abgegeben. Das entspricht in etwa 1,65 GW bis 1,85 GW an Absatz in diesem Jahr (+ Service/Wartungsumsätze: ca. 200 Mio. €/+ Turn-Key-Umsätze: ca. 40 Mio. €/+ eigener Projektverkauf: ca. 30 Mio. €). Im letzten Jahr waren es 1,49 GW (Ausland: 1,08 GW/Inland: 0,41 GW). Viel eher könnte das Problem mittlerweile bei der Turbineninbetriebnahme liegen, vor allem in Deutschland. Eine Produktion kann man relativ einfach hochfahren inkl. Outsourcing, aber das ist bei einem Inbetriebnahmeteam dann schon deutlich schwerer. Jedenfalls ordne ich die wieder so hohen Lieferfristen für die N117 mit 12 Monate so ein. Siehe den bayrischen Windpark Gerolsbach. Die wären wohl sehr gerne noch in diesem Jahr ans Netz gegangen, aber das geht offenbar wegen den langen Lieferzeiten nicht.
Ein weiteres Problem was man mittlerweile recht gut erkennen kann, GE macht mit ihrer 2,75 MW-Schwachwindanlage richtig Druck. Es gab in Baden Württemberg in den letzten Monaten bei ein paar Projekten einen Switch von Nordex-Turbinen auf GE-Turbinen. Siehe Windpark "Lauterstein" (43 MW), siehe Windpark "Dischingen" (12 MW) und siehe Windpark "Falkenberg" (7,2 MW). Diese Projekte liegen räumlich alle sehr eng beeinander und bei diesen Projekten gab bzw. gibt es bei der Genehmigung Probleme (alle drei Projekte werden wohl in diesem Jahr nicht gebaut), so dass der Projektierer beim Switch auch keine weitere Verzögerungen in Kauf nehmen muss (neue Gutachten speziell auf den Turbinentyp). So wie ich das einschätze und teilweise auch weiß, gibt es von GE recht günstige 10 Jahreswartungsverträge.
Im Ausland dürfte Nordex aktuell nach meiner Liste 1,26 GW an festen Aufträgen für dieses Jahr haben, davon rd. 300 MW an Turn Key-Aufträgen. In Deutschland dürften in diesem Jahr so um die 0,55 GW errichtet werden (2014: 0,41 GW). 48 MW sind schon fertig, weitere 383 MW sind aktuell im Bau und weitere 407 MW sind komplett genehmigt. So gesehen sollten die 550 MW recht realistisch sein. Meine gesamte deutsche Nordex-Projektpipeline liegt aktuell bei etwas über 1,3 GW !! Damit wird Nordex im nächsten Jahr in Deutschland mit aller größter Sicherheit weiter sehr stark sein. Was da derzeit in Deutschland bei Nordex abgeht ist der helle Wahnsinn und eigentlich unglaublich und die N131 kommt ja erst jetzt so richtig in Gang (66 MW schon genehmigt, weitere 45 MW schon im Genehmigungsprozess). Die Zahlen sind nach meinem Kenntnisstand und haben deshalb durchaus noch Luft nach oben. Sobald die Bundesnetzangentur in dieser Woche eine neue Wassestandsmeldung abgibt werde ich meine deutsche Projektpipeline aktuallisieren und werde dann irgendwann über Ostern einen größeren Übrerblick geben.
Lange Rede kurzer Sinn ein Gesamtabsatz in diesem Jahr von 1,8 GW dürfte mittlerweile fast klar sein (+ 22% zu 2014). Heißt dann, dass es auf einen Umsatz von über 2 Mrd. € hinauslaufen wird. Wer hätte das vor einem Jahr oder vor 6 Monaten gedacht ?
Hier mal kurz ein kleiner Überblick über die Nordex-Auslandsaufträge in diesem Jahr. Der Gibson-Bay-Auftrag aus Südafrika mit 111 MW ist ja schon fürs kommende Jahr wie auch der Großteil des Pampa-Wimdparks in Uruaguay (40% davon, also 56 MW, habe ich für dieses Jahr dazu gerechnet).
1. Türkei: 302,6 MW (2014: 145 MW) 2. Frankreich 173,8 MW (2014: 95 MW) 3. USA 137,5 MW (2014: 90 MW) 4. Südafrika: 134,4 MW (2014: 103 MW) 5. Finnland: 122,4 MW (2014: 73 MW) 6. Uruguay: 106 MW (2014: 67 MW) 7. Großbritannien: 96 MW (2014: 68 MW) 8. Litauen: 69,6 MW (2014: 0 MW) 9. Irland: 65 MW (2014: 104 MW) 10. Polen: 31,8 MW (2014: 23 MW) 11. Italien: 29 MW (2014: 18 MW)
In zwei großen Auslandsmäkte vom letzten Jahr wird Nordex in diesem Jahr wohl nichts verkaufen. Das sind Pakistan (2014: 100 MW) und Schweden (2014: 95 MW). In China wurden in 2014 die letzten 1,5 MW Turbinen (23 Anlagen) verkauft.
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