Wie undemokratisch der Besitz von Gold nur ist: Da kann die Regierung nebst Bundestag und Bundesrat mit Unterschrift des Bundespräsidenten legitimiert durch das Bundesverfassungs-Gericht ein Gesetz zur Besteuerung von Vermögenswerten beschliessen, die Initiative wird von alle Parteien als ein Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit in Deutschland gefeiert, und kein Gold-Besitzer meldet sich. Oder jeder Finanzbeamte, Bearbeiter auf dem Sozialamt kann durch Überwachungsgesetze legitimiert die Konten seiner Bürger durchschnüffeln - allerdings bei der Abfrage des Gold-Kontostandes streikt auch dieses System. Und da kann die Europäische Zentralbank auch noch so viel Geld drucken wie sie will, um ihre Bürger mit Hilfe der Inflation kalt zu enteignen --- bzw den Staat warm zu entschulden. Alles natürlich gesetzlich legitimiert. Aber auch hier macht Gold einfach nicht mit. Gold ist ein richtiger Spielverderber, ein undemokratischer Aussenseiter eben.
Und will man den Leuten letztendlich an die Wäsche, durch Notstandsgesetze wieder völlig demokratisch legitimiert, dann füllt man seinen Rucksack mit seinen Münzen und Barren und haut einfach ab. Das geht leider nicht, wenn man sein Vermögen in einem Haus am Tegernsee geparkt hat --- dumm gelaufen. Wie einfach es doch ist, sich vor dem Staats-Kraken in Sicherheit zu bringen.
Und dann gibt es noch die einmalige Chance, quasi wie bei einem Lotto-Gewinn plötzlich reich zu werden. Und das ohne Glück - man muss nur warten, bis sich Regierung nebst Zentralbanken ihrer undemokratischen Reserven endgültig entledigt haben.
Dann kann man plötzlich auch mit diesen Münzen Waren erwerben - ohne den Umweg über das staatlich verordnete Geld. Ob das dem Steinbrück schmecken wird ? Gehen dann nicht plötzlich neben der Mehrwertsteuer auch die Steuereinnahmen auf Arbeit verloren ? Vielleicht muss dann ein Klempner nicht mehr einen Tag arbeiten, um sich eine Stunde von seinem Maler-Kollegen leisten zu können.
Eigentlich ist es kinderleicht, sein Vermögen in Sicherheit zu bringen: Man hebt Geld von seinem Konto ab, fährt zu seinem Händler und kauft sich Münzen oder Barren. Viel zu einfach für Viele. Wo ist der Haken ? Deshalb kommen auch nur Wenige auf diese Idee. Wären es Viele, dann stünde das staatlich verordnete Geld vor dem Aus - ein Bank Run auf die EZB würde beginnen: "Hier sind meine Euros, gib' mir dein Gold".
Ist ein weiterer Raubzug des Staates nun Utopie oder werden Viele sagen "mich wird es schon nicht treffen". Zuerst werden es immer Wenige sein, die betroffen sein werden. Das ist in der Politik immer so: Als erste Massnahme baut man einen Popanz gegen eine kleine Gruppe auf und buhlt um die Stimmen der Mehrheit mit Schlagzeilen wie "soziale Gerechtigkeit" oder der Versicherung, dass der "Otto Normalverbraucher" nicht betroffen sei. "Starke Schultern" können mehr tragen ist auch ein beliebter Spruch. Wer möchte da mit seinen schwachen Schultern widersprechen ? Doch dann sind plötzlich mehr betroffen, als man vermutet hatte. "Principiis obsta! - Wehret den Anfängen!" merkte schon der römische Dichter Ovid an.
Die ganzen Meldungen der letzten Tage, Wochen und Monate zur Erhöhung von Mehrwertsteuer, einer neuen Vermögens-Steuer, einer Reichensteuer getragen von Experten, Wirtschafts-Instituten und anderen staatbezahlten Schreiberlingen dienen nur einem Zweck: Den Boden für eine erneute massive Ausplünderung des Mittelstandes zu bereiten. Nur da ist für den Staats-Kraken noch ausreichend Geld zu holen. Wie wäre es mit einer Zwangs-Hypothek auf das hart ersparte Eigenheim. Andere haben ihr Geld ja auch verloren - da müssen die Eigenheim-Besitzer doch auch ihren Solidar-Beitrag leisten. Oder eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes von 42 % auf 45 % - früher waren es schliesslich einmal 56 %. Nur dumm, dass bereits jetzt schon der ledige Facharbeiter oder einfache Ingenieur jeden zusätzlich verdienten Euro in dieser Einkommensgruppe versteuern muss. Und in Wirklichkeit sind die 42 % ja auch 48 %, wenn man Soli und Kirchensteuer berücksichtigt. Das sind die neuen Reichen, die man bestrafen möchte. Vielleicht ist Hartz IV das neue Durchschnitts-Niveau --- alle Einkünfte darüber müssen abgeschöpft werden. Natürlich immer im Namen der sozialen Gerechtigkeit.
Das Gold-Kartell kämpft seit dem Überschreiten der Marke von $950 erbittert. Gestern konnte zwar der Gold-Preis gedrückt werden, allerdings nicht signifikant unter die Marke von $950. Im asiatischen Markt heute früh und im Londoner Vormittags-Handel hat man es erneut probiert: Gold wurde im asiatischen Markt bis auf $947 gedrückt. Im Londoner Vormittags-Handel musste das Metall dann weitere $2 abgeben. Auf diesem Niveau kam auch der A.M. Fix mit $945,50 (EUR 666,41) zustande. Im Tagesvergleich verlor Gold damit weitere $2.
Zum Nachmittag konnte sich Gold wieder etwas stabilisieren und pendelte in den ersten Handelsstunden der New Yorker COMEX um die Marke von $947. Der P.M. Fix kam etwas stärker mit $948,25 (EUR 668,06) zustande --- quasi unverändert gegenüber dem gestrigen P.M. Fix. Im weiteren Handelsverlauf überschritt Gold nun nachhaltig die Marke von $950. Das Kartell hat im gestrigen COMEX-Handel knapp 13.000 neue Kontrakte eingehen müssen, um den Preis unter Kontrolle halten zu können. Was ist los im Headquarter: Sind die physischen Reserven erschöpft ? Es gibt so viele Indikatoren, die für einen massiven Angriff des Gold-Kartells sprechen. Wurde das Pulver gestern und heute verschossen ?
Anscheinend - Gold beschloss den heutigen Handel an der COMEX auf einem Niveau von $953. Der USDX hat heute auf 78,7 leicht nachgegeben. Die Renditen der 10-jährigen Treasury Bonds sind zwar wieder angestiegen - durch die Rundung auf eine Komma-Stelle verharrten sie jedoch bei 3,5 Prozent. Der Quotient aus dem USDX und den Renditen fiel heute leicht auf 22,5 (Dienstag: 22,6).
http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |