Ein EPS von 0,14 USD, eine angekündigte Dividende von 0,02 USD/Aktie für Aktieninhaber per 31.8.2016, das 5. Quartal in Folge einen positiven ›free cash flow‹, AISC um 19 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gesenkt, die Schulden um knapp 1 Mrd. USD reduziert (Ziel: 1 weitere Mrd. dieses Jahr ist in der Spur). Barrick hat ordentliche Arbeit geleistet (den kompletten Bericht gibt es hier). Charttechnik: Silber: Silber hat im Juli alles gegeben und das war nicht wenig. Nahezu die komplette Juli-Kerze befindet sich oberhalb des Monats-BBs. Doch das Signifikanteste und auch für die kommende Zeit Bedeutendste bei Silber im Juli war, dass es ein ›rising window‹ im Monats(!!!)-Chart aufgemacht hat. Je höher die Zeitebene, umso aussagekräftiger das angezeigte Signal. Es gibt also im Bereich von USD 18,82-19,02 eine kräftige horizontale Unterstützung, nicht zuletzt weil sich hier auch die EMA 50 (derzeit USD 19,15) befindet, man also von einer Kreuzunterstützung sprechen kann. Schon möglich, dass Silber diese Zone intra-month unterschreitet, aber am Ende des Monats sollte es sich doch wieder oberhalb dieser Zone wiederfinden. Das bedeutet für die kommenden Monate: nach oben bremst das oBB (derzeit USD 19,28), nach unten gibt es die erwähnten Unterstützungen, die allerdings erst per 31.8.2016 einen sensiblen Bereich darstellen, d. h. während des Monats könnte es auch kräftig nach unten gehen; spätestens bei der EMA 200 (derzeit USD 16,08) gibt es eine weitere Unterstützung. Gold: 12,65 USD haben gefehlt, um das letzte lokale Hoch vom März 2014 (USD 1.387,9) herauszunehmen und damit den langjährigen Abwärtstrend auch im Monatschart zu brechen. Gold hat genauso wie Silber eine Julikerze mit einem kleineren Körper als jener vom Juni, was bei beiden für eine abnehmende Aufwärtsdynamik spricht. Noch sind die Bären derzeit nicht gewillt, den Bullen das Feld zu überlassen. ›Bis hierher und nicht weiter‹, so lautete die Bären-Parole. Das bei beiden Edelmetallen sich verengende Tages-BB deutet jedoch auf einen bevorstehenden Ausbruch hin. Doch erstmal dürfte ein Weiterkommen nach Norden schwierig werden, da sich im aktuellen Bereich sowohl ein Widerstands-Fenster als auch die langjährige Abwärtstrendlinie, zusammen genommen also ein Kreuzwiderstand, befindet. Barrick Gold: Barrick hat den Q2-Bericht in den Tagen zuvor mit knapp 8 % bereits vorgefeiert. Danach sah es eher nach Katerstimmung aus: für nur etwas mehr als 2 % Kursanstieg konnten die Zahlen begeistern. Auch das seit Mitte Juli abnehmende Handelsvolumen zeugt eher von einer Konsolidierungsphase als von einer Kursanstiegsphantasie. Positiv war jedenfalls, dass der 1. Felsabbruch in eine Unterstützung umgewandelt und das zuletzt als Widerstand agierende 8. Fixseil herausgenommen werden konnte. Barrick kursiert zur Zeit rund um das obere Monats-BB und ein long-legged Juli-Doji spricht auch eine klare Sprache, dass nämlich erstmal Konsolidierung angesagt ist, zumal noch dazu die Indikatoren im Monatschart schwer überhitzt sind. Positiv ist jedenfalls, dass im Monatschart nun auch der Abwärtstrend beendet ist und das noch dazu per Schlusskurs. Da auch die Edelmetalle erstmal auf Konsolidierung (seitwärts) schalten dürften, könnte das auch für Barrick in den nächsten Wochen gelten. Fazit: Für die Edelmetalle und Barrick wären weitere Sommerwochen der Entspannung und des Verschnaufens eine gute Grundlage, um im Herbst (USA-Wahl, ›ein plötzlich auftretendes Bankenproblem‹, …) dann mit frischer Kraft den weiteren Aufstieg fortsetzen zu können. Europas Banken sind widerstandsfähig lt. Bankenaufsicht EBA. Also kein Grund zur Sorge ... Die FED (hier stellvertretend erwähnt für alle relevanten Entscheidungsträger) versucht sich übrigens im Spiel ›1001 Nacht‹: dem Volk wird bei jeder Gelegenheit eine neue Geschichte erzählt, um es zu besänftigen und ruhig zu halten. In welcher Nacht des Geschichtenerzählens sich Sheherazade gerade befindet? Wer weiss das schon? Sieht man sich die in immer kürzer werdenden Taktfrequenzen ablaufenden dramatischen Ereignisse an, so hat man das Gefühl, dass Sheherazade mit ihren Geschichten bald am Ende ihres Lateins angekommen sein wird.
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